Corona - sars-cov-2 - covid-19 - pandemie
Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen einer weltweiten Pandemie und ganz ehrlich - wer von uns hätte gedacht, dass wir so etwas mal erleben müssen.
Eigentlich fing das Jahr so schön an unter der Sonne Hawaii´s und Genuss pur im Napa Valley. Schon da hörten wir allerdings in den Nachrichten von einem neuartigen Virus, welches seinen Ursprung in der Stadt Wuhan in China nahm. Und ein kurzer Gedanke an eine Pandemie durchstreifte meine Gedanken; hatten wir doch im Jahre 2003 schon einmal eine SARS-Epedemie... So schnell wie der Gedanke kam, ging er aber auch wieder und wir hatten eine wirklich schöne Zeit auf Big Island und Kauai; den krönenden Abschluß bildeten einige Tage in San Francisco und dem Napa Valley, bevor wir wieder nach Hause flogen und unsere Arbeit aufnahmen. Jedoch holte uns die Realität schnell ein. Im Februar häuften sich die Fälle der neuartigen Erkrankung Covid 19 - einer Atemwegserkrankung, welche durch Coronaviren verursacht wird. Dutzende Menschen erkrankten, steckten sich in Skigebieten und beim Karneval an, die Betten der Intensivstationen füllten sich und die Lage drohte ausser Kontrolle zu geraten. Am 1. Märzwochenende wollten wir eigentlich noch unsere bayrischen Freunde Jelka und Dieter besuchen, Flüge nach München waren gebucht. Jedoch erkrankte Jelka kurzfristig und wir beschlossen spontan, an den Königssee zu fahren. So verbrachten wir noch ein wirklich schönes Wochenende in Berchtesgaden und dann sollte sich unser aller Leben verändern. Die ganze Welt ging quasi in einen Lockdown, Grenzen wurden weltweit geschlossen, Homeoffice wurde wo es nur ging eingeführt, die Produktionsbänder standen still, Schulen und Kitas stellten den Betrieb ein und es wurden Kontakt- und Ausgangssperren verhängt. Selbst der Flugbetrieb weltweit wurde lahmgelegt. Lediglich systemrelevante Berufsgruppen durften weiterhin ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Und erstmals sah ich wieder leere Regale in den Supermärkten - dies kannte ich nur aus DDR-Zeiten und das ist lange her. Die Menschen hamsterten Mehl und Hefe, Nudeln und Reis; Toilettenpapier war der Verkaufsschlager... Unglaublich, dass wir so etwas erleben müssen.
Da ich im Gesundheitssystem arbeite, betraf mich der Lockdown nicht. Natürlich haben auch wir anfangs in der Praxis einen Patientenrückgang erlebt. Aber schnell haben wir unser Hygienekonzept der geänderten Situation angepasst und haben auch unseren operativen Part wieder aufgenommen. Wir haben schließlich einen Versorgungsauftrag - die Patienten kommen nicht wegen kosmetischen Korrekturen in unser Zentrum. Somit ging der berufliche Alltag relativ schnell wieder einen "normalen" Gang. Was wirklich fehlte, waren die privaten Treffen mit unseren Freunden und Nachbarn; selbst innerhalb der Familie haben wir uns strikt an die Kontaktsperren gehalten, weil eben die ältere Generation geschützt werden sollte. Maskentragen war von Stund an die Devise; kannte man das doch bisher nur aus den asiatischen Ländern. Hier in Europa mussten sich die Menschen erst daran gewöhnen - manche haben es allerdings bis heute nicht geschafft. Mir macht es prinzipiell nichts aus mit Maske im Alltag zurecht zu kommen, kenne ich es noch aus meiner Zeit der Tätigkeit im OP.
Zum Sommer entspannte sich die Lage spürbar, die europäischen Grenzen öffneten sich wieder, die Versorgungssituation normalisierte sich, obwohl es nie zum Systemzusammenbruch gekommen ist. Selbst Reisen unter geänderten Bedingungen sollten wieder möglich sein. Wir hatten dabei leider nicht so viel Glück. Unsere im November des vergangenen Jahres geplante und gebuchte Reise nach Island Anfang September mussten wir kurzfristig stornieren, da die Einreisebedingungen in Island vorsahen, dass man bei Einreise zunächst einen Corona-Test über sich ergehen lassen und sich dann in ein vorgeschriebenes Quarantäne-Hotel für 5 Tage begeben muss. Nach diesen 5 Tagen ist ein weiterer Test verpflichtend und erst nach dem negativen Ergebnis durfte man seine Reise fortsetzen. Da wir insgesamt nur 10 Tage geplant hatten, machte das Ganze für uns keinen Sinn. Glücklicherweise konnten wir die Hotels und den Mietwagen kostenlos stornieren, für die Flüge haben wir von der SAS einen Gutschein bekommen und wir hoffen, die Airline übersteht diese Krise... Stattdessen verbrachten wir eine sehr erholsame Woche im Bayrischen Wald und lernten den "Reischlhof" - ein wunderbares Wellnesshotel - kennen.
Was uns vielmehr schmerzt ist die Stornierung unseres Jahresurlaubes am Ende des Jahres... geplant war eine Reise nach Westaustralien und Bali, aber weder Australien noch Indonesien haben ihre Grenzen für Touristen wieder geöffnet und werden dies in absehbarer Zeit auch nicht tun. Und zugegeben, als wir hier die bereits ausgesuchten wunderschönen Unterkünfte gecancelt haben, waren schon auch Tränen mit dabei. Natürlich geht es um unsere Gesundheit und diese hat absolute Priorität, aber man wünscht sich so sehr sein unbeschwertes normales Leben wieder zurück. Und da weder Rolli noch ich Einschränkungen wie etwa durch Kurzarbeit erlebt haben, ist die Vorstellung, in der dunkelsten und kältesten Jahreszeit seinen "Sommerurlaub" zu Hause verbringen zu müssen, momentan für uns schwer vorstellbar. Planungen sind im Moment aber auch nicht möglich, da die Infektionszahlen wieder steigen und wir uns in einem erneuten "Lockdown light" befinden. Es heißt abwarten und sehen, wie sich die Lage entwickelt. Vielleicht ist es uns vergönnt, kurzfristig etwas zu buchen...
Was hat uns die Pandemie gelehrt? Uns ist mehr als deutlich vor Augen geführt worden, welch unbeschwertes schönes Leben wir hatten ohne große Sorgen, Ängste und Nöte. Wir waren frei, frei in unseren Entscheidungen, frei in unserer Bewegung, frei in unserem ganzen Tun. Und ja, die Zeiten werden wieder kommen, allerdings glaube ich, dass sich die Welt verändern wird bzw. es noch eine ganze Weile dauern wird, bis sich die so geliebte Normalität wieder einstellen wird. Die Wirtschaft muss sich erholen und ich frage mich, wer die von den Regierungen gespannten Rettungsschirme jemals bezahlen soll...
Eigentlich fing das Jahr so schön an unter der Sonne Hawaii´s und Genuss pur im Napa Valley. Schon da hörten wir allerdings in den Nachrichten von einem neuartigen Virus, welches seinen Ursprung in der Stadt Wuhan in China nahm. Und ein kurzer Gedanke an eine Pandemie durchstreifte meine Gedanken; hatten wir doch im Jahre 2003 schon einmal eine SARS-Epedemie... So schnell wie der Gedanke kam, ging er aber auch wieder und wir hatten eine wirklich schöne Zeit auf Big Island und Kauai; den krönenden Abschluß bildeten einige Tage in San Francisco und dem Napa Valley, bevor wir wieder nach Hause flogen und unsere Arbeit aufnahmen. Jedoch holte uns die Realität schnell ein. Im Februar häuften sich die Fälle der neuartigen Erkrankung Covid 19 - einer Atemwegserkrankung, welche durch Coronaviren verursacht wird. Dutzende Menschen erkrankten, steckten sich in Skigebieten und beim Karneval an, die Betten der Intensivstationen füllten sich und die Lage drohte ausser Kontrolle zu geraten. Am 1. Märzwochenende wollten wir eigentlich noch unsere bayrischen Freunde Jelka und Dieter besuchen, Flüge nach München waren gebucht. Jedoch erkrankte Jelka kurzfristig und wir beschlossen spontan, an den Königssee zu fahren. So verbrachten wir noch ein wirklich schönes Wochenende in Berchtesgaden und dann sollte sich unser aller Leben verändern. Die ganze Welt ging quasi in einen Lockdown, Grenzen wurden weltweit geschlossen, Homeoffice wurde wo es nur ging eingeführt, die Produktionsbänder standen still, Schulen und Kitas stellten den Betrieb ein und es wurden Kontakt- und Ausgangssperren verhängt. Selbst der Flugbetrieb weltweit wurde lahmgelegt. Lediglich systemrelevante Berufsgruppen durften weiterhin ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Und erstmals sah ich wieder leere Regale in den Supermärkten - dies kannte ich nur aus DDR-Zeiten und das ist lange her. Die Menschen hamsterten Mehl und Hefe, Nudeln und Reis; Toilettenpapier war der Verkaufsschlager... Unglaublich, dass wir so etwas erleben müssen.
Da ich im Gesundheitssystem arbeite, betraf mich der Lockdown nicht. Natürlich haben auch wir anfangs in der Praxis einen Patientenrückgang erlebt. Aber schnell haben wir unser Hygienekonzept der geänderten Situation angepasst und haben auch unseren operativen Part wieder aufgenommen. Wir haben schließlich einen Versorgungsauftrag - die Patienten kommen nicht wegen kosmetischen Korrekturen in unser Zentrum. Somit ging der berufliche Alltag relativ schnell wieder einen "normalen" Gang. Was wirklich fehlte, waren die privaten Treffen mit unseren Freunden und Nachbarn; selbst innerhalb der Familie haben wir uns strikt an die Kontaktsperren gehalten, weil eben die ältere Generation geschützt werden sollte. Maskentragen war von Stund an die Devise; kannte man das doch bisher nur aus den asiatischen Ländern. Hier in Europa mussten sich die Menschen erst daran gewöhnen - manche haben es allerdings bis heute nicht geschafft. Mir macht es prinzipiell nichts aus mit Maske im Alltag zurecht zu kommen, kenne ich es noch aus meiner Zeit der Tätigkeit im OP.
Zum Sommer entspannte sich die Lage spürbar, die europäischen Grenzen öffneten sich wieder, die Versorgungssituation normalisierte sich, obwohl es nie zum Systemzusammenbruch gekommen ist. Selbst Reisen unter geänderten Bedingungen sollten wieder möglich sein. Wir hatten dabei leider nicht so viel Glück. Unsere im November des vergangenen Jahres geplante und gebuchte Reise nach Island Anfang September mussten wir kurzfristig stornieren, da die Einreisebedingungen in Island vorsahen, dass man bei Einreise zunächst einen Corona-Test über sich ergehen lassen und sich dann in ein vorgeschriebenes Quarantäne-Hotel für 5 Tage begeben muss. Nach diesen 5 Tagen ist ein weiterer Test verpflichtend und erst nach dem negativen Ergebnis durfte man seine Reise fortsetzen. Da wir insgesamt nur 10 Tage geplant hatten, machte das Ganze für uns keinen Sinn. Glücklicherweise konnten wir die Hotels und den Mietwagen kostenlos stornieren, für die Flüge haben wir von der SAS einen Gutschein bekommen und wir hoffen, die Airline übersteht diese Krise... Stattdessen verbrachten wir eine sehr erholsame Woche im Bayrischen Wald und lernten den "Reischlhof" - ein wunderbares Wellnesshotel - kennen.
Was uns vielmehr schmerzt ist die Stornierung unseres Jahresurlaubes am Ende des Jahres... geplant war eine Reise nach Westaustralien und Bali, aber weder Australien noch Indonesien haben ihre Grenzen für Touristen wieder geöffnet und werden dies in absehbarer Zeit auch nicht tun. Und zugegeben, als wir hier die bereits ausgesuchten wunderschönen Unterkünfte gecancelt haben, waren schon auch Tränen mit dabei. Natürlich geht es um unsere Gesundheit und diese hat absolute Priorität, aber man wünscht sich so sehr sein unbeschwertes normales Leben wieder zurück. Und da weder Rolli noch ich Einschränkungen wie etwa durch Kurzarbeit erlebt haben, ist die Vorstellung, in der dunkelsten und kältesten Jahreszeit seinen "Sommerurlaub" zu Hause verbringen zu müssen, momentan für uns schwer vorstellbar. Planungen sind im Moment aber auch nicht möglich, da die Infektionszahlen wieder steigen und wir uns in einem erneuten "Lockdown light" befinden. Es heißt abwarten und sehen, wie sich die Lage entwickelt. Vielleicht ist es uns vergönnt, kurzfristig etwas zu buchen...
Was hat uns die Pandemie gelehrt? Uns ist mehr als deutlich vor Augen geführt worden, welch unbeschwertes schönes Leben wir hatten ohne große Sorgen, Ängste und Nöte. Wir waren frei, frei in unseren Entscheidungen, frei in unserer Bewegung, frei in unserem ganzen Tun. Und ja, die Zeiten werden wieder kommen, allerdings glaube ich, dass sich die Welt verändern wird bzw. es noch eine ganze Weile dauern wird, bis sich die so geliebte Normalität wieder einstellen wird. Die Wirtschaft muss sich erholen und ich frage mich, wer die von den Regierungen gespannten Rettungsschirme jemals bezahlen soll...