4. Januar 2013
Freitag
Unsere diesjährige Reise beginnt am 4.1.2013 und geht nach Südafrika. Wir starten in Hannover und fliegen über London mit British Airways nach Johannesburg.
Der Flug nach London geht pünktlich um 11:35 ab Hannover. In London erschlägt uns die Größe Heathrows nahezu. Der Transfer von Terminal 1 zu Terminal 5 geht per Bus. Da wir viel Zeit haben, brauchen wir uns nicht überschlagen. Die Sicherheitskontrolle am Terminal 5 ist enorm - ich werde gefilzt wie noch nie in meinem Leben. Rolli hat dieses Mal mehr Glück und ist schneller durch als ich. So what - wir haben Urlaub.
Wir essen im "Giraffe" Mittag und warten geduldig auf die Bekanntgabe des Gates für den Flug nach Joburg. Ca. 1 Stunde vor Abflug wird dieses angegeben und wir begeben uns in diese Richtung. Dauer ca. 20 min. mit dem Zug zu Gate-Bereich C. Das Einsteigen verläuft zügig, wir haben reservierte Plätze in Reihe 52. Leider starten wir mit einer Stunde Verspätung - eingecheckte Passagiere erscheinen nicht und so müssen deren Koffer gefunden und entladen werden. Gegen 19 Uhr englischer Zeit geht es dann aber endlich los Richtung SA. Der Service und das Essen sind okay, wir sind müde und schlafen bald ein. Der Flug verläuft ruhig und ohne größere Turbolenzen. Wir landen am nächsten Morgen gegen 7 Uhr in Johannesburg.
5. Januar 2013
Samstag
Landung gegen 7 Uhr in Joburg. Es ist ca. 16 Grad warm und bedeckt. Wir haben einigermaßen geschlafen und sind ganz guter Stimmung.
Die Einreise ist sehr mühselig und dauert über 1,5 Stunden. Dann die Suche nach den Koffern, welche wir ja in Hannover das letzte Mal gesehen haben. Angegeben ist Band 8 für unsere Maschine, was nicht kommt sind unsere Koffer. Wir fragen mit unseren Gepäckabschnitten einen netten Mitarbeiter, dieser teilt uns mit, wir sollten zu Band 6 gehen - und siehe da, dort fahren unsere Koffer. Alles ist gut. Wir begeben uns also Richtung Ausgang, kaufen eine SIM-Karte fürs Telefon und rollen zur Mietwagenstation. Irgend so ein Abzocker weist uns den Weg - und will für diese 20 Meter 100 Rand (10 Euro) - Frechheit. In unserer noch vorhandenen Naivität zahlen wir, schwören uns aber, dass war das erste und letzte Mal in diesem Urlaub. Wir verstauen also unser Gepäck in unserem neuen weißen Mitsubishi - es paßt alles rein. Dann gründliche Inspektion des Fahrzeuges, alles soweit gut. Rolli holt uns noch einen Coffee to go und wir rollen gegen 10 Uhr aus dem Parkhaus. Dank Google maps finden wir auf Anhieb die richtige Ausfahrt und fahren auf der N12, später dann auf der N4 nach Middleburg, wo wir die ersten Einkäufe im Spar-Markt und im Bottle-Store tätigen. Gut gerüstet steuern wir weiter über Lydenburg (sehr schlechte Strasse) und über den LongTom-Pass nach Graskop. Der Pass ist bei guten Verhältnissen sicher toll, wir fahren ihn im Nebel und haben leider rein garnichts davon. Egal. Wir erreichen gegen 17 Uhr unsere erste Unterkunft - die "Alte Mine" - und werden sehr freundlich von Wallie und Rainer sowie ihren 4 Hunden begrüßt. Unser Chalet ist total schön, schade, dass wir hier nur eine Nacht verbringen. Zu Abend essen wir in Graskop im "Glashouse" - tolles Filetsteak und Rumpsteak. Gegen 20:30 Uhr liegen wir aber bereits hundemüde im Bett - es ist recht kühl (ca. 1600 m hoch) und wir sind froh über unseren langen Schlafanzug, welcher doch mit im Gepäck ist. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.
Gefahrene Kilometer: ca. 430 km
6. Januar 2013
Sonntag
Wir haben gut geschlafen und stehen gegen 7:30 Uhr auf. Das Frühstück um 8 Uhr ist total lecker. Rainer und Wallie verwöhnen uns mit selbstgebackenen Brez´n, Omlett und leckerem Obstsalat mit frischen Mangos - mmmhhh. Rainer gibt uns noch tolle Tips für unsere Fahrt durch den Blyde River Canyon Richtung Kapama. Der Himmel reißt auf und die Sonne zeigt ihr Gesicht. Wir fahren also über die Panorama-Route, steuern die diversen Lookouts an und sind völlig begeistert. Leider haben wir die Wahrnung von Rainer mißachtet und uns nicht wirklich mit Sonnenmilch versorgt - am Abend haben wir die Quittung in Form von verbrannten Armen und Gesicht. Ist uns eine Lehre für die kommenden Tage.
Nach einer eindrucksvollen Fahrt durch den Canyon Südafrikas erreichen wir gegen 14 Uhr das Kapama Game Reserve, unsere nächste Unterkunft für die kommenden 3 Tage. Die Begrüßung ist außerordentlich freundlich, unser Zimmer sehr gemütlich und wir haben wlan, um den Kontakt nach Hause zu pflegen. Um 16 Uhr ist Tea-Time, anschließend geht es mit Richard, unserem Ranger, und Orange, unserem Spurenleser auf den ersten Game-Drive und wir werden nicht enttäuscht...
Schon nach kurzer Zeit sehen wir Giraffen, Impalas, Büffel, Kudus, Gnus, Zebras - sogar 3 Geparden zeigen sich uns. Dagegen wirken die Warzenschweine schon fast langweilig. Der richtige Hammer kommt nach Einbruch der Dunkelheit - Orange hat eine Spur und wenig später findet er 3 Löwinnen, die ca. 2 m an unserem Fahrzeug vorbei laufen. Es stockt einem der Atem und wir sitzen ganz still auf dem Fahrzeug. Was für ein Erlebnis. Gegen 21:15 Uhr sind wir zurück im Camp und genießen unser Dinner. Schön ist, dass Richard immer mit uns am Tisch sitzt, so kann man noch ein wenig erzählen.
Um 22 Uhr liegen wir im Bett, haben per FaceTime zu Hause angerufen - alles ist gut. Um 5 Uhr ist Wake up call!!!
Gefahrene Kilometer: ca. 250n km
7. Januar 2013
Montag
Pünktlich um 5 Uhr klingelt das Telefon - Wake up call!
Noch ein wenig verschlafen begeben wir uns gegen 5:30 Uhr zu einem Kaffee ins offene Restaurant, anschließend klettern wir wieder auf unser Safari-Auto und los geht es zum nächsten Game-Drive. Richard und Orange sind bereits hellwach und bemühen sich redlich im Lesen der Spuren. Das einzige, was wir jedoch vorerst zu Gesicht bekommen, sind ein paar Impalas, eine Giraffe und einige Warzenschweine - naja, schon fast nichts besonderes mehr. Wir sehen frische Spuren von Löwen, einem Leoparden und einem Rhino, doch zunächst sollte es bei den Spuren bleiben. Das Wetter ist perfekt, blauer Himmel und zu dieser Uhrzeit angenehme 20 Grad.
Wir fahren kreuz und quer durch den Park - schon fast ein wenig frustriert. Und plötzlich geht es querfeldein und da sind sie - unter einem Baum liegt ein Löwenpaar und schlummert. Wir kommen so nah ran, uns stockt schon ein wenig der Atem - vielleicht 2 m von uns entfernt liegen die Löwen und stören sich überhaupt nicht an uns. Faszinierend - wir machen Fotos aus 2 Perspektiven und denken schon, das war ein toller Drive, doch es sollte noch getoppt werden. Orange und Richard haben ein gutes Gespür und so geht es wieder rechts rum und links rum und auf einmal steht mitten auf dem Weg eine Elefantenkuh, hat einen Baum frisch entwurzelt quer über den Weg gelegt und kaut genüsslich die Wurzeln. Und auf einmal raschelt es, die Baumkronen wackeln und es kommen immer mehr Elefanten aus dem Busch - sogar Babys sind dabei. Richard erklärt uns, dass die Babys ca. 11 Monate alt sind, aber auch ein ganz Kleines dabei sein muß, und dann zeigt es sich uns tatsächlich - ein ca. 25 Tage altes Elefantenbaby. So süß!!! Wir sind auf einmal von einer ganzen Herde - bestimmt 20 - 30 Tiere - eingeladen, ihnen beim Frühstück zuzuschauen. Wow, mehr geht eigentlich nicht. Gegen 9:30 Uhr sind wir zurück im Camp und es gibt ersteinmal ein leckeres Frühstück. Anschließend ist chillen angesagt. Wir liegen also am Pool, schreiben Tagebuch, checken e-mails und schicken ein paar Bilder nach Hause. 13 Uhr ist dann Lunchtime, 16 Uhr Teatime und anschließend wieder ein Game-Drive. Mal sehen, was wir dann erleben werden - ich werde weiter berichten.
Der Game-Drive am Nachmittag fängt zunächst mit neuen Mitfahrern an, die Gäste aus Kalifornien sind abgereist und ein junges Paar aus dem Libanon gesellt sich zu uns - und sie sollten uns Glück bringen. Wenige Minuten nach Verlassen des Resorts treffen wir wieder auf die Elefanten vom Morgen - die Gruppe steht an einem Wasserloch und so nach und nach gehen alle Elefanten zur Abkühlung in den "Pool". Was für ein fantastisches Erlebnis. Sie baden und entspannen sich und es ist toll, ihnen dabei zu sehen zu dürfen. Anschließend fahren wir auf eine Grasebene und kommen uns vor wie im Tierpark - Zebras, Impalas, Wasserböcke, Büffel, Gnus - und das bei fantastischem Nachmittagslicht. Plötzlich sehen wir in einem Wasserloch Hippos - ca. 5 - 6 Tiere. Es ist total faszinierend; und auch die Elefantenherde gesellt sich wieder zu uns. Es fällt schwer, sich von diesem Anblick zu lösen, aber weiter geht die Tour. Aus dem Nichts heraus - ich dachte, schon wieder Elefanten - steht ein riesiges Nashorn im Grün und grast ganz genüsslich. Wir sind sehr still, um es nicht zu stören. Der Abschluß der Tour ist gleichzeitig einer der Höhepunkte des heutigen Tages - wir sehen schlummernd einen Leoparden im Gras liegend. Ein junges männliches Tier - wie Richard uns erklärt - und er ist sehr relaxt. Die Fotos sind der absolute Hammer.
Gegen 20 Uhr sind wir zurück im Camp, machen uns kurz frisch und gehen zum Dinner. Das Essen ist gut, aber wir haben sicherlich auch schon besser gegessen - kein kulinarischer Hochgenuss, dafür aber in 2 Tagen die Big 5 gesehen, was will man mehr.
22 Uhr - Duschen und ab ins Bett, 5 Uhr ist wieder Wake up call und ein wenig Schlaf tut gut.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive nicht einschätzbar.
8. Januar 2013
Dienstag
Der zweite Tag im Kapama Reserve - wieder ist um 5 Uhr Wake up call. Obwohl wir immer recht früh schlafen gehen, fällt es doch schwer, sich zu dieser Zeit aus dem Bett zu quälen - schließlich haben wir ja Urlaub. Ist man dann erst einmal wach, geht es aber. 5:30 Uhr kann man im Restaurant einen Kaffee oder Tee zu sich nehmen und ein wenig Gebäck und Kuchen steht auch bereit.
Um 6 Uhr heißt es dann "Aufsitzen". Wir bringen heute unsere mitreisenden brasilianischen Freunde zum Elefanten-Reiten - die Kinder sind schon total aufgeregt. Dann geht es für uns weiter auf den Game-Drive. Es ist ein wenig orientierungslos - so scheint es uns zumindest. Es geht rechts und links, dann wieder links und rechts. Richard funkt zwischendurch immer wieder mit einem Kollegen und Orange hält Ausschau nach frischen Spuren, die er uns auch immer wieder zeigt. Und plötzlich stehen wir wieder vor unserem Löwenpaar vom gestrigen morgendlichen Game-Drive. Sie liegen wieder unter einem Busch und pennen. Beide - sowohl das Männchen als auch das Weibchen - sind völlig entspannt und stören sich nicht an unserem Fahrzeug. Wir stehen eine ganze Weile dort und beobachten und fotografieren. Es ist soooo schön.
Nach einer Weile gesellt sich ein weiteres Fahrzeug zu uns - Richard hat seinem Kollegen Bescheid gegeben, wo was zu sehen ist. So hilft einer dem anderen und alle Gäste werden zufrieden gestellt. Wir verlassen diesen tollen Ort und gehen weiter auf Pirsch. Wieder sehen wir eine Menge Zebras, Gnus und Warzenschweine und immer wieder ist man aus dem Häuschen und macht noch weitere Bilder. Eine Giraffe reckt ihren langen Hals über die Bäume und auch das wird natürlich fotografisch und filmisch festgehalten. Wir machen heute auch eine Kaffee- und Teepause an einem Aussichtspunkt - Honeymooner können hier auch für teures Geld auf einem Hochstand unter freiem Himmel die Nacht verbringen. Richtig kitschig, wird aber wohl wirklich angenommen. Für uns wäre das nichts. Sonst war der Drive heute morgen längst nicht so spektakulär wie der gestrige - wir sind aber dennoch zufrieden. Auf dem Rückweg zum Camp wird es noch mal hektisch - Richard und Orange haben einen Leoparden durch das Gestrüpp streifen sehen. Diesen wollen sie uns gern zeigen und es geht ab von der Piste querfeldein durch Gebüsch und Sträucher und Bäume. Immer wieder muß man den Kopf einziehen, um nicht die stacheligen Zweige ins Gesicht zu bekommen. Aber leider verliert sich die Spur im Dickicht, Richard und Orange sind doch ein wenig enttäuscht. Gern hätten sie uns einen Leo mal in Aktion gezeigt. Aber so what; man kann nicht immer alles haben - wir sind ohnehin schon mit dem sehr zufrieden, was wir bislang gesehen haben. Wir hätten nie gedacht, nach 2 Tagen schon die berühmten Big 5 gesehen zu haben; unsere Erwartungen sind also längst mehr als erfüllt. Und man weiß ja nicht, was uns in den anderen Parks noch erwartet, welche noch vor uns liegen.
Gegen 9 Uhr sind wir zurück im Camp und frühstücken. Der Himmel ist ein wenig zugezogen, aber es ist dennoch sehr warm. Wir beschließen, doch noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Außerdem sichten wir unsere Foto-Ausbeute, chatten ein wenig nach Hause und versenden e-mails. Um 13 Uhr ist Lunchtime und wir genießen einen leckeren kalten Weißwein zum Essen. Vom offenen Restaurant aus kann man ein Wasserloch sehen - heute gehen dort einige Elefanten baden. Die Zeit bis zum nächsten, unserem letzten Nachmittags-Game-Drive surfen wir ein wenig im Internet und recherchieren Informationen über unsere nächste Unterkunft, wo es morgen hingeht: ins Sabi Sand Reserve in die Elephant Plains Game Lodge.
Doch zunächst wollen wir hier die Zeit bis zum Ende genießen und lassen uns überraschen, was heute noch so passiert.
... und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommen Richard und Orange daher
Also starten wir unseren nachmittäglichen Drive bei gnadenlos brennender Sonne und ca. 35 Grad. Kaum losgefahren sehen wir etwa 5 Elefanten. Wir können erneut zusehen, wie sie sich an frischen Bäumen und deren Blättern sattfressen. Dann sieht Orange eine ganz frische Spur von Rhinos und wir nehmen deren Verfolgung auf. Einige Zeit später finden wir 3 Rhinos - eigentlich 2 und ein Baby in einem Schlammpool. Es ist so toll anzuschauen. Das Baby gibt lustige Geräusche von sich - es ist durstig und plötzlich dreht sich die Mutter auf die Seite und das Baby fängt an zu trinken. Selbst Richard ist beeindruckt. Plötzlich reger Funkverkehr und weiter geht es durch den Busch - wir sehen zwei junge Löwen, nehmen durch ein leeres Flußbett deren Verfolgung auf und werden nicht enttäuscht, auch sie findet Richard und wir können tolle Aufnahmen machen. Letztendlich sehen wir noch für einen kurzen Augenblick einen Leo am Wasserloch - er trinkt, doch plötzlich verschwindet er im Busch. Einige wenige Aufnahmen gönnt er uns, bei seiner Verfolgung verliert sich die Spur im Busch. Nun haben wir also an einem Tag die Big 5 gesehen. Wow... Selbst Richard sagt, dass soetwas total selten ist. Nun, wir sind ohnehin schon völlig zufrieden und begeistert, selbst wenn wir nicht alles gesehen hätten. Verschweigen wollen wir nicht die Sichtung einer Art von Luchs - genannt Karukel oder so ähnlich - mit einem Baby. So süß. Auch die Rufe der Mutter an das Jungtier, ihr zu folgen, ist völlig überwältigend. Alles in allem hatten wir also einen tollen Game-Drive.
Zurück im Camp werden wir mit einem Kaltgetränk empfangen, mittlerweile ist es fast 20 Uhr. Heute abend findet das Essen überraschenderweise nicht im Restaurant statt - nein heute ist Booma, ein typisch afrikanischer Abend in einer Art Rondell aus Baumstämmen, mittig ein Lagerfeuer, alles nett eingedeckt und es gibt unter sternenklarem Himmel einige Leckereien. Die afrikanischen Angestellten fangen an zu singen und zu tanzen und so lernen wir ein wenig ihre Kultur kennen. Wunderschön.
22:30 Uhr gehen wir ins Bett, denn auch morgen ist 5 Uhr Wake up call, der Letzte im Kapama Game Reserve, denn morgen geht es nach dem Game-Drive und Frühstück weiter ins Sabi Sand Reserve im Krüger Nationalpark. Mal sehen, was uns dort erwartet und mal sehen, ob wir dort ebenso wlan haben, um den Kontakt nach Hause zu halten.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive wie schon zuvor nicht einschätzbar.
9. Januar 2013
Mittwoch
Wieder ist um 5 Uhr Wake up call - heute fällt es uns sehr schwer, uns aus dem Bett zu pellen; wir sind doch noch sehr müde, es hilft aber alles nichts, schließlich wollen wir Tiere sehen.
Es ist bereits um diese Zeit am Morgen sehr warm, der Himmel strahlendblau und nicht eine Wolke am Himmel zu sehen. Nach einem Kaffee geht es los. Mit dabei eine sehr nette Südafrikanerin aus Kapstadt. Wir lernten sie gestern abend bei der Booma kennen - sie macht Urlaub mit ihrem Freund, welcher aus Irland kommt und in Jeddah (Saudi-Arabien) als Arzt für 2 Jahre arbeitet. Mit Keira kommen wir gleich ins Gespräch. Sie war während ihrer Schulzeit für 1 Jahr in Deutschland, genauer gesagt in Nienburg und wohnte dort bei einer Familie, welche eine Spargelfarm betreibt. Zufälle gibts... Jedenfalls bietet sie uns sofort ihre Hilfe an, sollten wir einmal Schwierigkeiten haben. Auch einige nützliche Dinge erklärt sie uns und gibt uns Tips, welche Straßen wir gut befahren können. Sie wohnt in Camps Bay und wenn wir in Kapstadt sind, werden wir uns in jedem Fall mit ihr zum Essen verabreden.
Nun aber auf zum letzten Game-Drive in Kapama. Heute zeigen sich wenige Tiere - ihnen ist wohl um diese Zeit auch schon zu warm. Wir sehen einige Impalas, Gnus und Zebras, eine Giraffe, Warzenschweine - also eigentlich schon nichts besonderes mehr. An einem Wasserloch liegt ein toter Wasserbock - hunderte Aasgeier sitzen in der unmittelbaren Nähe und freuen sich auf ihre nächste Malzeit. Sonst zeigt Richard uns viele kleine bunte Vögel, einige Spinnen - eben mal Kleingetier. Zum Ende des Game-Drives können wir uns aber nochmals von der schon bekannten Elefantenherde verabschieden. Sie streifen wieder gemütlich durch den Busch und fressen. Das 26 Tage alte Baby, immer in der Nähe der Mutter, lernt schnell und zeigt uns, was es bereits gelernt hat. Es gebärdet sich und zeigt uns, wie man ungebetene Gäste bittet, sich zurückzuziehen. Es ist so niedlich, weil es so unbeholfen erscheint.
Auf dem Rückweg ins Camp erzählt uns Richard noch, dass im letzten Jahr im Januar eine Flutkatastrophe im Park war. Die Spuren sind auch überall noch zu sehen. Innerhalb von 2 Tagen hat es 500 mm geregnet - es müssen unglaubliche Wassermassen gewesen sein. Nun gut, es ist ja im Januar auch Regenzeit, aber soviel. Wir denken daran, was wir für Glück mit dem Wetter haben - kein Niederschlag. Okay es ist sehr heiß, aber besser Hitze als Unmegen an Regen.
Wir frühstücken um 9 Uhr das letzte Mal im Camp, packen dann unsere Sachen, zahlen die Rechnung und machen uns auf den Weg ins nächste Camp - auf nach Sabi Sands. Es sind mittlerweile 39 Grad. Orange hilft uns noch mit dem Transport unserer Sachen zum Auto - er hat dieses übrigens gewaschen, welch ein Service. Wir verabschieden uns sehr herzlich und danken ihm für die wunderbaren Tiersichtungen.
Die Fahrt nach Sabi Sands verläuft problemlos, zieht sich aber, da der letzte Abschnitt doch sehr schlechte Straßenverhältnisse hat. Außerdem muß man sehr aufpassen, weil an den Straßenrändern Kühe weiden, die doch immer mal wieder die Straße überqueren - bei uns unvorstellbar. Tja das ist Afrika.
Kurz nach der Einfahrt durch das Gate sehen wir bereits einige Elefanten. Im Camp, der Elephants Plains Game Lodge, werden wir sehr herzlich begrüßt. Hier ist Platz für max. 24 Gäste. Der Bungalow 5, welchen wir beziehen, ist der Hammer und riesengroß. Eine Rundhütte in der ersten Reihe, reetgedeckt, mit Terasse und Ausblick auf die Tierwelt Afrikas. Uns verschlägt es die Sprache. Die Einrichtung läßt keine Wünsche offen - es ist einfach fantastisch. Um 14 Uhr ist Lunch-Time und wir genießen zum ersten Mal die leckere Küche. Zum Essen wird übrigens mit afrikanischen Trommeln gebeten. Das Dinner findet immer in der Booma statt, vorher trifft man sich zum Aperitif in der Bar - wir freuen uns auf heute abend, doch zunächst liegt unser erster Game-Drive vor uns. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Wir steigen auf das Auto auf, ein Paar aus London, eines aus Paris und 4 Amerikaner begleiten uns. Es ist eine sehr lustige Truppe. Unser Ranger Morne begrüßt uns, ebenso unser Spurenleser Derrick. Gleich zu Beginn werden kalte Getränke gereicht, mittlerweile sind wir bei 40 Grad angekommen. Ebenso werden wir gefragt, was wir als "Sundowner" trinken möchten. Wir entscheiden uns für Gin-Tonic. Das Chinin im Tonic-Water mögen die Moskitos nicht, also eine erneute Prophylaxe, um sich vor Stichen zu schützen.
Los gehts - was sofort auffällt, hier im Park sind die Wege sehr viel schmaler als in Kapama und sehr "bumpy", daher ist die Fahrt sehr langsam. Außerdem führt unser Ranger eine Waffe mit, Richard hatte immer nur einen dicken Stock dabei... Der Busch ist nicht so dicht bewachsen wie in Kapama. Kurz nach Beginn der Fahrt sehen wir 2 junge Giraffen - und dann springt das Auto nicht wieder an. Fängt ja gut an. Morne funkt die Lodge an und ein neues Auto ist auf dem Weg zu uns. Wir steigen alle ab und stellen uns in den Schatten, es ist irre heiß. Sobald das neue Auto da ist, geht die Fahrt weiter. Wir sehen erstmals eine Tüpfelhyäne, Impalas, Gnus, Warzenschweine - aber alles in Maßen. Uns erscheint die Zeit in Kapama als absoluter Glücksfall - wir sind hier nicht enttäuscht, sind uns allerdings sicher, dass wir hier weniger Tiere sehen werden. In einem Wasserloch sehen wir 3 Hippos. Nach einigem Hin und Her halten wir an einem Baum - dort sehen wir ganz versteckt ein Leo-Baby und schon sind wir wieder total happy und finden es auch hier wunderbar. Zum Sonnenuntergang halten wir auf einer breiten Schneise im Busch - hier könnten sicher auch mal kleine Flugzeuge landen. Wir steigen vom Fahrzeug, machen tolle Bilder des Sonnenunterganges und trinken nebenbei unseren "Sundowner". Die Sonne fällt förmlich hinter die Berge. Als es zurück zum Camp geht, sehen wir mitten auf dieser Landebahn ein einzelnes großes Nashorn. Für Fotos ist es allerdings bereits zu dunkel und mit Blitz sollte man bis auf "Katzen" nicht mehr fotografieren. Egal - Fotos vom Rhino hatten wir ja bereits in Kapama und werden sicher in Hluhluwe weitere Rhinos sichten. So genießen wir einfach nur den Anblick dieses beeindruckenden Tiers.
Zurück im Camp heißt es erst mal duschen. Es war ein wirklich heißer Tag und jetzt am Abend wird es langsam erträglicher. Dann ist Booma. Im Rondell sind kleine Tische im Kreis aufgebaut und in der Mitte brennt das Feuer - wunderschön. Das gefällt uns noch besser als in Kapama und das werden wir morgen auch wieder genießen können. Wir sitzen zusammen mit dem Paar aus Paris - Honeymooner. Für Franzosen sprechen sie erstaunlicherweise gut englisch. Ein wirklich netter Abend. Gegen 22 Uhr liegen wir aber in unserem Himmelbett - morgen ist wieder um 5 Uhr Wake up - das letzte Mal - und um 5:30 Uhr ist Game-Drive.
Gefahrene Kilometer: von Kapama nach Sabi Sands ca. 120 km, Game-Drive keine Ahnung
10. Januar 2013
Donnerstag
Gegen 5 Uhr klopft es an der Tür - Wake up. Man ist das früh, wir sind so müde, aber es ist das letzte Mal, weil wir beschlossen haben, auf den morgigen Game-Drive zu verzichten, da eine sehr lange Fahrt vor uns liegt und wir uns nicht stressen wollen. Und so stehen wir auf. Viel Zeit bleibt nicht, um 5:30 Uhr geht der Game-Drive los.
Wir fahren durch das Gelände und sehen nichts, nicht mal Impalas oder Warzenschweine. Es ist enttäuschend. So vergeht bestimmt eine Stunde, wir fahren hin und her und finden rein garnichts. Der kleine Leo von gestern ist auch aus dem Baum verschwunden. Doch plötzlich steht mitten im Gebüsch ein großer Büffel - sehr beeindruckend. Und wenig später eine große Herde Impalas, welche auf einmal sehr aufgeregt erscheint und laute Geräusche von sich gibt. Morne meint, wir sollten uns das mal genauer anschauen und auf einmal kommt eine wunderschöne Leopardin aus dem Gebüsch und kreuzt den Weg. Und wenig später folgen ihr ihre zwei Babys. Es ist so niedlich, wir haben aber auch wirklich Glück. Das wir jetzt auch noch junge Leoparden so zu Gesicht bekommen, hätten wir nie für möglich gehalten. Auch die Babys kreuzen den Weg und folgen ihrer Mutter. Als wir die Verfolgung aufnehmen, verliert sich ihre Spur im hohen Gras. Wir kreuzen weiter hin und her und auf einmal haben wir wieder eine heiße Spur. Wenig später erblicken wir 2 Löwinnen auf einer Art Lichtung. Beide stehen für uns Modell, sie schauen uns direkt in die Objektive. Eine Löwin ist schwanger, Morne meint, es kann nicht mehr lange dauern, bis das Baby zur Welt kommt. Das ist eben das Schöne in dieser Jahreszeit - alle Tiere haben Babys und bald auch unsere Löwin.Vollends zufrieden geht es zurück in die Lodge, wir frühstücken und sichten unsere Aufnahmen. Es sind einige tolle Fotos dabei; hätte mir jemand vorher gesagt, was wir alles fotografieren werden und in welcher Qualität, ich hätte es sofort unterschrieben.
Wir sind beide ziemlich müde - die Hitze gibt uns den Rest. In Anbetracht der morgigen sehr langen Fahrt schlafen wir 3 Stunden und gehen um 14 Uhr zum Lunch. Bis zum letzten Game-Drive chillen wir ein wenig, in der Sonne ist es kaum auszuhalten. Für morgen ist eine deutliche Abkühlung und Regen angesagt, wir haben also nicht nur Glück mit den Tieren - 3 der Big 5 in einem Game-Drive - sondern auch mit dem Wetter.
Am Nachmittag geht es wie gewohnt um 16 Uhr zum Game-Drive, die Amerikaner sind abgereist und so sind wir nur zu 6 auf dem Fahrzeug - auch mal schön. Morne fragt uns in seiner lustig lässigen Art, was heute auf unserem Menüwunschzettel steht. Lion, Buffalo, Elefant, Lepard... das Übliche eben. Als ich noch den Wunsch nach Cheetahs (Geparden) äußere, meint er: oh sorry. Aber wir werden sehen, was sich uns zeigen mag. Kaum raus aus dem Camp hat Derrick eine heiße Spur - unsere beiden Löwinnen vom Morgen. Dieses Mal haben sie sich in ein leeres Flußbett in den Schatten zurückgezogen. Nach einigem Hin und Her quer durch den Busch auf zugegebenermaßen manchmal recht abenteuerlichen Strecken finden wir die beiden und können tolle Fotos machen, bevor andere Fahrzeuge hinzukommen. Anschließend liegt in einem Wasserloch direkt neben der Straße ein dicker Büffel zur Abkühlung - na so kann es doch weiter gehen. Plötzlich ein Funkspruch - und schon geht es wieder zu einer anderen Wasserstelle. Auf der Zufahrt sehen wir im Wasser Hippos und sehen am Ufer 2 Elefanten. Wow denken wir, innerhalb eines Game-Drives 4 der Big 5 - aber nein, es sollte noch besser kommen. Wir finden eine bildschöne Leoparden-Dame und machen wunderbare Aufnahmen. Auf der Rückfahrt fahren wir erneut am Büffel vorbei und sehen vor uns einen jungen Elefanten-Bullen. Wir stoppen und wollen gerade unsere Kameras in Anschlag bringen, da hören wir ein komisches Zischen - na super, rechtes Hinterrad verliert Luft. Morne meint: Oh thats not good, legt einen Gang ein und gibt Gas. Er fährt mit etwas mehr Speed als sonst auf den Elefanten zu, dieser springt auch zu Seite und läßt uns, wenn auch ein wenig widerwillig, passieren. Morne meint, das ginge nicht bei jedem Elefanten, dies sei jedoch ein junger Bulle und da wäre dies kein Problem. Und so legen wir zumindest einige Hundert Meter zwischen uns und den Elefanten, um den Reifen zu wechseln. Sonst hätten wir zwischen Büffel und Elefant gestanden, dass diese Situation suboptimal gewesen wäre, leuchtet sogar uns ein. Nach dem Reifenwechsel ist Zeit für einen Sundowner - Gin Tonic was sonst. Tolle abendliche Stimmung mitten im Busch mit einem Kaltgetränk - was will man mehr. Und nebenbei begreifen wir, dass wir innerhalb eines Game-Drive die Big 5 gesehen haben.
Dinner wieder in der Booma - erstmals essen wir Straußensteak und finden es lecker. Heute ist es allerdings hitzebedingt kaum auszuhalten. Durch die Hitze am Tag und das Lagerfeuer sind die Mauern rundherum zusätzliche Wärmequelle, und das bei immer noch ca. 30 Grad Außentemperatur. Daher beschließen wir, nach dem Dinner noch einen Abschiedsdrink in der Bar auf der Terrasse zu nehmen, die Engländer, Franzosen und Morne schließen sich uns an und es wird noch ein lustiger Abend. Den morgendlichen Game-Drive haben wir zu Lasten unserer langen Fahrtstrecke gecancelt, so gegen wir gegen 22 Uhr zu Bett und sind froh, mal bis 7 Uhr schlafen zu können. Der Himmel bezieht sich und wir sind uns sicher, wettertechnisch haben wir das große Los gezogen.
Gefahrene Kilometer: 0 km, Game-Drive - ich weiß es nicht!
11. Januar 2013
Freitag
Um 7 Uhr klingelt unser Wecker. Der Blick nach draußen verrät uns - wir haben alles richtig gemacht. Es regnet - und das nicht zu knapp. Bei diesem Wetter nicht wirklich schön, durch den Busch zu fahren.
Wir packen also in aller Ruhe unsere Sachen, bringen diese ins Auto und werden dabei pitschnaß. Das letzte Frühstück in Sabi Sands, dann Verabschiedung von Morne. Er überreicht uns eine Art Urkunde, dass wir die Big 5 gesehen haben - eine nette Idee. 9 Uhr verlassen wir die Lodge, etliche Kilometer liegen vor uns.
Zunächst fahren wir bei bedecktem Himmel und deutlich kühleren Temperaturen Richtung Hazyview. Dort scheint das Zentrum des Bananenanbaus Südafrikas zu liegen. Soweit das Auge reicht, sehen wir reichlich viele Plantagen. Wir stoppen am Spar-Markt und kaufen einige Getränke, Käse und Brot für unser Abendessen ein. Heute müssen wir uns selbst versorgen, die "fetten Tage" sind vorbei. Weiter geht es Richtung Nelspruit. Wir tanken und ziehen am Automaten noch ein wenig Bares. Hinter Nelspruit überqueren wir eine Passstrasse und es verschlägt uns fast den Atem, vor uns liegt eine wunderbare Aussicht mit hohen Bergen und tiefen Tälern; in der Ferne kann man Swaziland schon sehen.
Unsere Tour führt uns weiter durch eine Art Hochebene, mal landwirtschaftlich erschlossen, mal einfach nur noch Grasland; aber irgendwie beeindruckend. Die Strassen sind in hervorragendem Zustand und nicht sehr befahren. Und dennoch zieht sich die Strecke. Auf der Hochebene wird es deutlich kühler. Schon in Hazyview und Nelspruit waren es "nur noch" 27 Grad, hier auf der Hochebene sind es kühle 16 Grad, etwas Nebel und hin und wieder Sprühregen. Dennoch sind wir froh, dass es zum Fahren nicht mehr so irre heiß ist.
Unser heutiges Ziel ist eine Farm in Piet-Retief - direkt an der Grenze zu Swaziland. Die Besitzer sind sehr freundlich und in nachfolgender Generation deutscher Auswanderer. Es werden gleich einige landwirtschaftliche Dinge ausgetauscht, alles ist total nett. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl, sicher aufgehoben und ein wenig wie zu Hause. Und für eine Zwischenübernachtung hätte uns nichts besseres passieren können. Wir essen auf der Terrasse zu Abend, trinken eine Flasche Rotwein - dann heißt es nur noch Duschen und ab ins Bett. Wir sind echt kaputt; bereits um 20:30 Uhr liegen wir in der Falle. Morgen geht es für 2 Tage nach St. Lucia in den Isimingaliso Wetland Park - bekannt für seine vielen Hippos. Mal sehen, was uns erwartet und wir hoffen, dann endlich mal wieder wlan zu haben, um den Kontakt nach Hause aufnehmen zu können.
Gefahrene Kilometer: ca. 500 km
12. Januar 2013
Samstag
Übernachten auf einer Farm heißt auch, hier leben Tiere. Bereits gegen 4 Uhr morgens fangen die Hähne an zu krähen oder besser gesagt zu krächzen. Es sind kleine süße und sehr bunte Hähne, die irgendwie doch andere Geräusche von sich geben, als uns bekannt sind. Und so laut sind sie nun auch wieder nicht und so schlummern wir bis 7:45 Uhr in einem schönen weichen Bett. Dann Aufstehen, Duschen, Packen, Auto beladen und gegen 8:30 Uhr Frühstück. Es ist von unseren Gastgebern alles sehr nett hergerichtet, es gibt wie gewünscht Rührei, aber auch frisches Obst mit Joghurt, Toast und Kaffee. Dann bekommen wir noch gute Tips bzgl. der nächsten Etappen - welche Strassen sind gut, wo sollte man lieber nicht lang fahren. Gegen 9:30 Uhr verabschieden wir uns und sind uns einig, dass war eine sehr nette Unterkunft, sicher nicht die Modernste, aber sehr herzlich und gastfreundlich.
Die Fahrt geht über eine Art Autobahn, läßt sich gut befahren und ist nicht sehr voll. Die Strecke geht unmittelbar an der Grenze zu Swaziland entlang. Es ist bewölkt, immer wieder mal ein kurzer Schauer, dabei aber angenehme Temperaturen. Allerdings kommen wir auch von einer Höhe von knapp 1500 m runter zum Meer. Unterwegs ist sehr viel Landwirtschaft - zunächst noch Mais- und Soja-Anbau, wenig später bei besseren Böden Zuckerrohr soweit das Auge reicht. Schon fast am Ziel fahren wir an riesigen Ananas-Plantagen vorbei. Und da hier eigentlich nie richtig Winter ist, kann das ganze Jahr bestellt und geerntet werden. Überall sieht man auch riesige Beregnungsanlagen, so ist die Trockenzeit im Juni/Juli/August gut beherrschbar.
Gegen 14 Uhr erreichen wir unser neues Quartier - das Elephants Coast Guesthouse in St. Lucia. Wir werden sehr freundlich von unseren Gastgebern - einem holländischem Ehepaar - begrüßt und erhalten viele wertvolle Tips für die nächsten Tage und deren Gestaltung. Ab morgen soll auch das Wetter wieder besser werden. So beziehen wir unser Zimmer und sind begeistert, auch haben wir wieder Internet. Wir schicken Mails nach Hause und chatten ein wenig. Draußen gießt es immer mal wieder aus Kübeln. Dennoch beschließen wir, den Ort per Auto zu erkunden, erwerben für mich eine Regenjacke, welche ich blöderweise vergessen habe und dann fahren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir Lunchtime machen (obwohl es bereits 16 Uhr ist). Wir sitzen überdacht draußen, denn kalt ist es nicht - ca. 27 Grad. Immer wieder tauchen im Fluß die Hippos auf und grunzen hin und wieder auch vor sich hin. Gegen 17 Uhr sind wir aber zurück in unserer Herberge und beschließen, Abendessen fällt heute aus. Wir chillen noch ein wenig, surfen im Internet und genehmigen uns einen Gin Tonic. Bereits um 20:30 Uhr liegen wir geduscht im Bett, morgen soll es früh losgehen zum Cape Vidal in den Isimangaliso Wetland Park zur Strandwanderung und zum Hippos sichten. Hoffentlich meint der Wettergott es gut mit uns.
Gefahrene Kilometer: ca. 320 km
13. Januar 2013
Sonntag
Wir schlafen ausgesprochen gut in unserer neuen Herberge. Um 7:30 Uhr stehen wir auf. Ein Blick aus dem Fenster verrät, heute wird zumindest ein besserer Tag als gestern. Ein paar Wolken sind am Himmel, aber auch immer wieder sonnige Abschnitte zu sehen. Also machen wir uns frisch und gehen um 8 Uhr zum Frühstück. Die schwarzen Angestellten bringen uns Obstsalat und Muffins und nehmen unsere Eierbestellung auf. Alles ist sehr freundlich und nett angerichtet; es schmeckt uns sehr gut.
Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg in den Isimangaliso Wetland Park. Am Parkeingang bekommen wir eine Karte zur Orientierung und beschließen, die einzelnen Loops gleich auf dem Hinweg zu fahren. Vielleicht haben wir so noch die Chance, Tiere zu sehen, bevor es zu warm wird und diese sich in den Schatten verkriechen. Die Loops sind sehr schön angelegt und wir sehen Impalas, Kudus, Zebras und Wasserböcke. In einiger Entfernung erkennen wir Hippos im Wasser.
Wieder zurück auf der Hauptstrasse erblickt Rolli in weiter Entfernung unter einem Baum ein Rhino - leider ist es wirklich sehr weit weg, da hilft auch kein Konverter. Es sollte leider unser einziges Rhino in diesem Park bleiben. Dafür zeigt sich wenig später sehr fotogen ein Hippo - es kommt aus dem Wasser mit fast der ganzen Wucht seines Körpers, um zu grasen. Dieses Schauspiel können wir gut beobachten und filmisch fotografisch festhalten.
Am Cape Vidal angekommen ist es sehr windig und der feine Sand des Strandes fliegt durch die Luft - wir empfinden dies nicht als Vergnügen und beschließen, hier wieder zu verschwinden. Wir machen noch einige schöne Aufnahmen des Strandes sowie der kleinen Äffchen, die hier zuhauf rumlaufen. Auch sie können wir mit ihren Babys beobachten, die wahre Freude.
Die Fahrt zurück ist schon fast langweilig, mittlerweile sind es 30 Grad und die Tiere haben sich komplett zurückgezogen. Einzig ein Warzenschwein zeigt sich uns, es ist eine Mutter mit ihren 3 Jungen, und sie grasen friedlich am Straßenrand. Plötzlich verspüren die Jungen wohl Durst und wir können beobachten, wie die Mutter geduldig stehen bleibt und ihre Jungen säugt - wirklich süß anzuschauen.
Als wir gegen 14 Uhr zurück im Guesthouse sind, schmeißen wir uns in Badesachen und wollen den Nachmittag am Pool verbringen. Wenn man schon eine so schöne Unterkunft hat, muß man auch dies mal ausnutzen. Dafür canceln wir die Bootsfahrt zu den Hippos. Die nächsten Tage werden noch mal ein strammes Programm, deshalb wollen wir heute mal ein wenig entspannen - wir haben ja schließlich Urlaub. Und so kühlen wir uns im Pool ab und verbringen den restlichen Nachmittag im Schatten, lesen, schreiben Tagebuch und e-mails und genießen einfach das schöne Wetter - so läßt es sich leben.
Am Abend wollen wir ins "Alfredo" - ein italienisches Restaurant im Dorf, denn mehr als 3 oder 4 Straßen hat St. Lucia wirklich nicht zu bieten. Alles ist hier sehr gepflegt und grün, dennoch sind die ganzen Guesthäuser gut gesichert mit Stachelzäunen und Gittern. Ja - thats is Africa.
Wir werden sicher nicht zu spät ins Bett verschwinden - morgen geht es nach Hluhluwe, einen weiteren Nationalpark, der bekannt für seine Rhinos ist - hoffentlich sehen wir dann welche. Auf Internet müssen wir dann allerdings zumindest für die nächsten 2 Tage wieder verzichten.
Gefahrene Kilometer: ca. 80 Kilometer
14. Januar 2013
Montag
Gegen 7 Uhr morgens werden wir wach. Wir haben gut geschlafen und ein Blick aus dem Zimmer verrät uns, heute wird ein schöner Tag. Schon morgens beim Frühstück auf der Terrasse sind es gefühlte 28 Grad und strahlenblauer Himmel.
Nachtrag zu gestern abend: der Italiener hatte geschlossen, wir waren daher im "Braza", einer Art Steakhouse, konnten schön draußen sitzen - es war ein schöner Abend. Wieder zurück in unserer Herberge noch kurze Telefonate mit Facetime nach Hause, dann wird der Rest des Amarula vernichtet - dieses Zeug ist wirklich lecker. Gegen 22 Uhr liegen wir im Bett und schlafen wenig später ein.
Nun weiter im Text am heutigen Morgen: wir packen unsere Sachen und verstauen alles im Auto, mittlerweile sind wir gut geübt. Der Gärtner des Hauses wäscht netterweise unser Auto, wir geben ihm 7 Rand Trinkgeld und er freut sich - wieder einen Afrikaner glücklich gemacht.
Ich gratuliere Hendrik in unser beider Namen per i-message noch zu seinem Geburtstag und schicke ihm einige Bilder.
Dann zahlen wir unsere Rechnung und verabschieden uns von unseren netten holländischen Gastgebern. Die 2 Tage hier waren wirklich schön. Wir fahren ins Dörfchen zur Bank und zum Spar, um für die nächsten 2 Tage, wo wir uns selbst versorgen müssen, einzukaufen. An der Bank bekomme ich mit meiner ec-Karte wieder mal kein Geld. Bei Rolli funktioniert das tadellos - warum nur??? Wir gehen in die Bank, um nachzufragen. Diese ist mit einer Art Schleusenkammer abgesichert, schlimmer als im Gefängnis. Dort am Schalter finden wir die Lösung des Problems - auf meiner neuen ec-Karte ist kein Maestro-Zeichen mehr drauf. Rolli hat auch eine neue Karte, diese hat aber das Zeichen. Werde ich zu Hause mal mit der Bank abklären müssen. Hier im Urlaub ist mir diese Karte jedenfalls keine Hilfe. Ich ziehe Geld am Automaten mit der Kreditkarte.
Im Spar-Markt erledigen wir unsere Einkäufe flott, alles Verderbliche wird in der Kühlbox verstaut, und los geht es Richtung Hluhluwe-Imfolozi Nationalpark - die Distanz etwa 60 km zum Main-Gate. Wir lassen uns registrieren und können dann passieren. Mittlerweile ist es 35 Grad heiß und die Klimaanlage des Autos arbeitet auf Hochtouren. Im Camp können wir erst um 14 Uhr einchecken, daher fahren wir den einen oder anderen Loop. Allerdings ist es den Tieren mit Sicherheit auch zu heiß. Bis auf ein Impala, ein Warzenschwein und eine Giraffe sehen wir nicht ein Tier, nur deren Spuren in Form von Kot auf der Straße. Pünktlich um 14 Uhr checken wir im Hilltop-Camp ein - wie der Name schon verrät, ist dieses Camp ganz oben auf dem Berg. Die Aussicht ist phänomenal und man hat auch eine phantastische Fernsicht. Wir beziehen unseren Bungalow Nr. 5. Beim Einparken begrüßt uns ein Rudel Affen - also immer schön alles geschlossen halten, sonst randalieren diese Viecher in der gesamten Bude - ist alles schon vorgekommen. Der Bungalow ist riesig, wir haben einen großen Wohnraum mit integrierter Küche, 2 Schlafzimmer und 2 Bäder. Aber es ist alles alt, riecht ziemlich muffig und die Sauberkeit ist nicht so dolle. Aber für 2 Tage sollte es gehen.
Auf der Terrasse des Restaurants essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und genießen erneut die tolle Aussicht auf den Park. Um 17 Uhr gehen wir auf eigene Faust auf den Game-Drive - hoffentlich bekommen wir nun etwas mehr zu sehen. Die Wege im Park sind eine einzige Katastrophe, erst recht auf den Loops. Den einen Loop, welchen wir fahren wollen, kommen wir nicht weit - ein steiler Anstieg mit wahnsinnigen Löchern, hierfür braucht man einen 4x4 und selbst dann ist es eine echte Herausforderung. Wir rollen also vorsichtig rückwärts und wenden an der nächsten Möglichkeit. Wir ärgern uns, dass so etwas nicht in der Karte eingezeichnet ist. Aber da es ein staatliches Camp ist, wird wohl das ein oder andere nicht so genau genommen. Man merkt schon die andere Mentalität der Schwarzen. Auf einem anderen kleinen Loop kommt uns ein Rudel Paviane entgegen mit einem kräftigen Alpha-Tier und imposanten Hauern. Mir rutscht nun das Herz entgültig in die Hose und ich bin glücklich, dass wir unsere Tour mit Rangern hatten und somit viel gesehen haben - vorallem die Sicherheit habe ich dabei sehr schätzen gelernt. Hier sind wir nun auf eigene Faust unterwegs und fühlen uns nicht wirklich entspannt. Daher beschließen wir, zurück zum Camp zu fahren und morgen nur einen Trip in den Imfolozi auf der Hauptstrasse zu unternehmen.
In unserem Bungalow essen wir zu Abend, heute bleibt die Küche kalt. Wir essen Brot, Käse, Gurke und Tomate und trinken dazu einen leckeren südafrikanischen Weißwein. Nach wie vor finde ich den Bungalow gewöhnungsbedürftig - ich packe daher zum Schlafen mein Moskito-Zelt aus. Beim Aufbau haben wir viel Spaß, da es nicht auf Anhieb funktioniert. Doch dann steht es und ich fühle mich im Bett mit dem Netz über mir deutlich wohler. Nun auf einmal will auch Rolli sein Zelt und wir bauen auch dieses zusammen auf - dieses Mal klappt es deutlich besser und wider Erwarten schlafen wir garnicht so schlecht.
Gefahrene Kilometer inkl. kleinem Game-Drive: ca. 100 km
15. Januar 2013
Dienstag
Gegen 7:30 Uhr werden wir wach, duschen und wollen frühstücken - Toast, Ei, Käse und Wurst mit Tomate und Avocado, Marmelade, Kaffee. Wir haben alles, was das Herz sich wünscht, nur einen leckeren Frühstückssaft haben wir vergessen. Während ich das Geschirr spüle, wäscht Rolli ein wenig Wäsche - mal sehen, ob diese in der Bude überhaupt trocknet.
Um 9:15 Uhr starten wir unseren Trip zum Mpila-Camp im Imfolozi Nationalpark. Es ist bewölkt und deutlich kühler als gestern, dennoch steht das Thermometer bei 28 Grad und es ist feucht. Auf der Fahrt sehen wir eigentlich rein garnichts bis auf ein Impala und eine kleine Schildkröte. Wir sind sehr überrascht, hier sollen laut Info-Tafel im Camp über 2000 Rhinos leben; der Park ist bekannt dafür. Wo sind die Viecher denn... Enttäuschung macht sich breit.
Gegen 10 Uhr rufen wir erst einmal bei Fritz an und gratulieren zum Geburtstag. Vorbeifahrende Autos schauen uns fragend an, alle denken, wir hätten ein Tier gesichtet - nein, wir telefonieren nur.
Vorbei am Main-Gate und hinein in den Imfolozi. Hier sind die Straßen genauso schlecht, das Gebüsch ist allerdings nicht ganz so dicht, empfinden wir. Auf einem gegenüberliegenden Hügel sehen wir eine riesige Herde Büffel - bestimmt 100 Tiere, wow. Leider dann doch zu weit weg für brauchbare Fotos. Weiter geht es zum Mpila-Camp - und plötzlich meine ich, etwas gesehen zu haben. Rolli setzt zurück und siehe da, im Gebüsch ca. 4 - 5 Rhinos. Doch blöderweise ist gerade hier das Buschwerk zu dicht für Fotos. Vielleicht klappt es ja besser auf dem Rückweg.
Im Mpila-Camp angekommen schauen wir uns ein wenig um; es ist deutlich kleiner als das Hilltop und Rolli meint nach einem Toilettenbesuch: "Hier wären wir nicht eine Nacht geblieben." Das sagt wohl alles. Also zurück zu unserem Camp und siehe da, wir sehen die Rhinos wieder, allerdings nur 2 von ihnen, dieses mal aber an einer deutlich besser einzusehenden Stelle und so knipsen wir und filmen, was das Zeug hält. Nun sind wir einigermaßen versöhnt mit dem Park, würden ihn aber nicht wieder besuchen, obwohl er landschaftlich wirklich schön ist.
In unserem Bungalow gibt es heute Lunch - Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Schinken sowie Eiern. Es schmeckt lecker. Beim Blick nach draußen sehen wir wieder unser Rudel Affen, diese toben durch die Bäume und über unser Dach - es ist nicht zu überhören.
Den Rest des Nachmittages chillen wir ein wenig, machen außerdem unseren Check-out, weil wir morgen gegen 6:30 Uhr den Park verlassen wollen. Wir trinken einen Cappuccino auf der Aussichtsterrasse, in der Ferne entdecken wir ein Buschfeuer. Für diese Jahreszeit ist es deutlich zu trocken hier, eigentlich ist ja Regenzeit, was wir glücklicherweise nicht zu spüren bekamen.
Morgen liegt eine sehr lange Etappe vor uns - die längste unserer Reise. Daher heißt es nach dem Abendessen auch frühzeitig "Gute Nacht". Während wir schlafen, fliegen heute Elke und Heinrich durch die Nacht Südafrika entgegen. Wir denken heute doch öfter an sie und hoffen inständig, dass bis zu unserem Aufeinandertreffen alles gut klappt.
Gefahrene Kilometer: ca. 90 Kilometer durch den Hluhluwe - Imfolozi - Nationalpark
16. Januar 2013
Mittwoch
Wir werden ohne Wecker um 5:30 Uhr wach, unter unseren Moskitonetzen haben wir nicht so schlecht geschlafen. Vor allem ich fühlte mich unter dem Netz sicher vor Krabbeltieren. Und irgendwie sind wir nicht unglücklich, dass wir die muffige Bude nun verlassen werden. Also packen wir alles ein und verstauen unser Gepäck im Auto. Anschließend ein schneller Kaffee und dann los. Bei feucht warmen 25 Grad verlassen wir um 6:45 Uhr das Camp, aus den Bergen steigen Frühnebelschwaden und der Anblick ist schon schön. Wir sehen noch 4 Zebras, welche uns ein Stück des Weges begleiten und dann verlassen wir Hluhluwe über das Memorial-Gate. Zielgerichtet fahren wir Richtung N 2 - eine Art Autobahn Richtung Durban. Unsere Gastgeber sowohl in Piet Retief als auch in St. Lucia hatten uns empfohlen, nicht querfeldein über schlechte Straßen zu fahren, sondern die längere Etappe über Durban / Pietermaritzburg zu nehmen. Und so fahren wir zunächst bis Durban, vorbei an Pinien-Wäldern für die Forstwirtschaft, später dann viel Landwirtschaft mit Zuckerrohranbau. Die Autobahn läßt sich wunderbar fahren - ist aber auch eine Toll-Strecke, wobei sich die Gebühren für unsere Begriffe im Rahmen halten. Wir überholen immer wieder LKW´s mit Unmengen Holz oder aber auch Kohle an "Bord". In Durban fahren wir auf die N 3, die Autobahn Richtung Pietermaritzburg und wir kommen schneller voran, als gedacht.
Zwischendurch sind wir immer wieder in Gedanken bei Elke und Heinrich, sie sind heute morgen in Kapstadt zwischengelandet und dann weiter nach Port Elizabeth geflogen. Von dort fahren sie mit ihrem Mietwagen nach Addo, wo wir uns übermorgen treffen werden. Wir freuen uns schon sehr, hoffen aber auch, dass sie bei ihrer ersten großen Reise keine Probleme haben.
In Escourt verlassen wir die N 3 und fahren Richtung Golden Gate Nationalpark - unserem heutigen Ziel Clarens entgegen. Bis auf einen ca. 10 km langen Abschnitt mit eigentlich katastrophalen Straßenverhältnissen ist die Strecke wunderschön, wir blicken auf die Drakensberge und die Grenze zu Lesotho. Hier wird auch Landwirtschaft in großen Stil betrieben - Mais, Soja, Zuckerrohr mit riesigen Beregnungsanlagen und großem Maschinenpark.
Wir fahren ein in den Golden Gate Nationalpark, lassen uns registrieren, müssen aber nichts bezahlen - super. Im Park selbst fühlen wir uns ein wenig wie im Westen der USA, hat echt was vom Grand Canyon. Die Passhöhe, welche wir überqueren, liegt bei 2041 m, das Wetter ist schön, der Himmel blau und die Temperaturen liegen bei 30 Grad. Unser Tagesziel Clarens ist nicht mehr weit.
Gegen 16 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft - das Millpond Guesthouse. Ich habe den Rose-Room gebucht und wir sind hellauf begeistert. Sehr herzlich werden wir von Merry begrüßt und sie zeigt uns alles. Auch Internet ist vorhanden, so dass der Kontakt nach Hause gesichert ist. Der Rose-Room ist ein Garten-Chalet inmitten eines tollen Rosengartens, die Einrichtung sehr liebevoll und individuell; ein Fläschchen Cherry steht für uns zum Empfang bereit. Ursprünglich wollten wir im Ort zu Abend essen, entscheiden uns aber um. Zum einen haben wir noch einiges an Vorräten, welche aufgebraucht werden sollten, zum anderen haben wir eine so tolle Terrasse unter Weinranken - einen schöneren Ort für ein Abendessen kann es eigentlich nicht geben. Und drittens verrät uns ein Blick Richtung Himmel, dass es bald kräftig gewittern wird. Wir sind also glücklich in unserem Cottage und entspannen, telefonieren mit daheim und lassen es uns gut gehen. Selbst das Gewitter ist schön anzuschauen. Auch die beiden Hunde des Hauses fühlen sich sofort wohl bei uns und leisten uns auf der Terrasse Gesellschaft. Später rufen wir noch in Addo an und erkundigen uns, ob Elke und Heinrich gut angekommen sind. Unsere späteren Gastgeber bestätigen deren Ankunft und erzählen uns, dass sie jetzt am Pool liegen. Wir sind beruhigt und zufrieden und wünschen ihnen morgen einen schönen ersten Game-Drive im Addo Park.
Gegen 20:30 Uhr fallen wir ein wenig erschöpft aber sehr zufrieden ins Bett und schlafen bei rauschendem Regen schnell ein.
Gefahrene Kilometer: fast 700 km - genauer gesagt 680 km.
17. Januar 2013
Donnerstag
Um 7:30 Uhr werden wir wach, wir haben gut geschlafen. In der Nacht gab es ein kräftiges Gewitter. Nun heißt es duschen und gemütlich frühstücken. Beim Frühstück treffen wir auf Caroline und Peter aus der Nähe von Graskop, sie machen ein paar Tage Ferien und sind Farmer. Sofort ist ein nettes Gespräch im Gange. Sie bauen Macadamia-Nüsse an und haben Forstplantagen mit Eukalyptus-Bäumen. Das Frühstück ist super, es gibt auf Wunsch jegliche Art von Eiern, Obstsalat, Kaffee oder Tee, Toast und leckere selbstgemachte Marmeladen. Hier könnten wir es durchaus länger aushalten. Der Laura-Ashley-Stil der Einrichtung gefällt uns ausgesprochen gut. Doch leider heißt es - weiter. Wir packen also unsere Sachen, verladen diese und verabschieden uns. Das Wetter ist gut, ein paar Wölckchen am Himmel und angenehme 26 Grad. Vor uns liegt eine Etappe bis nach Gariep Dam. Unsere Gastgeber geben uns noch eine Fahrtempfehlung und los gehts.
Zunächst fahren wir Landstraße an der Landesgrenze zu Lesotho entlang, die hohen Drakensberge liegen allerdings in den Wolken, dennoch genießen wir immer wieder spektakuläre Aussichten. Rechts und links der Straße sehen wir dann riesige Stallungen für Hühnerhaltung und wir sind uns sicher, etwas weiter weg auch eine Biogasanlage zu entdecken. Wenig später fahren wir durch ein Obstanbaugebiet - Kirschen und Pfirsiche, welche man an der Straße auch überall frisch kaufen kann. In Ladybrand verlassen wir die Landstraße und weiter geht es auf der Autobahn N 8 Richtung Bloemfontein. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die Temperaturen klettern aber wieder auf 35 Grad. Bloemfontein passieren wir und wechseln auf die N 1 Richtung Süden - und hier fahren wir durchs Nichts. Graslandschaft, relativ trocken, hin und wieder sieht man ein paar Kühe, aber das war es dann auch schon. Kein Haus soweit das Auge reicht, einfach nichts, völlig trostlos.
Je näher wir unserer nächsten Etappe kommen, um so dunkler wird der Himmel. Uns ist schnell klar, entspannt am Pool den Nachmittag zu verbringen, wird wohl sprichwörtlich ins Wasser fallen. Hier und da zuckt schon ein Blitz und die Gewitter kündigen sich an. Gegen 16 Uhr erreichen wir Gariep Dam - heute haben wir ein tolles modernes Hotel hoch oben auf dem Berg mit fabelhafter Aussicht auf den Stausee. Unser Zimmer ist sehr groß mit zwei sehr bequemen Queensizebetten, die Einrichtung eher schlicht postmodern gehalten, auf uns wirkt es ein wenig kühl. Leider klappt das mit dem Internet so garnicht, wir sind etwas enttäuscht, dass so ein Haus kein wlan anbietet. Wir setzen uns auf die Terrasse und trinken einen Roibuschtee, Rolli gönnt sich dazu Schokoladenkuchen. Und immer wieder gibt es kräftige Schauer mit Blitz und Donner. Regen ist aber in dieser Region ebenfalls nötig, es ist alles schon relativ braun und vertrocknet. Laut Wetterbericht ist aber für die nächsten Tage an unseren nächsten Zielen wieder besseres Wetter in Aussicht, also ärgern wir uns nicht weiter. Die angenehme Begleiterscheinung ist auch eine deutliche Abkühlung auf jetzt ca. 22 Grad - puh, dass ist auch mal angenehm.
Zu Abend essen wir im Hotelrestaurant - wir probieren erstmals ein Springbock-Carpaccio und es schmeckt super lecker.
Gegen 21 Uhr gegen wir ins Bett, morgen wollen wir gegen 9 Uhr hier aufbrechen zu unserem nächsten Ziel - dem Addo Nationalpark, wo wir auf Heinrich und Elke treffen werden. Da wir dort nicht zu spät ankommen wollen, weil wir eben auch mal wieder Pool etc. genießen wollen, heißt es, früh ins Bett und früher los - "nur der frühe Vogel fängt den Wurm". Und dann sind die doch etwas anstrengenden Fahrtetappen auch gemeistert.
Gefahrene Kilometer: ca. 480 km
18. Januar 2013
Freitag
Wir werden gegen 7:30 Uhr wach und sind uns sicher - dies waren bestimmt die besten Betten während unserer gesamten Reise. Also wie gesagt wunderbar geschlafen und der Blick aus dem Fenster verrät Gutes - die Gewitterwolken haben sich verzogen und die Sonne scheint zwischen Wölckchen hervor - tolles Licht über dem Stausee, jedoch volles Gegenlicht, also nicht so gut für Fotos. Auch heute heißt es wieder duschen, Sachen packen und im Auto verstauen, frühstücken, auschecken und los geht´s. Wir fahren noch über den Staudamm, allerdings sind die Mauern so hoch, dass man rein garnichts sieht - man darf natürlich auf dem Damm auch nicht anhalten. Nun ja, eben nicht.
Es geht in Colesberg auf die N 1 Richtung Middelburg, dann weiter Richtung Port Elizabeth auf der N 9. Wer nun denkt, es gibt viel zu berichten, der denkt falsch. Am Anfang haben wir noch den Eindruck, durch "Little Arizona" zu fahren, doch wenig später wird es die wohl langweiligste Etappe unserer Reise. Wir fahren hunderte Kilometer durchs Nirgendwo, man kommt sich vor, wie auf dem Mond, kein Haus, kein Auto, kein Lebewesen, nur braune Grasbüschel und Berge - wirklich seeehr langweilig. Irgendwann erreichen wir Cradock, ein Ort im Nichts, und wir fragen uns, wovon und wie die Leute hier leben. Eine Antwort finden wir nicht, aber einen Supermarkt und Liquör-Shop, wo wir uns für die nächsten Tage mit Ess- und Trinkbarem versorgen. Und schon geht´s weiter...
Wir überqueren die Passhöhe Olifantskloof - es regnet mittlerweile und hat sich von 30 Grad auf 20 Grad abgekühlt. Passhöhen sind wohl in diesem Urlaub nicht so unser Ding, weil wir immer schlechtes Wetter haben. Wenig später erreichen wir Addo und werden herzlich von Conor und Molly - unseren Gastgebern - begrüßt. Sie zeigen uns unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage und wir sind nicht enttäuscht, alles ist wie im Internet beschrieben. Morgen haben wir mit Conor eine Tour in den Addo Nationalpark zur Tiersichtung - wir sind gespannt.
Und dann kommen Elke und Heinrich - wir freuen uns, dass wir uns hier treffen und den Rest der Reise gemeinsam erleben. Wir verbringen den Nachmittag auf der Terrasse, trinken zur Begrüßung eine Flasche Sekt.
Und dann kommt das viel gelobte Dinner von Molly:
Wir beginnen mit einem Springbock-Carpaccio, gefolgt von einem Mango-Sorbet, weiter ein Rinderfilet medium auf den Punkt gebraten mit Kartoffelecken und gemischtem Salat, den Abschluß bildet eine Apfeltarte mit Vanille-Eis. Ich kann nur sagen: einfach lecker ... und wir freuen uns auf morgen.
Zum Schluß serviert Conor noch einen Portwein, es gibt Roibuschtee und wir lassen den Abend auf der Terrasse ausklingen. Um 23 Uhr liegen wir im Bett und freuen uns morgen auf den letzten Game-Drive unserer Reise.
Gefahrene Kilometer: ca. 480 km
19. Januar 2013
Samstag
Um 8 Uhr ist heute Frühstück angesetzt, dass heißt für uns aufstehen um 7:15 Uhr und duschen. Pünktlich sitzen wir am Frühstückstisch und bekommen zunächst frisches Obst mit Naturjoghurt serviert. Dazu gibt es je nach Wunsch Kaffee oder Tee, anschließend Eier nach Wunsch zubereitet sowie Toast und diverse Sorten selbstgemachter Marmeladen. Molly ist echt Spitze in der Küche und bereitet alles immer sehr liebevoll zu - das Auge ißt eben mit.
Gegen 9 Uhr machen wir uns mit Conor auf den Weg in den Addo Nationalpark. Im Ort selbst fahren wir an einer sehr großen Halle vorbei, Conor erklärt uns, dass hier alle Zitrusfrüchte - auch von seiner Farm (Orangen und Zitronen) für den Transport nach Europa verpackt werden. Ca. 80% der Ernte werden exportiert, der Rest wird mit der 2. Wahl in Südafrika verkauft, 3. Wahl wird zu Orangensaft verarbeitet. Da nach Europa exportiert wird, müssen auch hier alle Farmer die europäischen Richtlinien streng einhalten und werden 2x im Jahr kontrolliert und zertifiziert. Was für ein Horror.
Wir passieren das Main Gate und schon fällt auf, dass in diesem Park der Bewuchs deutlich niedriger ist als in anderen besuchten Parks. Letztendlich eigentlich gut für Tiersichtungen. Und wenig später sehen wir die ersten Kudus, Warzenschweine und Zebras. Weiterhin sehen wir erstmals Kuhantilopen. An einer Wasserstelle kommen wir 3 min. zu spät und sehen, wie eine große Elefantenherde nach ihrem morgendlichen Bad den "Pool" gerade verläßt. Wir folgen ihnen und können wenigstens schöne Bilder von ihnen ihm Buschland machen - plötzlich stehen wir mittendrin in der Herde, als sie den Weg überqueren. Die Riesen aber auch die Babys sind sehr relaxt und wir haben nie das Gefühl, dass es eine brenzlige Situation geben könnte. Auf dem Rückweg zur Wasserstelle sieht Conor in der Ferne eine sehr große Löwin, sie hat ein Kudu erlegt und frißt sich gerade satt. Schakale streifen um die Löwin herum in der Hoffnung, von dem dicken Fressen etwas abzubekommen. Als die Löwin Richtung Wasserstelle zum Trinken gehen möchte, versuchen sie ihr Glück. Doch die Löwin macht sofort kehrt und vertreibt die Schakale. Sie legt sich nun neben ihre Beute und beobachtet genau ihre Umgebung. Für Fotos leider sehr weit weg, aber durchs Fernglas ist dieses Schauspiel faszinierend zu beobachten.
Und plötzlich kommen weitere Elefanten zur Wasserstelle - sie sind ein wenig unruhig, weil auch sie die Löwin wahrgenommen haben und so nehmen sie kein Bad, wir können sie aber beim Trinken beobachten. Und somit sind wir schon wieder sehr glücklich mit dem heutigen, dem letzten Game-Drive.
Bei der Weiterfahrt sehen wir noch weitere Elefanten, leider keine Büffel oder Rhinos, aber man soll ja nicht immer alles erwarten. Eigentlich sind unsere Erwartungen, was Tiersichtungen anbelangt, eh längst übererfüllt. Uns freut es für Elke und Heinrich, dass auch sie nun so ein Erlebnis in ihren Reiseerinnerungen haben werden. Zwischendurch besuchen wir noch ein Picknick-Areal und Conor überrascht uns mit Sandwiches, Chips, getrockneten Früchten und einem leckeren Glas Weißwein. Ja so läßt es sich doch leben ...
Gegen 14 Uhr sind wir zurück im Guesthouse und wollen die nachmittägliche Sonne ein wenig genießen. Ich bin sogar sehr mutig und gehe in den Pool - eine herrliche Erfrischung. Mit Reiseführern und Landkarten bewaffnet wird der weitere Reiseverlauf besprochen und festgelegt. Und so vergeht der Nachmittag recht schnell, ein paar Bilder und e-mails nach Hause geschickt und schon ist wieder Dinner-Time.
Molly ist eine wahre Künstlerin in der Küche, anfangs wird uns ein geräucherter Hühnchensalat mit selbstgebackenen Brötchen serviert, immer schmückt eine kleine Blume die süßen Servierschalen, von der sie Unmengen in den verschiedensten Formen hat. Weiter geht es mit einen Passionsfruchsorbet. Als Hauptgang gibt es eine Lammkeule, 8 Stunden in einer Rotweinsauce gegart. Sie zergeht förmlich auf der Zunge. Dazu wird Kartoffelbrei und geschmortes Gemüse gereicht. Den Abschluß bildet ein Beeren-Nuss-Bisquit-Joghurt-Dessert. Es schmeckt alles unglaublich gut. Conor empfiehlt uns einen Cabernet Sauvignon aus Stellenbosch, dieser paßt perfekt zum Essen. Anschließend werden wir auf die Terrasse gebeten zum Tee oder Kaffee. Auch heute bietet uns Conor noch einen Portwein an, doch heute lehnen wir dankend ab.
Wir sind uns sicher, gourmettechnisch gesehen ist dies das Highlight unserer Reise, es kann eigentlich nicht mehr getoppt werden. Und Rolli, Elke und Heinrich bekräftigen, dass ich eine wunderbare Unterkunft für uns gefunden habe.
Morgen geht es weiter ans Meer, für 3 Tage werden wir in Wilderness im "Haus am Strand" Unterkunft beziehen. Mal sehen, was uns dort erwartet. Das Wetter meint es gut mit uns, heute morgen noch etwas bedeckt bei angenehmen 24 Grad, am Nachmittag waren alle Wolken verzogen, der Himmel strahlenblau und sicher wieder 30 Grad. Der Trend soll sich laut Vorhersage so fortsetzen, na was will man denn mehr.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive mit Conor laut seiner Aussage 80 km.
20. Januar 2013
Sonntag
Leider ist die Zeit in Addo nun auch schon wieder vorbei, heute soll es ans Meer nach Wilderness gehen. Gegen 9 Uhr wollen wir starten. Also stehen wir um 7 Uhr auf, duschen, packen und bringen schon einen Teil des Gepäcks ins Auto. Der Gärtner ist auch hier netterweise damit beschäftigt, unser Auto zu waschen und freut sich über die 10 Rand Trinkgeld sehr - so wird wohl das monatliche Einkommen immer noch aufgebessert. 8 Uhr dürfen wir das letzte Mal das so liebevoll angerichtete Frühstück von Molly genießen. Dann heißt es noch Rechnung begleichen. Conor hat für uns auch eine Art Urkunde vorbereitet: ein Zertifikat, dass wir den Addo-Park besucht haben - eine schöne Idee. Und von Molly bekommen Elke und ich noch Feucht- und Taschentücher für die Reise - eben was Frau so braucht.
Und so rollen wir um 9 Uhr von der Farm und nehmen die direkte Route Richtung Port Elizabeth. Schon die Einfahrt nach PE, wie man hier in Kurzform nur sagt, ist nicht nett anzuschauen; überall Plastik und Müll, Rauchschwaden steigen überall empor. Die Schwarzen an den Straßen haben sich heute jedoch herausgeputzt - es ist Sonntag und da gehen alle in die Kirchen.
Da die N 2 mitten durch PE führt, fahren wir auch noch an schöneren Wohngegenden vorbei, sehen auch das Stadion, wo zur Fußball-WM unsere Mannschaft auch gespielt hat. Kurz ein paar Fotos während der Fahrt aus dem Auto, mal sehen, ob die etwas werden.
Das nächste Ziel ist der Tsitsikamma Nationalpark direkt an der Küste, dort wollen wir zur Hängebrücke Storms River - eine kurze Wanderung durch den Regenwald. Mir hämmert heute der Kopf ein wenig und so beschließe ich, nach Ansicht der Brücke aus dem Wald mir den Abstieg der letzten ca. 70 Stufen zu sparen - schließlich muß man ja auch wieder zurück. Und mittlerweile haben wir wieder blauen Himmel und schätzungsweise 30 Grad. Gott sei Dank weht eine schöne Brise vom Indischen Ozean, so daß die Wärme anders empfunden wird. Und trotzdem sind wir nach dieser Wanderung allemann klatschnaß durchgeschwitzt.
Wir essen heute das erste Mal Biltong, getrocknetes Fleisch verschiedenster Tiere. Eine nationale Spezialität und wir haben uns für Rind und Kudu entschieden - sehr lecker, eigentlich wie ein guter Schinken.
Anschließend kaufen wir in Plettenberg Bay für die nächsten Tage ein - wir können uns in Wilderness selbst versorgen. Heute abend gibt es Rindersteaks mit Bohnen und Kartoffeln, vorweg einen Salat. Da bei Elke und Heinrich keine Kochmöglichkeiten gegeben sind, sitzen wir bei uns in der "Honeymoon-Suite" am geöffneten Balkon und genießen die Aussicht aufs Meer und das Essen. Die Küche erinnert an eine Puppenstube und so habe ich mich allein in der Küche gedreht. Die Hauptsache ist aber, dass es allen schmeckt und alle satt werden. Nebenbei planen wir den morgigen Tag - wir wollen zur Straußenfarm nach Oudtshoorn und in die Tropfsteinhöhlen; außerdem verfolgen wir im Internet das Wahlergebnis von Niedersachsen - ist ja ne enge Kiste!!!
Nach einem leckeren Essen mit guten afrikanischen Weißwein und einem Amarula zur Verdauung gehen wir gegen 22:30 Uhr ins Bett, wir schlafen mit geöffneten Balkontüren, und das Rauschen des Meeres wiegt uns in den Schlaf. Das Bett ist ausgesprochen bequem und so schlafen wir auch schnell ein.
Gefahrene Kilometer: ca. 370 km
21. Januar 2013
Montag
Wir haben ganz gut geschlafen, obwohl die Geräusche des Meeres doch sehr laut waren und wir es ja nicht gewohnt sind. Aber wir haben auch keine Klimaanlage und keinen Ventilator in unserer Suite und so muß man einfach die Balkontüren offen lassen, sonst ist die Wärme schlecht auszuhalten.
Gegen 7:30 Uhr stehen wir auf und ich beginne damit, das Frühstück vorzubereiten. Den Tisch hatte ich noch am Abend zuvor gedeckt. Von Molly waren wir ja sehr verwöhnt, heute gibt es aber auch Speck, Rührei, gekochte Eier, Toast, Müsli, Saft, Tee und Kaffee - also auch hier hat keiner einen Grund zur Beschwerde. 8:30 Uhr frühstücken wir, danach spülen wir schnell das Geschirr. Gegen 9:45 Uhr brechen wir bei strahlendblauem Himmel auf nach Oudtshoorn. Auf der Cango Ostrich Farm buchen wir eine Führung. 2 junge deutsche Mädchen aus Bremen sind mit in unserer Gruppe, sie studieren ein halbes Jahr in Bloemfontein und bereisen nebenbei ein wenig Südafrika. Auf der Führung erfahren wir zunächst viele interessante Sachen über den Vogel Strauß, dann werden wir zu den Brutschränken geführt und sehen ein Ei, wo gerade die Schale aufgepickt wird - sehr süß. Weiterhin wird uns ein zwei Tage alter kleiner Strauß gezeigt, wir dürfen ihn auch in die Hand nehmen. Anschließend gehen wir in die Außengehege, dürfen Strauße füttern und auch reiten. Wir alle miteinander sind entweder zu schwer dafür oder aber haben auch gar kein Interesse daran - ist das wirklich artgerechte Tierhaltung? Die beiden jungen Mädchen machen diesen "Spass" natürlich mit und wir machen auch einige Fotos. Die Tour endet wie üblich im Souveniershop. Wir überlegen, ob wir nicht 2 Straußeneier zur Deko mit nach Hause nehmen, entscheiden uns dann aber zunächst dagegen.
Lunchtime auf der Straußenfarm - Rolli und ich wählen eine Platte verschiedener Straußenfleischspezialitäten (Filet, Kebab und Carpaccio) mit Salat und werden nicht enttäuscht. Alles ist ausgesprochen lecker und auch noch sehr gesund, da das Fleisch keinerlei Fettanteile enthält. Wir werden beide für 100 Rand (10 Euro) satt.
Nach dem wirklich leckeren Lunch geht es nun in die Cango-Caves - Tropfsteinhöhlen. Wir buchen die normale Tour, man kann allerdings dann nicht die ganze Höhle besichtigen. Es gibt auch noch die Adventure-Tour - hier bekommt man die ganze Höhle zu Gesicht, doch wie der Name schon sagt, auf abenteuerliche Weise. An der schmalsten Stelle müßte man durch einen Durchgang, der 27 cm hoch ist. Ja richtig gelesen - 27 cm. Dafür sind wir zu alt und sicher auch zu dick. Heinrich müßten wir bestimmt von der einen Seite ziehen und von der anderen Seite schieben, damit er da durch passen würde.
Und so machen wir also die Standard-Tour und werden durch die Höhle geführt. Immer wieder werden die besonders schönen Stalaktiten angestrahlt und es entsteht wiederholt der Wow-Effekt. Wir sind uns einig - die Straußenfarm war so naja, aber die Cango-Caves haben alles wieder rausgerissen.
Gegen 16 Uhr treten wir die Heimfahrt an, kaufen zwischendurch in George kurz vor Ladenschluß im Likör-Shop noch ein und ich erwerbe beim Power-Shopping noch 2 dünne T-Shirts und eine kurze Hose.
Zum Dinner gehen wir heute zu Fuß ins Städtchen - sind ja nur 200 m und essen beim Italiener zu Abend. Pasta und Pizza sind auch mal wieder lecker. Elke und Heinrich wollen morgen nach Knysna und sich dieses Städtchen mal anschauen - wir klinken uns aus und wollen einen Relaxtag am Strand einlegen; man muß ja nicht immer alles zusammen machen. Bei uns gibt es nach dem Essen noch einen Absacker und gegen 22:30 Uhr gehen wir schlafen - wieder bei offenen Balkontüren.
Gefahrene Kilometer: ca. 130 km
22. Januar 2013
Dienstag
Diese Nacht ist echt nicht meine Nacht - mehrfach werde ich wach und schlafe sehr schlecht wieder ein. Ziemlich gerädert pelle ich mich um 7:30 Uhr aus dem Bett, mache mich frisch und fange an, erneut das Frühstück zuzubereiten - Tee und Kaffee, Rührei, Speck, gegrillte Tomaten, Joghurt, Toast, Saft und Müsli - alles was das Herz begehrt.
Kurz vor dem Frühstück geht Rolli noch zum Auto, um unsere Getränkeflaschen zum Kühlen zu holen. Als er zurück kommt, meint er nur: Also Elke und Heinrich fahren heute nirgendwo hin, heute fährt keiner irgendwo hin.
Was war passiert? An allen Fahrzeugen ist mindestens 1 Reifen aufgeschlitzt - bei Elke und Heinrich sogar 2. Joe, der Manager des Guesthouses, erzählt uns, gestern sei ein Schwarzer bei ihm gewesen und wollte einen Job. Es gibt aber keinen freien Job. Und so meint Joe, dass dieser Typ, wahrscheinlich aus dem Frust heraus, heute Nacht randalliert hat. Die Anlage wird von einer Security-Firma überwacht, leider nicht minutiös. Nun also ist die Aufregung in vollem Gange. Wir sind zunächst froh, dass es heute und nicht morgen passiert ist, denn das würde unseren Fahrplan enorm durcheinander bringen. Gut, wir hätten immer noch das Reserverad zur Verfügung, aber bei Elke und Heinrich sieht das Ganze schon anders aus. Joe kontaktiert eine Reifenfirma aus George, diese sind auch sehr schnell da, bocken alle Autos auf und montieren die ramponierten Reifen ab. Zur Reparatur werden diese mit nach George genommen. Wir haben Kontakt mit Europcar aufgenommen - leider niemanden erreicht. Aber gegen Mittag kommt Joe mit Nachrichten: Die Firma hat Kontakt zu Europcar aufgenommen, nachdem fast alle Reifen repariert waren. Doch hat die Firma mit Europcar keinerlei Verträge und Europcar will somit die Kosten von ca. 7000 Rand auch nicht übernehmen, sondern die gesamten Fahrzeuge tauschen. Doch woher will Europcar in George so schnell 4 Fahrzeuge dieser gemieteten Fahrzeugklassen bekommen? Wir warten einfach ab und harren der Dinge, die da kommen. Joe meint zu dieser ganzen Sache: Thats is Africa! Die ganze Angelegenheit ist ihm unsagbar peinlich, wir bekommen von ihm erst einmal eine Flasche Champagner und tausende Worte der Entschuldigung.
Also frühstücken wir mit etwas Verspätung gegen 10 Uhr und essen Rührei und gegrillte Tomaten sowie den Speck kalt - schmeckt trotzdem lecker. Die für mich schlechte Nacht macht sich in Form starker Kopfschmerzen bemerkbar, also nehme ich eine Tablette und lege mich nach dem Frühstück erst noch mal hin und schlafe eine Stunde. Danach geht es besser und wir gehen an den Strand, legen uns in den Schatten und genießen das schöne Wetter und das Meer. Nebenbei schreibe ich Tagebuch, Rolli und Heinrich gehen immer wieder zu Joe und erfragen News.
Mittags bereite ich gegen 14 Uhr einen schönen frischen Salat zu mit Tomaten, Feta, Gurke und Zwiebel, dazu Champignons und gebratene Speckwürfel. Als Snack zum Lunch völlig ausreichend. Den Rest den Tages verbringen wir ebenso am Strand, machen einen Strandspaziergang und erfrischen uns trotz Quallen im Indischen Ozean. Allerdings gehen wir wegen der sehr starken Brandung und Strömung nur bis zum Knie rein - es macht aber riesig Spaß.
Am frühen Nachmittag dann endlich gute Nachrichten - die Reifenfirma ist sich mit Europcar nun doch einig geworden und bringt uns neue Reifen, uns einen und Heinrich zwei. Die Kosten werden von der Versicherung von Europcar übernommen - alles ist wieder gut und wir hatten einen schönen Relaxtag. Elke und Heinrich fahren nun doch noch nach Knysna zur Stadtbesichtigung; spätnachmittags fährt Rolli noch gegenüber an die Tankstelle zum Luft prüfen oder besser gesagt prüfen lassen, denn hier ist an jeder Tankstelle Servicepersonal zum Tanken, Fenster reinigen und allen möglichen anderen Serviceleistungen - und das für ca. 5 Rand. Nun sind wir also wieder mobil und hoffen, dass die kommende Nacht alles ruhig ist. Joe meint, die Polizei und Security ist informiert und fährt nun noch mehr Streife. Somit dürfte unserem morgigen Quartierwechsel nach Gaansbai/De Kelders in die Whalesong-Lodge nichts im Wege stehen.
Heute abend wollen wir wieder essen gehen. Dieses Mal testen wir "The Girls", ein Restaurant, welches uns schon von Molly und Conor in Addo empfohlen wurde und auch in einem unserer Reiseführer erwähnt wird. Über die kulinarischen Erfahrungen werde ich morgen berichten.
Das Positive dieses Tages - ein toller Relax-Tag am Strand bei azurblauem Himmel und ca. 30 Grad mit angenehmer Meeresbrise!
Gefahrene Kilometer: 0 km (notgedrungen)
23. Januar 2013
Mittwoch
Zunächst noch ein kurzer Nachtrag zum gestrigen Abend: Eigentlich war ja angedacht, das so viel gepriesene und empfohlene Restaurant "The Girls" anzutesten, doch heute möchte Elke gern draußen sitzen und die Sitzmöglichkeiten dieses Lokals sind nicht wirklich der Erwähnung wehrt. Daher laufen wir durch´s Dörfchen und halten Ausschau nach einer anderen Lokalität. Ich persönlich finde es schade, ich hätte gern das urige Stübchen besucht. Nun gut; wir werden fündig und kehren in der "Blue Olive" ein, finden einen Platz draußen und sichten die Speisekarte. Unser Kellner ist ein echt süßer Typ - Jeans und Baseballkappe, lustige Augen und super freundlich. Wir bestellen Straußencarpaccio bzw. Garnelen als Vorspeise und Straußenfilet als Hauptgang und werden auch hier nicht enttäuscht - es schmeckt uns ausgezeichnet. Bei meiner Bitte nach Salz schnappt sich unser Kellner ein tönernes Gefäß auf unserem Tisch und demonstriert uns mit den Worten "Welcome to South Africa" die Funktionalität des Salzstreuers. Ich hätte eher gedacht, dass es sich bei diesem Teil um einen Kerzenständer handelt. Nach Rückkehr in unser Guesthouse gibt es erneut einen Absacker bei uns, schließlich müssen wir die ganzen Reste vernichten, um nicht so viel Schlepperei zu haben. Außerdem ist ja nicht sicher, ob wir in den nächsten Unterkünften einen Kühlschrank haben werden. Gegen 22:30 Uhr gehen wir dann aber zu Bett mit deutlich besserem Schlaf als in der vergangenen Nacht.
Heute ziehen wir weiter, deshalb stehen wir um 7 Uhr auf, duschen und packen in aller Ruhe unsere Sachen. Dann decke ich den Frühstückstisch - ein letztes Mal, denn in den nächsten Unterkünften werden wir wieder versorgt. Heute verzichten wir auf den etwas größeren Aufwand mit Rührei und Speck, es gibt heute nur gekochte Eier, dazu Kaffee und Tee, Müsli, Joghurt, Toast mit Käse und Wurst oder Marmelade - es werden weitestgehend alle Reste vernichtet. Was wir nicht weiter transportieren können, lassen wir im Kühlschrank stehen, vielleicht freuen sich ja die Maids darüber und nehmen es mit nach Hause.
Nach dem Frühstück spülen wir noch das Geschirr, stellen in der Suite alles wieder an seinen Platz, packen unser Auto, verabschieden uns von Joe und rollen gegen 9:30 Uhr bei angenehmen 24 Grad und bewölkten Himmel aus Wilderness.
Es geht weiter auf der N 2 Richtung Kapstadt. Wir fahren über George, Mossel Bay, Swellendam, Heidelberg bis zur Abfahrt Richtung Hermanus. Zwischendurch ein kurzer Tankstop und Kaffeepause. Elke und Heinrich beschließen, nun doch bis zum Cape Agulhas zu fahren - dem südlichsten Punkt Afrikas, der aber laut unseren Reiseführern nicht wirklich lohnenswert sein soll, deshalb entscheiden wir uns dagegen. Für uns geht es also auf direktem Weg nach De Kelders, vorbei an großen abgeernteten Getreidefeldern. Es ist sehr trocken und mit Sicherheit wächst hier auch nicht viel. Hin und wieder sieht man auch ein kreisrundes Maisfeld, welches mit Kreisregnern ständig bewässert wird. Es ist doch eine recht triste Landschaft, einzig die spektakulären Bergformationen im Hintergrund bilden ein tolles Panorama.
Mittlerweile haben wir auch wieder strahlenblauen Himmel und auch die 30 Grad sind wieder locker geknackt. Gegen 14 Uhr erreichen wir De Kelders an der Walkers Bay, eigentlich Tummelplatz für viele Wale, nur leider kommen wir dafür gut einen Monat zu spät. Das wußten wir aber im Voraus, dass wir zum Wale sichten nicht den richtigen Reisezeitraum erwischen - daher auch kein Grund zur Enttäuschung. Wir überlegen kurz, ob wir morgen einen Bootsausflug zum Hai-Watching buchen, entscheiden uns dann aber doch dagegen. Lieber wollen wir noch mal an den Strand und Gaansbai ein wenig erkunden, außerdem sparen wir eine Menge Geld, denn wirklich günstig wäre ein Ausflug zu den Haien auch nicht gewesen und man bekommt zudem keine Sichtungsgarantie.
In unserer neuen Unterkunft - der Whalesong-Lodge - werden wir von Stanley und Laynie ausgesprochen herzlich begrüßt. Man hat irgendwie sofort das Gefühl, man kenne sich schon ewig und gehört zur Familie dazu. Stanley kommt aus Namibia und spricht daher akzentfreies deutsch. Das kommt Elke und Heinrich entgegen, deren Englischkenntnisse sind etwas dürftig.
Wir beziehen unsere Suite in vorderster Front des Hauses und haben aus dem Bett als auch aus der Badewanne heraus den Blick über die gesamte Walker-Bay. Die Fenster sind bodentief, somit ist es ein echtes Erlebnis. Schön, dass wir hier 2 Tage bleiben und genießen können.
Für den Abend hat Stanley uns einen Tisch in einem nahegelegenen Restaurant gebucht, dort soll es sowohl Fleisch- als auch Fischspezialitäten geben. Heute tendiere ich zum Fisch, wo sonst als direkt am Meer bekommt man diesen frischer. Mal sehen, was uns erwartet. Über den Verlauf des restlichen Tages berichte ich morgen.
Gefahrene Kilometer: ca. 370 km
24. Januar 2013
Donnerstag
Der gestrige Abend war ein voller Erfolg. Wir waren bei Kloeck @ home. Dabei handelt es sich nicht um ein richtiges Restaurant, sondern eher um einen privaten Haushalt, die nach Anmeldung für Gäste der umliegenden Gästehäuser ein Dinner präsentieren. Man bringt auch seinen eigenen Wein mit, da die Küche keine Ausschanklizenz hat. Also gibt Stanley uns kleine Flaschenbeutel für unsere gekauften Weine und wir ziehen los. Sofort sind wir angetan von der Atmosphäre in diesem privaten Innenhof. Die Gastgeber selbst sind unheimlich nett und das Speiseangebot nicht übermächtig aber delikat. Wir beginnen allesamt mit einem Springbock-Carpaccio, welches dem von Molly keineswegs nachsteht, dann entscheidet Elke sich für Pasta, Heinrich probiert Muscheln in Weißweinsauce, Rolli ißt leckere Prawns und ich nehme den Fisch des Tages - Seehecht, welcher förmlich auf der Zunge zergeht. Als Nachtisch schlemmen wir noch eine Creme bruleé und der Abend klingt auf der Terrasse unseres Guesthouses aus. Gegen 22:30 Uhr fallen wir ins Bett und schlafen mit dem Rauschen des Meeres ein - allerdings weitaus leiser als in Wilderness, da hier die Brandung nicht so stark ist.
Um 8 Uhr stehen wir auf, es fällt uns schwer, da der Blick aus dem Bett heraus auf die Walker Bay sensationell im Morgenlicht ist. Der Himmel ist blau und man kann bis zum Cape Point unweit von Kapstadt blicken - es gibt wirklich Schlechteres im Leben als solch einen Morgen in dem Ambiente. Um 8:30 Uhr treffen wir uns zum Frühstück, alle Gäste des Hauses sitzen zusammen an einer großen langen Tafel und frühstücken gemeinsam. Auch Stanley und Laynie gesellen sich dazu. Einer der Gäste, insgesamt alles Deutsche, hat heute Geburtstag und bekommt ein Ständchen von allen gesungen und eine Torte überreicht. Diese wird dann sogleich angeschnitten und von allen probiert. So zieht sich das Frühstück, wir sind aber von der Ruhe angetan und wollen den Tag so fortsetzen. Wir schwatzen also eine ganze Weile noch mit Stanley, dieser erkundigt sich nach unserer bisherigen Reise. Und so erfahren wir von ihm, wieviel Glück wir wieder mal hatten. Kurz nach unserer Weiterreise von den privaten Game-Reserves Richtung Süden gab es im Krüger-Park und im gesamten Norden eine richtige Flutkatastrophe mit jeder Menge Regen, teilweise mußten die Leute ausgeflogen werden. Und es sind jetzt noch Straßen und Gates zu den verschiedensten Parks gesperrt. Wir haben dann natürlich gleich noch ein wenig gegoogelt und uns auch auf Youtube entsprechend eingestellte Bilder und Videos angeschaut. Was hatten wir für ein Glück, dass wir zu dieser Zeit schon wieder weitergezogen waren.
Gegen 11:00 Uhr fahren wir nach Gaansbai und bummeln mal durch den Hafen, wo auch die Hai-Watching-Boote ablegen. Es ist eigentlich alles wie ausgestorben, die Ferien sind hier nun gerade vorbei und Touristen sind auch nicht so viele da. Wir fahren weiter zum Pearl Beach - laut Laynie einer der schönsten Strände hier in der Umgebung. Das konnten wir so nicht bestätigen, es war total viel Seegras sowohl im Wasser als auch am gesamten Strand angeschwemmt. Wir verweilen auf unseren mitgebrachten Badetüchern für eine Stunde und tanken ein wenig Sonne, dann geht es zurück in unsere Oase. Den Nachmittag verbringen wir getrennt von Heinrich und Elke. Wir lunchen zunächst auf unserem Balkon mit Weintrauben und Äpfeln, dazu Camembert und ein Rest leckeren Weißwein. Dann erkunden wir noch die Walkers Bay und machen einige Fotos, auch kennen wir mittlerweile jede Straße von De Kelders. Hier stehen viele tolle Häuser, teils auch zum Verkauf, größtenteils wirkt aber eben alles wie ausgestorben. Hier haben wohl viele reiche Kapstädter ihre Feriendomizile, denn Kapstadt liegt nur noch ca. 130 km entfernt.
Am späten Nachmittag nutzen wir unseren Whirlpool - wenn man schon sowas in der Bude hat, dann muß man es mindestens 1x auch testen. Es ist schon toll, wenn man aus der Wanne heraus den Blick aufs Meer hat...
Den Abend verbringen wir aufgrund der gestrigen schönen Erfahrung wieder bei Kloeck @ home - mal sehen, was uns heute an kulinarischen Köstlichkeiten erwartet.
Gefahrene Kilometer: 50 km
25. Januar 2013
Freitag
Kloeck @ home - wie schon gestern auch heute wieder ein Hochgenuß. Elke entscheidet sich heute für Salat und anschließend die Muscheln, Rolli und Heinrich essen erneut Springbock-Carpaccio und probieren erstmals Kudu und ich beginne mit einer leckeren Kartoffel-Lauch-Suppe und nehme dann ein vorzügliches Rinderfilet. Schon beim Lesen des Menüs kann jedem das Wasser im Mund zusammen laufen und es war wirklich einsame Spitze. Den Abend lassen wir mit einem Amarula in unserem Guesthouse ausklingen.
Wir stehen um 8 Uhr auf - 8:30 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch. Es gibt frische leckere Mangos, für mich ein Traum, denn ich liebe diese Früchte und sie schmecken hier reif einfach noch köstlicher, als wenn man sie zu Hause mal kauft. Außerdem werden wieder frische Eier gebraten, es gibt Tee und Kaffee, ganz frische Brötchen und selbstgemachte Marmeladen sowie Käse und Wurst. Über das reichhaltige Angebot kann man sich nicht beschweren - hier findet wirklich jeder was nach seinem Geschmack.
Anschließend packen wir unsere Sachen, bezahlen den Rest und verabschieden uns von Stanley und Laynie sowie ihren beiden Katzen. Dabei kommt schon ein wenig Freude auf zu Hause und unsere beiden "Viecher" auf.
Gegen 10 Uhr starten wir - Stanley hat uns eine Routenempfehlung gegeben, der wir folgen wollen. Zunächst machen wir Station in Hermanus. Es ist angenehm warm, aber immer mal ein Wölckchen am Himmel. Wir schlendern ein wenig durch die Stadt, welche wirklich sehenswert ist und erwerben die ersten afrikanischen Souvenirs. Dann geht es weiter an der Küstenstrasse bis nach Betty´s Bay, wo wir einige Klippenschliefer und ganz viele Pinguine sehen. Einfach süß anzuschauen diese Tierchen. Rolli ist schnell durch auf dem angelegten Weg - ihm stinkt es hier zu sehr.
Nun kommt auch die Sonne wieder richtig raus, 30 Grad und azurblauer Himmel an einer sehr schönen Küstenstrasse, welche uns bis fast nach Somerset West führt. Dort fahren wir auf die N 2 und erklimmen einen tollen Paß mit Blick auf die False Bay - fantastisch. In der Ferne, leider ist es etwas diesig, sieht man schon das Kap der guten Hoffnung. Dann verlassen wir die N 2 und fahren noch zwei weitere, nicht weniger schöne und beeindruckende Passstrassen nach Franschhoek - dem Ziel unserer heutigen Etappe. Heute haben wir für uns das "Franschhoek Manor" gebucht, ein Guesthouse im kapholländischen Baustil und werden von Wolfgang und Christina und ihren beiden Hunden sehr herzlich begrüßt. Das Guesthouse ist der absolute Hammer, ein so schöner gepflegter Garten mit 2 Pools - es gefällt uns auf Anhieb. Wir sind froh, dass wir uns von Elke und Heinrich für des Rest des Tages getrennt haben und hier genießen können ohne jeglichen Zeitdruck einer Verabredung. Also springen wir ins kühle Nass zur Erfrischung, suchen uns dann im Garten eine von vielen kleinen Rückzugsmöglichkeiten und chillen ein wenig. Christina hat uns für den Abend im "Grande Provence" einen Tisch zum Abendessen reserviert. Wir fahren um 18:30 Uhr schon dorthin, um noch in der Winery eine kleine Verkostung zu machen, anschließend essen wir dort zu abend und sind geflasht: Zu Beginn bekommen wir vom Haus eine Auswahl selbstgebackenen Brotes - schon mal sehr lecker. Insgesamt das Ambiente gefällt uns ebenfalls ausgesprochen gut, ich nehme auf einer Couch aus Straußenleder platz. Da wir von unserem Besuch auf der Straußenfarm wissen, wie teuer dieses Leder ist, möchte ich nicht wissen, was dieses Sofa mal gekostet hat.
Wir wählen auf der Karte ein 3-Gänge-Menü: Rolli beginnt mit geräuchertem Lachs, ich mit einer frittierten Crab, als Hauptgang entscheiden wir beide uns für das Rinderfilet und als Nachtisch bestellt Rolli einen Apfel-Crumble und ich eine Käseauswahl. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Grüße aus der Küche, zum einen eine Kartoffel-Steinpilz-Suppe und auch ein Kräuter-Sorbet mit Apfel. Insgesamt sind wir damit bei kleinen 7 Gängen angekommen, aber geschmacklich ein wahrer Genuß. Dagegen kann selbst Molly nicht anstehen. Sehr zufrieden fahren wir nach Hause, ich rufe noch in Dortmund an und schwatze mit Mami, Rolli erreicht leider niemanden mehr. Außerdem gewinnt Dortmund gegen Nürnberg mit 3:0 - also ein rundum völlig genialer Tag.
Für morgen sind wir um 11 Uhr mit Eickes verabredet und wollen dann gemeinsam die eine oder andere Winery besuchen. Wird sicher auch sehr schön und die Wetteraussichten sind weiterhin vielversprechend.
Gefahrene Kilometer: ca. 280 km
26. Januar 2013
Samstag
Wie sollte es anders sein - der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Weines. Wir schlafen ausgesprochen ruhig und gut in unserem Quartier, stehen um 8:30 Uhr auf, machen uns frisch und gehen frühstücken. In diesem paradiesischen Garten sind die Tische gedeckt - auf entsprechenden Abstand zur Wahrung der Privatsphäre wird geachtet. Es gibt Tee und Kaffee, sehr leckere Brötchen, frische Eier in allen Variationen, Käse und Schinken, etwas Marmelade, Müsli und Cornflakes sowie frisches Obst und Joghurt. Das Buffet ist nicht überladen, eher übersichtlich, aber dennoch delikat.
Um 11 Uhr sind wir mit Eickes verabredet. Wir fahren laut Empfehlung zur Winery "Haute Cabriere" und buchen eine Tour mit dem Junior-Chef des Hauses inklusive Verkostung. Leider spricht Herr Achim von Arnim sehr schnell und wir haben hin und wieder Mühe, ihn zu verstehen und seinen Späßen zu folgen. Dennoch ist die Führung amüsant und interessant. Bei der Champagner-Verkostung werden die Flaschen stilsicher mit dem Säbel geköpft. Manche schmecken uns gut, manche Proben sind so garnicht unser Fall.
Weiter geht es zur Winery "Holden Manz". Dort verzichten wir allerdings auf ein Tasting und beschließen, im dortigen Restaurant "Franschhoek Kitchen" zu lunchen. Leckere Pasta wird uns in kleinen Portionen gereicht - völlig ausreichend.
Wir planen nebenbei den Abend und wollen in der Winery "Dieu Donne" den Abend verbringen. Dort ist ein herrlich gelegenes Restaurant "La Roca", wo man den Sonnenuntergang in den Bergen beobachten kann. Wir fahren also dorthin und tätigen eine Reservierung. Anschließend testen wir 4 Weine, um für den heutigen Abend gerüstet zu sein und verzehren dazu eine kleine Käseplatte. Schöne Atmosphäre - wir freuen uns auf den Abend.
Den Nachmittag verbringen wir getrennt; wir machen ein kleines Schläfchen, planschen ein wenig im Pool und tanken noch ein bisschen Sonne. Gegen 18:45 Uhr holen wir Elke und Heinrich ab und fahren auf den Berg zum Lokal. Auf der Außenterrasse genießen wir bei einem Gläschen Prosecco den Sonnenuntergang - herrlich. Zum Essen gehen wir dann ins Lokal, es wird doch frisch, sobald die Sonne verschwunden ist. Elke bestellt sich zur Vorspeise Bruschetta, Rolli ein Straußen- und ich ein Impala-Carpaccio. Als Hauptgang wählt Rolli Impala-Filet, Heinrich entscheidet sich für Straußen-Filet, Elke bestellt Risotto und ich eine Paella. Die Portionen sind allerdings so mächtig, dass wir beim Essen an unsere Grenzen stoßen - zumindest Elke und ich. Wir genehmigen uns noch Espresso bzw. Roibuschtee und fahren zufrieden nach Hause. Für morgen ist 10:30 Uhr Abfahrt aus Franschhoek geplant. Auf dem Weg nach Kapstadt - unserer nun doch schon letzten Etappe - wollen wir noch durch Stellenbosch fahren und 2 weitere Winerys zumindest anschauen.
23 Uhr schlafen wir zufrieden ein - ich muß allerdings ein paar Pillen einwerfen, mir macht meine Magensäure zu schaffen. Erst einmal wohl keinen Alkohol mehr!!!
Gefahrene Kilometer: max. 50 km
27. Januar 2013
Sonntag
Nun ist auch diese Etappe schon vorüber, wir werden das letzte Mal im "Franschhoek Manor" wach und machen uns startklar für das Frühstück. Die letzten Tage fliegen ja nur so und bald sind wir wieder zu Hause. Doch noch sind wir ja hier - also weiter im Text. Heute sind wir die Ersten beim Frühstück, daher können wir zunächst noch mal den wunderschönen Garten bzw. die gesamte Anlage fotografieren. Auch haben wir die freie Platzwahl und entscheiden uns für den Tisch direkt am Pool - hier hat man einen tollen Blick überall hin. Die Frühstücksauswahl ist die Gleiche wie gestern, heute stehen noch Kiwis mit Erdbeeren auf dem Buffet. Dann eben das Übliche und Kaffee sowie Tee. Ja wir schlemmen schon sehr in diesem Urlaub und wenn wir wieder zu Hause sind, müssen wir mal auf die Bremse treten und mein Sport wartet dann auch schon wieder. Aber die letzten Tage genießen wir jetzt auch noch.
Nach einem sehr gemütlichen Frühstück heißt es Sachen packen und im Auto verstauen. Wir plaudern noch ein wenig mit unseren Gastgebern Wolfgang und Christina, bekommen für Kapstadt noch den einen oder anderen wertvollen Tip und sind schon ein wenig traurig, dieses kleine Paradies zu verlassen. Wir sammeln Elke und Heinrich wieder ein und es geht Richtung Kapstadt, doch zunächst erst einmal Richtung Stellenbosch. Dort halten wir bei der Winery "Delaire Graff" - einer der landschaftlich am Schönsten gelegenen Winerys. Der Herr Delaire Graff hat sein Geld mit Diamanten gemacht und dann diese Winery gekauft und aufgehübscht. Muß wohl ausgesprochen gut gelaufen sein das Geschäft mit den Diamanten... Was für ein Anwesen - total beeindruckend. Man steht direkt auf einem Bergpaß mit Blick nach Franschhoek zur einen Seite und Stellenbosch zur anderen, in der Ferne sieht man schon den Tafelberg.
Da es so schön hier ist, beschließen wir, ein Tasting zu machen und kosten jeder 2 Sorten Weißwein. Dazu bestellen wir eine Cheese-Platter und verweilen in dieser so tollen Umgebung. Der Himmel ist wieder strahlendblau und das Thermometer klettert auf 33 Grad. Wie gut das immer mal wieder ein Lüftchen weht, es sollte an dem Tag aber noch ganz anders kommen, doch dazu später mehr.
Wir knipsen auf der Winery schöne Fotos, wenn man sich die Farben anschaut, denkt man, dass kann nicht echt sein, ist es aber - ein Feuerwerk für die Augen.
Weiter geht es durch Stellenbosch, hier ist alles schon größer als in Franschhoek, ist ja immerhin auch eine Universitätsstadt. Im Nachhinein war es aus unserer Sicht die richtige Entscheidung, nach Franschhoek zu gehen. Wir steuern die Winery "Spier" an, hier haben wir gelesen, dass es auf der Farm auch Cheetahs (Geparden) geben soll. Leider werden wir enttäuscht, die Tiere wurden umgesiedelt. Die Winery ist riesig und heute ist Sonntag - Familientag. Überall sitzen unter den Bäumen Menschen und machen Picknick oder Braai (afrikanisches Grillen). Nein, hier ist es uns eindeutig zu viel Trubel und wir beschließen, nach Kapstadt durchzufahren. Elke und Heinrich haben die erste Nacht eine andere Unterkunft und so verabschieden wir uns für heute voneinander.
Richtung Kapstadt wird es immer windiger. Wir fahren auf der Autobahn hinein nach Kapstadt, vorbei am Flughafen und vorbei an zahllosen Townships. Hier leben Tausende von Menschen in Wellblechhütten und es sieht total erbärmlich und dreckig aus. Das diese Klassenunterschiede hier so funktionieren und nicht mehr passiert, ist schon verblüffend. Dennoch sind wir froh, in einer sehr viel angenehmeren Gegend "absteigen" zu können. Auf der Stadtautobahn sehen wir das Stadion der WM und die Waterfront, ebenso den riesigen Hafen. Tolle Kulisse... Der Wind bläst aber auch ganz ordentlich. Als wir in unserem Quartier ankommen, begrüßt uns Brandon, unser netter südafrikanischer Gastgeber mit den Worten: "It´s a little Breeze". Wir stufen das schon als Sturm ein.
Unser Quartier in Camps Bay ist toll mit Blick auf den Strand und im Hintergrund der Tafelberg. Wegen der "little Breeze" ist aber die Seilbahn geschlossen. Wir packen zunächst unsere gesamten Klamotten aus - das erste Mal auf unserer Reise. Hier verbringen wir 4 Tage und müssen dann gut packen für den Flug nach Hause. Anschließend geht es auf zum Pool und ich bin mutig und gehe rein - Rolli fröstelt es durch den Wind ein wenig und er bleibt auf der Liege. Es wird immer stürmischer und irgendwann ergreifen wir die Flucht zurück in unser Zimmer. Auf dem Balkon bläst es noch nicht so stark und so verweilen wir hier, telefonieren nach Hause und checken e-mails.
Zum Abend hat Rolli aus diversen Internetportalen ein Restaurant ausfindig gemacht - ein Italiener in Camps Bay. Also fahren wir runter zum Strand und parken unser Auto. Der Weg zum Lokal ist mittlerweile aufgrund des Windes schon eine kleine Herausforderung - hier direkt am Wasser ist es noch stürmischer und der Sand prasselt einem auf die Beine - hat etwas von einem Peelingeffekt. Hinein ins Restaurant - als wir Platz genommen haben, entdecken wir wenig später Elke und Heinrich an einem anderen Tisch. Wir bleiben aber jetzt sitzen und bestellen einen Rose, Rolli nimmt heute Fisch und ich Spaghetti mit Crayfisch, dazu bestellen wir uns eine Portion Tomate mit Mozarella. Es schmeckt super. Nachtisch für Rolli eine Waffel mit Eis und für mich ein Obstsalat mit Eis. Noch Fragen??? Keine!!!
Nachdem wir bezahlt haben schnattern wir noch kurz mit Elke und Heinrich und verlassen gemeinsam das Lokal. Auf dem Weg zum Auto fliegt mir mein Haarband weg und ich halte alles, was ich an mir trage fest. Das Einsteigen ins Auto gestaltet sich ebenfalls schwierig, der Wind bzw. Sturm kommt von hinten und ich muß mit beiden Händen und ganzer Kraft die Tür festhalten und schließen. Wie gut, dass wir nicht zu Fuß zum Essen sind - jetzt den Berg hinauf bei Gegen-Sturm, ein Ding der Unmöglichkeit. Wieder angekommen in unserem Quartier verrammeln wir alles und gehen ins Bett. Die Nacht ist sehr unruhig, es stürmt wie verrückt. Für morgen ist Besserung angesagt. Mal sehen, ob es uns vergönnt ist und zumindest an einem Tag die Auffahrt zum Tafelberg gelingt.
Gegen 23 Uhr schlafen wir ein und freuen uns auf die nächsten Tage in Kapstadt - morgen kommen dann Elke und Heinrich auch in unsere Unterkunft.
Gefahrene Kilometer: ca. 120 km
28. Januar 2013
Montag
Die Nacht war mehr als nur stürmisch - eigentlich war es ein Orkan, der über Camps Bay hinweg fegte. Selbst unser Gastgeber Brendan sprach von einem "strong storm". Der Poolboy hatte heute einiges zu tun, um die Spuren des nächtlichen Sturms zu beseitigen. Wir wurden also nachts auch immer wieder wach und haben nicht durchschlafen können. Das Bett allerdings ist sehr bequem, nur wissen wir immer nicht, was jeder mit 5 Kissen soll. Mehr als die Hälfte landet bei uns immer im Schrank und mittags liegt alles wieder vom Zimmermädchen drapiert erneut auf dem Bett. Naja, schaut ja ganz nett aus...
Wir stehen um 8 Uhr auf, nach der morgendlichen Toilette schreibe ich auf dem Balkon schnell den gestrigen Reisebericht und gegen 9 Uhr gehen wir in aller Ruhe frühstücken. Sehr frisches Obst mit Mangos und Himbeeren und Blaubeeren u.s.w. Wiederum Kaffee und Tee sowie Eier, Toast und Käse. Es schmeckt sehr gut. Um 10 Uhr erwarten wir Heinrich und Elke, welche heute ihr Quartier wechseln und bei uns nebenan einziehen. Unser anderer Zimmernachbar hält Ausschau Richtung Tafelberg und meint, dass die Gondeln fahren werden. Heute morgen hatte schlagartig der Wind nachgelassen. Also stellen wir von Heinrich und Elke das Gepäck bei uns unter, denn das Zimmer ist um diese Zeit natürlich noch nicht bezugsfertig. Und los geht es Richtung Talstation der Cable Car Mountain Station, welche praktischerweise nur ca. 5 min. entfernt liegt. Da ich im Internet Online-Tickets für uns gebucht hatte, können wir uns an den Anfang der Schlange stellen und sind somit in der ersten Gondel nach oben. Wunderbar. Und oben angekommen ist es ein fabelhafter Ausblick auf Kapstadt. Wir knipsen, was das Zeug hält und wandern die gekennzeichneten Wege entlang. Es ist unbeschreiblich und wir freuen uns, dass es geklappt hat, den Tafelberg zu erkunden. Was wäre ein Besuch in Kapstadt gewesen, ohne auf den Tafelberg zu gelangen. Aber uns ist auch bewußt, dass wir echte Glückskinder sind. Mittags fahren wir wieder hinab, der Wind hat wieder deutlich an Stärke zugenommen und die Bahn ist erneut gesperrt. Man kommt nur noch hinab aber nicht mehr hinauf.
Wir fahren kurz ins Hotel, Elke und Heinrich beziehen ihr Zimmer und packen schnell ihre Klamotten aus. Anschließend fahren wir mit dem Auto zum Bloubergstrand. Von dort hat man den direkten Blick auf Kapstadt und den Tafelberg. Der Strand ist super, jede Menge Kite-Surfer sind im Wasser und zeigen Kunststücke und wir sehen eben den Tafelberg in seiner vollen Schönheit. Das Wasser ist sehr kalt, mit den Füßen traue ich mich rein, zum Baden hätte ich sicher gekniffen.
Kurzer Erfrischungsstop in einem Cafe, es ist sehr warm, ca. 32 Grad und die Sonne brennt, allerdings geht immer ein Lüftchen - und nicht nur ein laues.
Wir fahren zurück nach Kapstadt an die Waterfront und bummeln durch den Komplex mit seinen hunderten Geschäften. Alles ist neu und sicherlich zur WM 2010 neu entstanden bzw. modernisiert worden. Sehr schick... Um nicht noch in Camps Bay ein Restaurant suchen zu müssen, beschließen wir, eines der unzähligen Restaurants direkt an der Waterfront aufzusuchen, um Abendbrot zu essen. Wir bestellen Clipfisch, Heinrich einen Chicken-Burger und Elke ein Wrap. Dazu gibt es seit ewigen Zeiten mal wieder ein Erdinger Weißbier - das zischt.
Nach dem Essen fahren wir zurück in unser Guesthouse, der Mond ist fast voll und wir halten noch einmal an der Cable Car Station und machen Fotos vom nächtlich erleuchteten Kapstadt mit dem fast vollen Mond. Auch dies ist echt ein toller An- und Augenblick.
Auf der Terrasse unseres Guesthouses trinken wir noch ein Bier, telefonieren und schreiben mit der Heimat und gehen 22:30 Uhr nach einem Sprung unter die Dusche ins Bett. Wir sind müde und hoffen, dass der Wind in der kommenden Nacht weniger bläst als in der vergangenen. Morgen ist Stadtrundfahrt mit dem Hop on - Hop off -Bus geplant. Mal sehen, was uns erwartet.
Gefahrene Kilometer: ca. 70 km
29. Januar 2013
Dienstag
Heute gibt es eigentlich nicht sehr viel zu berichten. Wir wachen um 8 Uhr auf, machen uns frisch und gehen gegen 9 Uhr zum Frühstück, wir haben sehr gut geschlafen und das Wetter meint es erneut gut mit uns. Es weht kein Wind mehr und eine Wolke sieht man auch nicht am Himmel. Das Frühstück gleicht dem der letzten Tage.
Um 10 Uhr fahren wir runter nach Camps Bay und stellen unser Auto auf dem bewachten Parkplatz ab. Heute soll es mit dem Hop on - Hop off - Bus zur Kapstadterkundungstour gehen. Wenig später kommt der Bus, wir lösen ein Tagesticket, bekommen Kopfhörer und los geht´s. Vorher natürlich fett Sonnenschutz aufgetragen, denn die Sonne scheint erbarmungslos. Auf deutsch erfahren wir viele interessante Sachen über Kapstadt, seine Geschichte, die Hotspots etc. Das Schöne ist, man kann immer wieder aus- und zusteigen, je nach Bedarf. An der Waterfront verlassen wir zunächst den Bus, schlendern nochmals in aller Ruhe umher, fotografieren und kaufen Souvenirs für die Daheimgebliebenen ein. Mittags gibt es einen kleinen Salat zur Stärkung.
Anschließend setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort. Für Museumsbesuche ist es uns zu heiß. Wir beschließen, mit dem Bus die Tour nach Camps Bay fortzusetzen und dort auch wieder zu beenden, um in unser Quartier zurückzukehren. Den Rest des Nachmittages wollen wir uns im Pool erfrischen und heute auch auf unserem Balkon den Sonnenuntergang genießen.
Zum Abendessen gehen wir heute in eine Pizzeria - Elke, Heinrich und Rolli essen also Pizza mit unterschiedlichen Belägen, ich entscheide mich für Pasta. Alles lecker, nicht zu viel und wir sind zufrieden. Wir lassen den Abend auf dem Balkon unseres Guesthouses mit einem kühlen Rose ausklingen. Um 23:30 Uhr gehen wir zu Bett. Morgen wollen wir früher starten - wir wollen zum Kap der Guten Hoffnung.
Gefahrene Kilometer: selbst vielleicht 2 km zum Parkplatz Camps Bay, den Rest lassen wir fahren
30. Januar 2013
Mittwoch
Um 7:30 Uhr stehen wir auf - die Nacht war ruhig und wir haben ganz gut geschlafen. Heute wollen wir zum Kap der Guten Hoffnung fahren. Der Blick aus dem Fenster verrät heute leider nicht das beste Wetter. Es ist bedeckt und deutlich kühler als in den letzten Tagen. Das Frühstück gleicht dem der vorherigen Tage und gegen 9:3o Uhr starten wir Richtung Kap.
Die Fahrt ist entspannt. In Simonstown machen wir einen Stop, bummeln etwas durch die Geschäfte und suchen für mich eine Apotheke - leider stellt sich bei mir eine Migräne ein und weder ich noch Elke haben Tabletten dabei - dumm gelaufen. Also irgendwelche Medikamente gekauft und eingeworfen, die Wirkung läßt auf sich warten...
Einen weiteren Stop legen wir am Boulders Beach ein - hier gibt es Pinguine. Alles wird aber sehr kommerziell betrieben und gefällt uns weniger gut als in Bettys Bay. Stanley hatte uns das ja bereits vorausgesagt und er hat Recht gehabt.
Am Kap angekommen sehen wir am Cape Point erstmals in dieser Gegend einen Pavian. Ein Ranger vertreibt diesen aber konsequent - mit diesen Viechern ist hier nicht zu spaßen, überall stehen Warnschilder und Hinweistafeln, wo auf die Gefahr mit den Affen aufmerksam gemacht wird.
Wir steigen zum Leuchtturm des Cape Points hinauf und haben einen tollen Blick auf die Klippen des Kaps der Guten Hoffnung und auf den südlichsten Punkt Afrikas. Auch der Himmel reißt zwischendurch immer wieder mal auf und die Sonne läßt sich blicken. Wir machen einige schöne Aufnahmen, entscheiden uns aber, den Aussichtspunkt des Kaps der Guten Hoffnung nicht mehr anzusteuern - nur wegen dem Schild brauchen wir den Abstieg nicht machen; gesehen haben wir das Kap aber schon.
Zurück geht es wieder an der Küste entlang über den Chapmans Peak Drive - eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Und man muß wirklich sagen - es ist eine tolle Strecke. Überall sind kleine Parkbuchten, wo man für kurze Fotostops anhalten kann. Wir entscheiden dann auch, weil sich bei jedem etwas Hunger einstellt, in Hout Bay ein frühes Dinner abzuhalten. Hier ist der Fischereihafen, welcher auch Kapstadt mit frischem Fisch versorgt. Und so essen wir alle Fisch - alle Kingklip, hmmmm sehr lecker. Gegen 19 Uhr sind wir wieder in unserem Guesthouse, ich nehme noch eine Tablette und lege mich erstmal ab, ein Stündchen Schlaf kann nicht schaden. Rolli, Elke und Heinrich fahren zum Sonnenuntergang auf den Signal Hill und verspeisen anschließend in Camps Bay noch ein Eis.
Später am Abend geht es mir auch besser und es ist Kofferpacken angesagt - die vier Wochen Südafrika sind fast vorüber und morgen abend sitzen wir im Flieger nach Hause.
Gefahrene Kilometer: ca. 150 km
31. Januar 2013
Donnerstag
Wir stehen um 8 Uhr auf - 8:30 Uhr sitzen wir zum letzten Mal am Frühstückstisch und genießen die tolle Aussicht aufs Meer. Heute ist wieder Kaiserwetter und ziemlich klare Sicht. Bis 11 Uhr müssen wir das Zimmer räumen, Brendan hat uns aber netterweise angeboten, unsere Sachen in seinem Büro zu lagern und nachmittags das Gästebad zum Duschen nutzen zu können. Den Tag wollen wir ruhig ausklingen lassen, immerhin liegt eine lange Reise mit wenig Schlaf vor uns.
Also packen wir unsere letzten Klamotten ein, stellen alles wie abgesprochen ins Büro von Brendan und fahren nochmals auf den Signal Hill. Von hier aus hat man wirklich einen tollen Blick auf Kapstadt, die Waterfront und den Tafelberg. Erneut knipsen wir, was das Zeug hält. Anschließend bummeln wir noch am Strand von Camps Bay entlang und halten unsere Beine ins kalte Wasser des Atlantischen Ozeans. Gegen 13 Uhr fahren wir zurück ins Guesthouse und springen nochmal in den Pool zur Abkühlung. Es ist strahlendblauer Himmel und ca. 33 Grad und die Erfrischung tut echt gut. Wir duschen alle nochmal und machen uns startklar, verstauen unsere "Sieben Sachen" in den Autos und verabschieden uns von Brendan. Den Rest des Tages wollen wir auf einer Winery völlig streßfrei ausklingen lassen. Also fahren wir wieder Richtung Stellenbosch und steuern "Hidden Valley" an - wie der Name schon verrät liegt diese Winery oben am Hang und wir haben eine fantastische Aussicht auf das Tal - in der Ferne sieht man den Tafelberg und Kapstadt. Wir genießen zu einer Flasche Sauvignon Blanc eine Cheese-Platter und ziehen ein Resümee - ein toller Urlaub mit einem perfekten Abschluß geht zu Ende.
Gegen 18 Uhr starten wir wieder zurück Richtung Kapstadt - der Internationale Flughafen liegt direkt an der Einfahrtsstrasse N 2, und so müssen wir nicht mehr in die Stadt rein fahren. Wir fahren zum Parkplatz der Autovermietung und geben ohne Probleme das Auto ab. Auf dem Tacho stehen jetzt 12597 km, d.h. wir sind in diesem Urlaub 5220 km gefahren - eine stolze Leistung.
Der Check-In klappt schnell und wir sind froh, das Gepäck los zu sein. Bis zum Abflug vertreiben wir uns die Zeit und bummeln noch durch die Duty-free-Zone. Pünktlich um 22:15 Uhr hebt der Flieger Richtung London ab.
Gefahrene Kilometer: ca. 140 km - die letzten km des diesjährigen Urlaubs
Freitag
Unsere diesjährige Reise beginnt am 4.1.2013 und geht nach Südafrika. Wir starten in Hannover und fliegen über London mit British Airways nach Johannesburg.
Der Flug nach London geht pünktlich um 11:35 ab Hannover. In London erschlägt uns die Größe Heathrows nahezu. Der Transfer von Terminal 1 zu Terminal 5 geht per Bus. Da wir viel Zeit haben, brauchen wir uns nicht überschlagen. Die Sicherheitskontrolle am Terminal 5 ist enorm - ich werde gefilzt wie noch nie in meinem Leben. Rolli hat dieses Mal mehr Glück und ist schneller durch als ich. So what - wir haben Urlaub.
Wir essen im "Giraffe" Mittag und warten geduldig auf die Bekanntgabe des Gates für den Flug nach Joburg. Ca. 1 Stunde vor Abflug wird dieses angegeben und wir begeben uns in diese Richtung. Dauer ca. 20 min. mit dem Zug zu Gate-Bereich C. Das Einsteigen verläuft zügig, wir haben reservierte Plätze in Reihe 52. Leider starten wir mit einer Stunde Verspätung - eingecheckte Passagiere erscheinen nicht und so müssen deren Koffer gefunden und entladen werden. Gegen 19 Uhr englischer Zeit geht es dann aber endlich los Richtung SA. Der Service und das Essen sind okay, wir sind müde und schlafen bald ein. Der Flug verläuft ruhig und ohne größere Turbolenzen. Wir landen am nächsten Morgen gegen 7 Uhr in Johannesburg.
5. Januar 2013
Samstag
Landung gegen 7 Uhr in Joburg. Es ist ca. 16 Grad warm und bedeckt. Wir haben einigermaßen geschlafen und sind ganz guter Stimmung.
Die Einreise ist sehr mühselig und dauert über 1,5 Stunden. Dann die Suche nach den Koffern, welche wir ja in Hannover das letzte Mal gesehen haben. Angegeben ist Band 8 für unsere Maschine, was nicht kommt sind unsere Koffer. Wir fragen mit unseren Gepäckabschnitten einen netten Mitarbeiter, dieser teilt uns mit, wir sollten zu Band 6 gehen - und siehe da, dort fahren unsere Koffer. Alles ist gut. Wir begeben uns also Richtung Ausgang, kaufen eine SIM-Karte fürs Telefon und rollen zur Mietwagenstation. Irgend so ein Abzocker weist uns den Weg - und will für diese 20 Meter 100 Rand (10 Euro) - Frechheit. In unserer noch vorhandenen Naivität zahlen wir, schwören uns aber, dass war das erste und letzte Mal in diesem Urlaub. Wir verstauen also unser Gepäck in unserem neuen weißen Mitsubishi - es paßt alles rein. Dann gründliche Inspektion des Fahrzeuges, alles soweit gut. Rolli holt uns noch einen Coffee to go und wir rollen gegen 10 Uhr aus dem Parkhaus. Dank Google maps finden wir auf Anhieb die richtige Ausfahrt und fahren auf der N12, später dann auf der N4 nach Middleburg, wo wir die ersten Einkäufe im Spar-Markt und im Bottle-Store tätigen. Gut gerüstet steuern wir weiter über Lydenburg (sehr schlechte Strasse) und über den LongTom-Pass nach Graskop. Der Pass ist bei guten Verhältnissen sicher toll, wir fahren ihn im Nebel und haben leider rein garnichts davon. Egal. Wir erreichen gegen 17 Uhr unsere erste Unterkunft - die "Alte Mine" - und werden sehr freundlich von Wallie und Rainer sowie ihren 4 Hunden begrüßt. Unser Chalet ist total schön, schade, dass wir hier nur eine Nacht verbringen. Zu Abend essen wir in Graskop im "Glashouse" - tolles Filetsteak und Rumpsteak. Gegen 20:30 Uhr liegen wir aber bereits hundemüde im Bett - es ist recht kühl (ca. 1600 m hoch) und wir sind froh über unseren langen Schlafanzug, welcher doch mit im Gepäck ist. Mal sehen, was der morgige Tag bringt.
Gefahrene Kilometer: ca. 430 km
6. Januar 2013
Sonntag
Wir haben gut geschlafen und stehen gegen 7:30 Uhr auf. Das Frühstück um 8 Uhr ist total lecker. Rainer und Wallie verwöhnen uns mit selbstgebackenen Brez´n, Omlett und leckerem Obstsalat mit frischen Mangos - mmmhhh. Rainer gibt uns noch tolle Tips für unsere Fahrt durch den Blyde River Canyon Richtung Kapama. Der Himmel reißt auf und die Sonne zeigt ihr Gesicht. Wir fahren also über die Panorama-Route, steuern die diversen Lookouts an und sind völlig begeistert. Leider haben wir die Wahrnung von Rainer mißachtet und uns nicht wirklich mit Sonnenmilch versorgt - am Abend haben wir die Quittung in Form von verbrannten Armen und Gesicht. Ist uns eine Lehre für die kommenden Tage.
Nach einer eindrucksvollen Fahrt durch den Canyon Südafrikas erreichen wir gegen 14 Uhr das Kapama Game Reserve, unsere nächste Unterkunft für die kommenden 3 Tage. Die Begrüßung ist außerordentlich freundlich, unser Zimmer sehr gemütlich und wir haben wlan, um den Kontakt nach Hause zu pflegen. Um 16 Uhr ist Tea-Time, anschließend geht es mit Richard, unserem Ranger, und Orange, unserem Spurenleser auf den ersten Game-Drive und wir werden nicht enttäuscht...
Schon nach kurzer Zeit sehen wir Giraffen, Impalas, Büffel, Kudus, Gnus, Zebras - sogar 3 Geparden zeigen sich uns. Dagegen wirken die Warzenschweine schon fast langweilig. Der richtige Hammer kommt nach Einbruch der Dunkelheit - Orange hat eine Spur und wenig später findet er 3 Löwinnen, die ca. 2 m an unserem Fahrzeug vorbei laufen. Es stockt einem der Atem und wir sitzen ganz still auf dem Fahrzeug. Was für ein Erlebnis. Gegen 21:15 Uhr sind wir zurück im Camp und genießen unser Dinner. Schön ist, dass Richard immer mit uns am Tisch sitzt, so kann man noch ein wenig erzählen.
Um 22 Uhr liegen wir im Bett, haben per FaceTime zu Hause angerufen - alles ist gut. Um 5 Uhr ist Wake up call!!!
Gefahrene Kilometer: ca. 250n km
7. Januar 2013
Montag
Pünktlich um 5 Uhr klingelt das Telefon - Wake up call!
Noch ein wenig verschlafen begeben wir uns gegen 5:30 Uhr zu einem Kaffee ins offene Restaurant, anschließend klettern wir wieder auf unser Safari-Auto und los geht es zum nächsten Game-Drive. Richard und Orange sind bereits hellwach und bemühen sich redlich im Lesen der Spuren. Das einzige, was wir jedoch vorerst zu Gesicht bekommen, sind ein paar Impalas, eine Giraffe und einige Warzenschweine - naja, schon fast nichts besonderes mehr. Wir sehen frische Spuren von Löwen, einem Leoparden und einem Rhino, doch zunächst sollte es bei den Spuren bleiben. Das Wetter ist perfekt, blauer Himmel und zu dieser Uhrzeit angenehme 20 Grad.
Wir fahren kreuz und quer durch den Park - schon fast ein wenig frustriert. Und plötzlich geht es querfeldein und da sind sie - unter einem Baum liegt ein Löwenpaar und schlummert. Wir kommen so nah ran, uns stockt schon ein wenig der Atem - vielleicht 2 m von uns entfernt liegen die Löwen und stören sich überhaupt nicht an uns. Faszinierend - wir machen Fotos aus 2 Perspektiven und denken schon, das war ein toller Drive, doch es sollte noch getoppt werden. Orange und Richard haben ein gutes Gespür und so geht es wieder rechts rum und links rum und auf einmal steht mitten auf dem Weg eine Elefantenkuh, hat einen Baum frisch entwurzelt quer über den Weg gelegt und kaut genüsslich die Wurzeln. Und auf einmal raschelt es, die Baumkronen wackeln und es kommen immer mehr Elefanten aus dem Busch - sogar Babys sind dabei. Richard erklärt uns, dass die Babys ca. 11 Monate alt sind, aber auch ein ganz Kleines dabei sein muß, und dann zeigt es sich uns tatsächlich - ein ca. 25 Tage altes Elefantenbaby. So süß!!! Wir sind auf einmal von einer ganzen Herde - bestimmt 20 - 30 Tiere - eingeladen, ihnen beim Frühstück zuzuschauen. Wow, mehr geht eigentlich nicht. Gegen 9:30 Uhr sind wir zurück im Camp und es gibt ersteinmal ein leckeres Frühstück. Anschließend ist chillen angesagt. Wir liegen also am Pool, schreiben Tagebuch, checken e-mails und schicken ein paar Bilder nach Hause. 13 Uhr ist dann Lunchtime, 16 Uhr Teatime und anschließend wieder ein Game-Drive. Mal sehen, was wir dann erleben werden - ich werde weiter berichten.
Der Game-Drive am Nachmittag fängt zunächst mit neuen Mitfahrern an, die Gäste aus Kalifornien sind abgereist und ein junges Paar aus dem Libanon gesellt sich zu uns - und sie sollten uns Glück bringen. Wenige Minuten nach Verlassen des Resorts treffen wir wieder auf die Elefanten vom Morgen - die Gruppe steht an einem Wasserloch und so nach und nach gehen alle Elefanten zur Abkühlung in den "Pool". Was für ein fantastisches Erlebnis. Sie baden und entspannen sich und es ist toll, ihnen dabei zu sehen zu dürfen. Anschließend fahren wir auf eine Grasebene und kommen uns vor wie im Tierpark - Zebras, Impalas, Wasserböcke, Büffel, Gnus - und das bei fantastischem Nachmittagslicht. Plötzlich sehen wir in einem Wasserloch Hippos - ca. 5 - 6 Tiere. Es ist total faszinierend; und auch die Elefantenherde gesellt sich wieder zu uns. Es fällt schwer, sich von diesem Anblick zu lösen, aber weiter geht die Tour. Aus dem Nichts heraus - ich dachte, schon wieder Elefanten - steht ein riesiges Nashorn im Grün und grast ganz genüsslich. Wir sind sehr still, um es nicht zu stören. Der Abschluß der Tour ist gleichzeitig einer der Höhepunkte des heutigen Tages - wir sehen schlummernd einen Leoparden im Gras liegend. Ein junges männliches Tier - wie Richard uns erklärt - und er ist sehr relaxt. Die Fotos sind der absolute Hammer.
Gegen 20 Uhr sind wir zurück im Camp, machen uns kurz frisch und gehen zum Dinner. Das Essen ist gut, aber wir haben sicherlich auch schon besser gegessen - kein kulinarischer Hochgenuss, dafür aber in 2 Tagen die Big 5 gesehen, was will man mehr.
22 Uhr - Duschen und ab ins Bett, 5 Uhr ist wieder Wake up call und ein wenig Schlaf tut gut.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive nicht einschätzbar.
8. Januar 2013
Dienstag
Der zweite Tag im Kapama Reserve - wieder ist um 5 Uhr Wake up call. Obwohl wir immer recht früh schlafen gehen, fällt es doch schwer, sich zu dieser Zeit aus dem Bett zu quälen - schließlich haben wir ja Urlaub. Ist man dann erst einmal wach, geht es aber. 5:30 Uhr kann man im Restaurant einen Kaffee oder Tee zu sich nehmen und ein wenig Gebäck und Kuchen steht auch bereit.
Um 6 Uhr heißt es dann "Aufsitzen". Wir bringen heute unsere mitreisenden brasilianischen Freunde zum Elefanten-Reiten - die Kinder sind schon total aufgeregt. Dann geht es für uns weiter auf den Game-Drive. Es ist ein wenig orientierungslos - so scheint es uns zumindest. Es geht rechts und links, dann wieder links und rechts. Richard funkt zwischendurch immer wieder mit einem Kollegen und Orange hält Ausschau nach frischen Spuren, die er uns auch immer wieder zeigt. Und plötzlich stehen wir wieder vor unserem Löwenpaar vom gestrigen morgendlichen Game-Drive. Sie liegen wieder unter einem Busch und pennen. Beide - sowohl das Männchen als auch das Weibchen - sind völlig entspannt und stören sich nicht an unserem Fahrzeug. Wir stehen eine ganze Weile dort und beobachten und fotografieren. Es ist soooo schön.
Nach einer Weile gesellt sich ein weiteres Fahrzeug zu uns - Richard hat seinem Kollegen Bescheid gegeben, wo was zu sehen ist. So hilft einer dem anderen und alle Gäste werden zufrieden gestellt. Wir verlassen diesen tollen Ort und gehen weiter auf Pirsch. Wieder sehen wir eine Menge Zebras, Gnus und Warzenschweine und immer wieder ist man aus dem Häuschen und macht noch weitere Bilder. Eine Giraffe reckt ihren langen Hals über die Bäume und auch das wird natürlich fotografisch und filmisch festgehalten. Wir machen heute auch eine Kaffee- und Teepause an einem Aussichtspunkt - Honeymooner können hier auch für teures Geld auf einem Hochstand unter freiem Himmel die Nacht verbringen. Richtig kitschig, wird aber wohl wirklich angenommen. Für uns wäre das nichts. Sonst war der Drive heute morgen längst nicht so spektakulär wie der gestrige - wir sind aber dennoch zufrieden. Auf dem Rückweg zum Camp wird es noch mal hektisch - Richard und Orange haben einen Leoparden durch das Gestrüpp streifen sehen. Diesen wollen sie uns gern zeigen und es geht ab von der Piste querfeldein durch Gebüsch und Sträucher und Bäume. Immer wieder muß man den Kopf einziehen, um nicht die stacheligen Zweige ins Gesicht zu bekommen. Aber leider verliert sich die Spur im Dickicht, Richard und Orange sind doch ein wenig enttäuscht. Gern hätten sie uns einen Leo mal in Aktion gezeigt. Aber so what; man kann nicht immer alles haben - wir sind ohnehin schon mit dem sehr zufrieden, was wir bislang gesehen haben. Wir hätten nie gedacht, nach 2 Tagen schon die berühmten Big 5 gesehen zu haben; unsere Erwartungen sind also längst mehr als erfüllt. Und man weiß ja nicht, was uns in den anderen Parks noch erwartet, welche noch vor uns liegen.
Gegen 9 Uhr sind wir zurück im Camp und frühstücken. Der Himmel ist ein wenig zugezogen, aber es ist dennoch sehr warm. Wir beschließen, doch noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Außerdem sichten wir unsere Foto-Ausbeute, chatten ein wenig nach Hause und versenden e-mails. Um 13 Uhr ist Lunchtime und wir genießen einen leckeren kalten Weißwein zum Essen. Vom offenen Restaurant aus kann man ein Wasserloch sehen - heute gehen dort einige Elefanten baden. Die Zeit bis zum nächsten, unserem letzten Nachmittags-Game-Drive surfen wir ein wenig im Internet und recherchieren Informationen über unsere nächste Unterkunft, wo es morgen hingeht: ins Sabi Sand Reserve in die Elephant Plains Game Lodge.
Doch zunächst wollen wir hier die Zeit bis zum Ende genießen und lassen uns überraschen, was heute noch so passiert.
... und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommen Richard und Orange daher
Also starten wir unseren nachmittäglichen Drive bei gnadenlos brennender Sonne und ca. 35 Grad. Kaum losgefahren sehen wir etwa 5 Elefanten. Wir können erneut zusehen, wie sie sich an frischen Bäumen und deren Blättern sattfressen. Dann sieht Orange eine ganz frische Spur von Rhinos und wir nehmen deren Verfolgung auf. Einige Zeit später finden wir 3 Rhinos - eigentlich 2 und ein Baby in einem Schlammpool. Es ist so toll anzuschauen. Das Baby gibt lustige Geräusche von sich - es ist durstig und plötzlich dreht sich die Mutter auf die Seite und das Baby fängt an zu trinken. Selbst Richard ist beeindruckt. Plötzlich reger Funkverkehr und weiter geht es durch den Busch - wir sehen zwei junge Löwen, nehmen durch ein leeres Flußbett deren Verfolgung auf und werden nicht enttäuscht, auch sie findet Richard und wir können tolle Aufnahmen machen. Letztendlich sehen wir noch für einen kurzen Augenblick einen Leo am Wasserloch - er trinkt, doch plötzlich verschwindet er im Busch. Einige wenige Aufnahmen gönnt er uns, bei seiner Verfolgung verliert sich die Spur im Busch. Nun haben wir also an einem Tag die Big 5 gesehen. Wow... Selbst Richard sagt, dass soetwas total selten ist. Nun, wir sind ohnehin schon völlig zufrieden und begeistert, selbst wenn wir nicht alles gesehen hätten. Verschweigen wollen wir nicht die Sichtung einer Art von Luchs - genannt Karukel oder so ähnlich - mit einem Baby. So süß. Auch die Rufe der Mutter an das Jungtier, ihr zu folgen, ist völlig überwältigend. Alles in allem hatten wir also einen tollen Game-Drive.
Zurück im Camp werden wir mit einem Kaltgetränk empfangen, mittlerweile ist es fast 20 Uhr. Heute abend findet das Essen überraschenderweise nicht im Restaurant statt - nein heute ist Booma, ein typisch afrikanischer Abend in einer Art Rondell aus Baumstämmen, mittig ein Lagerfeuer, alles nett eingedeckt und es gibt unter sternenklarem Himmel einige Leckereien. Die afrikanischen Angestellten fangen an zu singen und zu tanzen und so lernen wir ein wenig ihre Kultur kennen. Wunderschön.
22:30 Uhr gehen wir ins Bett, denn auch morgen ist 5 Uhr Wake up call, der Letzte im Kapama Game Reserve, denn morgen geht es nach dem Game-Drive und Frühstück weiter ins Sabi Sand Reserve im Krüger Nationalpark. Mal sehen, was uns dort erwartet und mal sehen, ob wir dort ebenso wlan haben, um den Kontakt nach Hause zu halten.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive wie schon zuvor nicht einschätzbar.
9. Januar 2013
Mittwoch
Wieder ist um 5 Uhr Wake up call - heute fällt es uns sehr schwer, uns aus dem Bett zu pellen; wir sind doch noch sehr müde, es hilft aber alles nichts, schließlich wollen wir Tiere sehen.
Es ist bereits um diese Zeit am Morgen sehr warm, der Himmel strahlendblau und nicht eine Wolke am Himmel zu sehen. Nach einem Kaffee geht es los. Mit dabei eine sehr nette Südafrikanerin aus Kapstadt. Wir lernten sie gestern abend bei der Booma kennen - sie macht Urlaub mit ihrem Freund, welcher aus Irland kommt und in Jeddah (Saudi-Arabien) als Arzt für 2 Jahre arbeitet. Mit Keira kommen wir gleich ins Gespräch. Sie war während ihrer Schulzeit für 1 Jahr in Deutschland, genauer gesagt in Nienburg und wohnte dort bei einer Familie, welche eine Spargelfarm betreibt. Zufälle gibts... Jedenfalls bietet sie uns sofort ihre Hilfe an, sollten wir einmal Schwierigkeiten haben. Auch einige nützliche Dinge erklärt sie uns und gibt uns Tips, welche Straßen wir gut befahren können. Sie wohnt in Camps Bay und wenn wir in Kapstadt sind, werden wir uns in jedem Fall mit ihr zum Essen verabreden.
Nun aber auf zum letzten Game-Drive in Kapama. Heute zeigen sich wenige Tiere - ihnen ist wohl um diese Zeit auch schon zu warm. Wir sehen einige Impalas, Gnus und Zebras, eine Giraffe, Warzenschweine - also eigentlich schon nichts besonderes mehr. An einem Wasserloch liegt ein toter Wasserbock - hunderte Aasgeier sitzen in der unmittelbaren Nähe und freuen sich auf ihre nächste Malzeit. Sonst zeigt Richard uns viele kleine bunte Vögel, einige Spinnen - eben mal Kleingetier. Zum Ende des Game-Drives können wir uns aber nochmals von der schon bekannten Elefantenherde verabschieden. Sie streifen wieder gemütlich durch den Busch und fressen. Das 26 Tage alte Baby, immer in der Nähe der Mutter, lernt schnell und zeigt uns, was es bereits gelernt hat. Es gebärdet sich und zeigt uns, wie man ungebetene Gäste bittet, sich zurückzuziehen. Es ist so niedlich, weil es so unbeholfen erscheint.
Auf dem Rückweg ins Camp erzählt uns Richard noch, dass im letzten Jahr im Januar eine Flutkatastrophe im Park war. Die Spuren sind auch überall noch zu sehen. Innerhalb von 2 Tagen hat es 500 mm geregnet - es müssen unglaubliche Wassermassen gewesen sein. Nun gut, es ist ja im Januar auch Regenzeit, aber soviel. Wir denken daran, was wir für Glück mit dem Wetter haben - kein Niederschlag. Okay es ist sehr heiß, aber besser Hitze als Unmegen an Regen.
Wir frühstücken um 9 Uhr das letzte Mal im Camp, packen dann unsere Sachen, zahlen die Rechnung und machen uns auf den Weg ins nächste Camp - auf nach Sabi Sands. Es sind mittlerweile 39 Grad. Orange hilft uns noch mit dem Transport unserer Sachen zum Auto - er hat dieses übrigens gewaschen, welch ein Service. Wir verabschieden uns sehr herzlich und danken ihm für die wunderbaren Tiersichtungen.
Die Fahrt nach Sabi Sands verläuft problemlos, zieht sich aber, da der letzte Abschnitt doch sehr schlechte Straßenverhältnisse hat. Außerdem muß man sehr aufpassen, weil an den Straßenrändern Kühe weiden, die doch immer mal wieder die Straße überqueren - bei uns unvorstellbar. Tja das ist Afrika.
Kurz nach der Einfahrt durch das Gate sehen wir bereits einige Elefanten. Im Camp, der Elephants Plains Game Lodge, werden wir sehr herzlich begrüßt. Hier ist Platz für max. 24 Gäste. Der Bungalow 5, welchen wir beziehen, ist der Hammer und riesengroß. Eine Rundhütte in der ersten Reihe, reetgedeckt, mit Terasse und Ausblick auf die Tierwelt Afrikas. Uns verschlägt es die Sprache. Die Einrichtung läßt keine Wünsche offen - es ist einfach fantastisch. Um 14 Uhr ist Lunch-Time und wir genießen zum ersten Mal die leckere Küche. Zum Essen wird übrigens mit afrikanischen Trommeln gebeten. Das Dinner findet immer in der Booma statt, vorher trifft man sich zum Aperitif in der Bar - wir freuen uns auf heute abend, doch zunächst liegt unser erster Game-Drive vor uns. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Wir steigen auf das Auto auf, ein Paar aus London, eines aus Paris und 4 Amerikaner begleiten uns. Es ist eine sehr lustige Truppe. Unser Ranger Morne begrüßt uns, ebenso unser Spurenleser Derrick. Gleich zu Beginn werden kalte Getränke gereicht, mittlerweile sind wir bei 40 Grad angekommen. Ebenso werden wir gefragt, was wir als "Sundowner" trinken möchten. Wir entscheiden uns für Gin-Tonic. Das Chinin im Tonic-Water mögen die Moskitos nicht, also eine erneute Prophylaxe, um sich vor Stichen zu schützen.
Los gehts - was sofort auffällt, hier im Park sind die Wege sehr viel schmaler als in Kapama und sehr "bumpy", daher ist die Fahrt sehr langsam. Außerdem führt unser Ranger eine Waffe mit, Richard hatte immer nur einen dicken Stock dabei... Der Busch ist nicht so dicht bewachsen wie in Kapama. Kurz nach Beginn der Fahrt sehen wir 2 junge Giraffen - und dann springt das Auto nicht wieder an. Fängt ja gut an. Morne funkt die Lodge an und ein neues Auto ist auf dem Weg zu uns. Wir steigen alle ab und stellen uns in den Schatten, es ist irre heiß. Sobald das neue Auto da ist, geht die Fahrt weiter. Wir sehen erstmals eine Tüpfelhyäne, Impalas, Gnus, Warzenschweine - aber alles in Maßen. Uns erscheint die Zeit in Kapama als absoluter Glücksfall - wir sind hier nicht enttäuscht, sind uns allerdings sicher, dass wir hier weniger Tiere sehen werden. In einem Wasserloch sehen wir 3 Hippos. Nach einigem Hin und Her halten wir an einem Baum - dort sehen wir ganz versteckt ein Leo-Baby und schon sind wir wieder total happy und finden es auch hier wunderbar. Zum Sonnenuntergang halten wir auf einer breiten Schneise im Busch - hier könnten sicher auch mal kleine Flugzeuge landen. Wir steigen vom Fahrzeug, machen tolle Bilder des Sonnenunterganges und trinken nebenbei unseren "Sundowner". Die Sonne fällt förmlich hinter die Berge. Als es zurück zum Camp geht, sehen wir mitten auf dieser Landebahn ein einzelnes großes Nashorn. Für Fotos ist es allerdings bereits zu dunkel und mit Blitz sollte man bis auf "Katzen" nicht mehr fotografieren. Egal - Fotos vom Rhino hatten wir ja bereits in Kapama und werden sicher in Hluhluwe weitere Rhinos sichten. So genießen wir einfach nur den Anblick dieses beeindruckenden Tiers.
Zurück im Camp heißt es erst mal duschen. Es war ein wirklich heißer Tag und jetzt am Abend wird es langsam erträglicher. Dann ist Booma. Im Rondell sind kleine Tische im Kreis aufgebaut und in der Mitte brennt das Feuer - wunderschön. Das gefällt uns noch besser als in Kapama und das werden wir morgen auch wieder genießen können. Wir sitzen zusammen mit dem Paar aus Paris - Honeymooner. Für Franzosen sprechen sie erstaunlicherweise gut englisch. Ein wirklich netter Abend. Gegen 22 Uhr liegen wir aber in unserem Himmelbett - morgen ist wieder um 5 Uhr Wake up - das letzte Mal - und um 5:30 Uhr ist Game-Drive.
Gefahrene Kilometer: von Kapama nach Sabi Sands ca. 120 km, Game-Drive keine Ahnung
10. Januar 2013
Donnerstag
Gegen 5 Uhr klopft es an der Tür - Wake up. Man ist das früh, wir sind so müde, aber es ist das letzte Mal, weil wir beschlossen haben, auf den morgigen Game-Drive zu verzichten, da eine sehr lange Fahrt vor uns liegt und wir uns nicht stressen wollen. Und so stehen wir auf. Viel Zeit bleibt nicht, um 5:30 Uhr geht der Game-Drive los.
Wir fahren durch das Gelände und sehen nichts, nicht mal Impalas oder Warzenschweine. Es ist enttäuschend. So vergeht bestimmt eine Stunde, wir fahren hin und her und finden rein garnichts. Der kleine Leo von gestern ist auch aus dem Baum verschwunden. Doch plötzlich steht mitten im Gebüsch ein großer Büffel - sehr beeindruckend. Und wenig später eine große Herde Impalas, welche auf einmal sehr aufgeregt erscheint und laute Geräusche von sich gibt. Morne meint, wir sollten uns das mal genauer anschauen und auf einmal kommt eine wunderschöne Leopardin aus dem Gebüsch und kreuzt den Weg. Und wenig später folgen ihr ihre zwei Babys. Es ist so niedlich, wir haben aber auch wirklich Glück. Das wir jetzt auch noch junge Leoparden so zu Gesicht bekommen, hätten wir nie für möglich gehalten. Auch die Babys kreuzen den Weg und folgen ihrer Mutter. Als wir die Verfolgung aufnehmen, verliert sich ihre Spur im hohen Gras. Wir kreuzen weiter hin und her und auf einmal haben wir wieder eine heiße Spur. Wenig später erblicken wir 2 Löwinnen auf einer Art Lichtung. Beide stehen für uns Modell, sie schauen uns direkt in die Objektive. Eine Löwin ist schwanger, Morne meint, es kann nicht mehr lange dauern, bis das Baby zur Welt kommt. Das ist eben das Schöne in dieser Jahreszeit - alle Tiere haben Babys und bald auch unsere Löwin.Vollends zufrieden geht es zurück in die Lodge, wir frühstücken und sichten unsere Aufnahmen. Es sind einige tolle Fotos dabei; hätte mir jemand vorher gesagt, was wir alles fotografieren werden und in welcher Qualität, ich hätte es sofort unterschrieben.
Wir sind beide ziemlich müde - die Hitze gibt uns den Rest. In Anbetracht der morgigen sehr langen Fahrt schlafen wir 3 Stunden und gehen um 14 Uhr zum Lunch. Bis zum letzten Game-Drive chillen wir ein wenig, in der Sonne ist es kaum auszuhalten. Für morgen ist eine deutliche Abkühlung und Regen angesagt, wir haben also nicht nur Glück mit den Tieren - 3 der Big 5 in einem Game-Drive - sondern auch mit dem Wetter.
Am Nachmittag geht es wie gewohnt um 16 Uhr zum Game-Drive, die Amerikaner sind abgereist und so sind wir nur zu 6 auf dem Fahrzeug - auch mal schön. Morne fragt uns in seiner lustig lässigen Art, was heute auf unserem Menüwunschzettel steht. Lion, Buffalo, Elefant, Lepard... das Übliche eben. Als ich noch den Wunsch nach Cheetahs (Geparden) äußere, meint er: oh sorry. Aber wir werden sehen, was sich uns zeigen mag. Kaum raus aus dem Camp hat Derrick eine heiße Spur - unsere beiden Löwinnen vom Morgen. Dieses Mal haben sie sich in ein leeres Flußbett in den Schatten zurückgezogen. Nach einigem Hin und Her quer durch den Busch auf zugegebenermaßen manchmal recht abenteuerlichen Strecken finden wir die beiden und können tolle Fotos machen, bevor andere Fahrzeuge hinzukommen. Anschließend liegt in einem Wasserloch direkt neben der Straße ein dicker Büffel zur Abkühlung - na so kann es doch weiter gehen. Plötzlich ein Funkspruch - und schon geht es wieder zu einer anderen Wasserstelle. Auf der Zufahrt sehen wir im Wasser Hippos und sehen am Ufer 2 Elefanten. Wow denken wir, innerhalb eines Game-Drives 4 der Big 5 - aber nein, es sollte noch besser kommen. Wir finden eine bildschöne Leoparden-Dame und machen wunderbare Aufnahmen. Auf der Rückfahrt fahren wir erneut am Büffel vorbei und sehen vor uns einen jungen Elefanten-Bullen. Wir stoppen und wollen gerade unsere Kameras in Anschlag bringen, da hören wir ein komisches Zischen - na super, rechtes Hinterrad verliert Luft. Morne meint: Oh thats not good, legt einen Gang ein und gibt Gas. Er fährt mit etwas mehr Speed als sonst auf den Elefanten zu, dieser springt auch zu Seite und läßt uns, wenn auch ein wenig widerwillig, passieren. Morne meint, das ginge nicht bei jedem Elefanten, dies sei jedoch ein junger Bulle und da wäre dies kein Problem. Und so legen wir zumindest einige Hundert Meter zwischen uns und den Elefanten, um den Reifen zu wechseln. Sonst hätten wir zwischen Büffel und Elefant gestanden, dass diese Situation suboptimal gewesen wäre, leuchtet sogar uns ein. Nach dem Reifenwechsel ist Zeit für einen Sundowner - Gin Tonic was sonst. Tolle abendliche Stimmung mitten im Busch mit einem Kaltgetränk - was will man mehr. Und nebenbei begreifen wir, dass wir innerhalb eines Game-Drive die Big 5 gesehen haben.
Dinner wieder in der Booma - erstmals essen wir Straußensteak und finden es lecker. Heute ist es allerdings hitzebedingt kaum auszuhalten. Durch die Hitze am Tag und das Lagerfeuer sind die Mauern rundherum zusätzliche Wärmequelle, und das bei immer noch ca. 30 Grad Außentemperatur. Daher beschließen wir, nach dem Dinner noch einen Abschiedsdrink in der Bar auf der Terrasse zu nehmen, die Engländer, Franzosen und Morne schließen sich uns an und es wird noch ein lustiger Abend. Den morgendlichen Game-Drive haben wir zu Lasten unserer langen Fahrtstrecke gecancelt, so gegen wir gegen 22 Uhr zu Bett und sind froh, mal bis 7 Uhr schlafen zu können. Der Himmel bezieht sich und wir sind uns sicher, wettertechnisch haben wir das große Los gezogen.
Gefahrene Kilometer: 0 km, Game-Drive - ich weiß es nicht!
11. Januar 2013
Freitag
Um 7 Uhr klingelt unser Wecker. Der Blick nach draußen verrät uns - wir haben alles richtig gemacht. Es regnet - und das nicht zu knapp. Bei diesem Wetter nicht wirklich schön, durch den Busch zu fahren.
Wir packen also in aller Ruhe unsere Sachen, bringen diese ins Auto und werden dabei pitschnaß. Das letzte Frühstück in Sabi Sands, dann Verabschiedung von Morne. Er überreicht uns eine Art Urkunde, dass wir die Big 5 gesehen haben - eine nette Idee. 9 Uhr verlassen wir die Lodge, etliche Kilometer liegen vor uns.
Zunächst fahren wir bei bedecktem Himmel und deutlich kühleren Temperaturen Richtung Hazyview. Dort scheint das Zentrum des Bananenanbaus Südafrikas zu liegen. Soweit das Auge reicht, sehen wir reichlich viele Plantagen. Wir stoppen am Spar-Markt und kaufen einige Getränke, Käse und Brot für unser Abendessen ein. Heute müssen wir uns selbst versorgen, die "fetten Tage" sind vorbei. Weiter geht es Richtung Nelspruit. Wir tanken und ziehen am Automaten noch ein wenig Bares. Hinter Nelspruit überqueren wir eine Passstrasse und es verschlägt uns fast den Atem, vor uns liegt eine wunderbare Aussicht mit hohen Bergen und tiefen Tälern; in der Ferne kann man Swaziland schon sehen.
Unsere Tour führt uns weiter durch eine Art Hochebene, mal landwirtschaftlich erschlossen, mal einfach nur noch Grasland; aber irgendwie beeindruckend. Die Strassen sind in hervorragendem Zustand und nicht sehr befahren. Und dennoch zieht sich die Strecke. Auf der Hochebene wird es deutlich kühler. Schon in Hazyview und Nelspruit waren es "nur noch" 27 Grad, hier auf der Hochebene sind es kühle 16 Grad, etwas Nebel und hin und wieder Sprühregen. Dennoch sind wir froh, dass es zum Fahren nicht mehr so irre heiß ist.
Unser heutiges Ziel ist eine Farm in Piet-Retief - direkt an der Grenze zu Swaziland. Die Besitzer sind sehr freundlich und in nachfolgender Generation deutscher Auswanderer. Es werden gleich einige landwirtschaftliche Dinge ausgetauscht, alles ist total nett. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl, sicher aufgehoben und ein wenig wie zu Hause. Und für eine Zwischenübernachtung hätte uns nichts besseres passieren können. Wir essen auf der Terrasse zu Abend, trinken eine Flasche Rotwein - dann heißt es nur noch Duschen und ab ins Bett. Wir sind echt kaputt; bereits um 20:30 Uhr liegen wir in der Falle. Morgen geht es für 2 Tage nach St. Lucia in den Isimingaliso Wetland Park - bekannt für seine vielen Hippos. Mal sehen, was uns erwartet und wir hoffen, dann endlich mal wieder wlan zu haben, um den Kontakt nach Hause aufnehmen zu können.
Gefahrene Kilometer: ca. 500 km
12. Januar 2013
Samstag
Übernachten auf einer Farm heißt auch, hier leben Tiere. Bereits gegen 4 Uhr morgens fangen die Hähne an zu krähen oder besser gesagt zu krächzen. Es sind kleine süße und sehr bunte Hähne, die irgendwie doch andere Geräusche von sich geben, als uns bekannt sind. Und so laut sind sie nun auch wieder nicht und so schlummern wir bis 7:45 Uhr in einem schönen weichen Bett. Dann Aufstehen, Duschen, Packen, Auto beladen und gegen 8:30 Uhr Frühstück. Es ist von unseren Gastgebern alles sehr nett hergerichtet, es gibt wie gewünscht Rührei, aber auch frisches Obst mit Joghurt, Toast und Kaffee. Dann bekommen wir noch gute Tips bzgl. der nächsten Etappen - welche Strassen sind gut, wo sollte man lieber nicht lang fahren. Gegen 9:30 Uhr verabschieden wir uns und sind uns einig, dass war eine sehr nette Unterkunft, sicher nicht die Modernste, aber sehr herzlich und gastfreundlich.
Die Fahrt geht über eine Art Autobahn, läßt sich gut befahren und ist nicht sehr voll. Die Strecke geht unmittelbar an der Grenze zu Swaziland entlang. Es ist bewölkt, immer wieder mal ein kurzer Schauer, dabei aber angenehme Temperaturen. Allerdings kommen wir auch von einer Höhe von knapp 1500 m runter zum Meer. Unterwegs ist sehr viel Landwirtschaft - zunächst noch Mais- und Soja-Anbau, wenig später bei besseren Böden Zuckerrohr soweit das Auge reicht. Schon fast am Ziel fahren wir an riesigen Ananas-Plantagen vorbei. Und da hier eigentlich nie richtig Winter ist, kann das ganze Jahr bestellt und geerntet werden. Überall sieht man auch riesige Beregnungsanlagen, so ist die Trockenzeit im Juni/Juli/August gut beherrschbar.
Gegen 14 Uhr erreichen wir unser neues Quartier - das Elephants Coast Guesthouse in St. Lucia. Wir werden sehr freundlich von unseren Gastgebern - einem holländischem Ehepaar - begrüßt und erhalten viele wertvolle Tips für die nächsten Tage und deren Gestaltung. Ab morgen soll auch das Wetter wieder besser werden. So beziehen wir unser Zimmer und sind begeistert, auch haben wir wieder Internet. Wir schicken Mails nach Hause und chatten ein wenig. Draußen gießt es immer mal wieder aus Kübeln. Dennoch beschließen wir, den Ort per Auto zu erkunden, erwerben für mich eine Regenjacke, welche ich blöderweise vergessen habe und dann fahren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir Lunchtime machen (obwohl es bereits 16 Uhr ist). Wir sitzen überdacht draußen, denn kalt ist es nicht - ca. 27 Grad. Immer wieder tauchen im Fluß die Hippos auf und grunzen hin und wieder auch vor sich hin. Gegen 17 Uhr sind wir aber zurück in unserer Herberge und beschließen, Abendessen fällt heute aus. Wir chillen noch ein wenig, surfen im Internet und genehmigen uns einen Gin Tonic. Bereits um 20:30 Uhr liegen wir geduscht im Bett, morgen soll es früh losgehen zum Cape Vidal in den Isimangaliso Wetland Park zur Strandwanderung und zum Hippos sichten. Hoffentlich meint der Wettergott es gut mit uns.
Gefahrene Kilometer: ca. 320 km
13. Januar 2013
Sonntag
Wir schlafen ausgesprochen gut in unserer neuen Herberge. Um 7:30 Uhr stehen wir auf. Ein Blick aus dem Fenster verrät, heute wird zumindest ein besserer Tag als gestern. Ein paar Wolken sind am Himmel, aber auch immer wieder sonnige Abschnitte zu sehen. Also machen wir uns frisch und gehen um 8 Uhr zum Frühstück. Die schwarzen Angestellten bringen uns Obstsalat und Muffins und nehmen unsere Eierbestellung auf. Alles ist sehr freundlich und nett angerichtet; es schmeckt uns sehr gut.
Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg in den Isimangaliso Wetland Park. Am Parkeingang bekommen wir eine Karte zur Orientierung und beschließen, die einzelnen Loops gleich auf dem Hinweg zu fahren. Vielleicht haben wir so noch die Chance, Tiere zu sehen, bevor es zu warm wird und diese sich in den Schatten verkriechen. Die Loops sind sehr schön angelegt und wir sehen Impalas, Kudus, Zebras und Wasserböcke. In einiger Entfernung erkennen wir Hippos im Wasser.
Wieder zurück auf der Hauptstrasse erblickt Rolli in weiter Entfernung unter einem Baum ein Rhino - leider ist es wirklich sehr weit weg, da hilft auch kein Konverter. Es sollte leider unser einziges Rhino in diesem Park bleiben. Dafür zeigt sich wenig später sehr fotogen ein Hippo - es kommt aus dem Wasser mit fast der ganzen Wucht seines Körpers, um zu grasen. Dieses Schauspiel können wir gut beobachten und filmisch fotografisch festhalten.
Am Cape Vidal angekommen ist es sehr windig und der feine Sand des Strandes fliegt durch die Luft - wir empfinden dies nicht als Vergnügen und beschließen, hier wieder zu verschwinden. Wir machen noch einige schöne Aufnahmen des Strandes sowie der kleinen Äffchen, die hier zuhauf rumlaufen. Auch sie können wir mit ihren Babys beobachten, die wahre Freude.
Die Fahrt zurück ist schon fast langweilig, mittlerweile sind es 30 Grad und die Tiere haben sich komplett zurückgezogen. Einzig ein Warzenschwein zeigt sich uns, es ist eine Mutter mit ihren 3 Jungen, und sie grasen friedlich am Straßenrand. Plötzlich verspüren die Jungen wohl Durst und wir können beobachten, wie die Mutter geduldig stehen bleibt und ihre Jungen säugt - wirklich süß anzuschauen.
Als wir gegen 14 Uhr zurück im Guesthouse sind, schmeißen wir uns in Badesachen und wollen den Nachmittag am Pool verbringen. Wenn man schon eine so schöne Unterkunft hat, muß man auch dies mal ausnutzen. Dafür canceln wir die Bootsfahrt zu den Hippos. Die nächsten Tage werden noch mal ein strammes Programm, deshalb wollen wir heute mal ein wenig entspannen - wir haben ja schließlich Urlaub. Und so kühlen wir uns im Pool ab und verbringen den restlichen Nachmittag im Schatten, lesen, schreiben Tagebuch und e-mails und genießen einfach das schöne Wetter - so läßt es sich leben.
Am Abend wollen wir ins "Alfredo" - ein italienisches Restaurant im Dorf, denn mehr als 3 oder 4 Straßen hat St. Lucia wirklich nicht zu bieten. Alles ist hier sehr gepflegt und grün, dennoch sind die ganzen Guesthäuser gut gesichert mit Stachelzäunen und Gittern. Ja - thats is Africa.
Wir werden sicher nicht zu spät ins Bett verschwinden - morgen geht es nach Hluhluwe, einen weiteren Nationalpark, der bekannt für seine Rhinos ist - hoffentlich sehen wir dann welche. Auf Internet müssen wir dann allerdings zumindest für die nächsten 2 Tage wieder verzichten.
Gefahrene Kilometer: ca. 80 Kilometer
14. Januar 2013
Montag
Gegen 7 Uhr morgens werden wir wach. Wir haben gut geschlafen und ein Blick aus dem Zimmer verrät uns, heute wird ein schöner Tag. Schon morgens beim Frühstück auf der Terrasse sind es gefühlte 28 Grad und strahlenblauer Himmel.
Nachtrag zu gestern abend: der Italiener hatte geschlossen, wir waren daher im "Braza", einer Art Steakhouse, konnten schön draußen sitzen - es war ein schöner Abend. Wieder zurück in unserer Herberge noch kurze Telefonate mit Facetime nach Hause, dann wird der Rest des Amarula vernichtet - dieses Zeug ist wirklich lecker. Gegen 22 Uhr liegen wir im Bett und schlafen wenig später ein.
Nun weiter im Text am heutigen Morgen: wir packen unsere Sachen und verstauen alles im Auto, mittlerweile sind wir gut geübt. Der Gärtner des Hauses wäscht netterweise unser Auto, wir geben ihm 7 Rand Trinkgeld und er freut sich - wieder einen Afrikaner glücklich gemacht.
Ich gratuliere Hendrik in unser beider Namen per i-message noch zu seinem Geburtstag und schicke ihm einige Bilder.
Dann zahlen wir unsere Rechnung und verabschieden uns von unseren netten holländischen Gastgebern. Die 2 Tage hier waren wirklich schön. Wir fahren ins Dörfchen zur Bank und zum Spar, um für die nächsten 2 Tage, wo wir uns selbst versorgen müssen, einzukaufen. An der Bank bekomme ich mit meiner ec-Karte wieder mal kein Geld. Bei Rolli funktioniert das tadellos - warum nur??? Wir gehen in die Bank, um nachzufragen. Diese ist mit einer Art Schleusenkammer abgesichert, schlimmer als im Gefängnis. Dort am Schalter finden wir die Lösung des Problems - auf meiner neuen ec-Karte ist kein Maestro-Zeichen mehr drauf. Rolli hat auch eine neue Karte, diese hat aber das Zeichen. Werde ich zu Hause mal mit der Bank abklären müssen. Hier im Urlaub ist mir diese Karte jedenfalls keine Hilfe. Ich ziehe Geld am Automaten mit der Kreditkarte.
Im Spar-Markt erledigen wir unsere Einkäufe flott, alles Verderbliche wird in der Kühlbox verstaut, und los geht es Richtung Hluhluwe-Imfolozi Nationalpark - die Distanz etwa 60 km zum Main-Gate. Wir lassen uns registrieren und können dann passieren. Mittlerweile ist es 35 Grad heiß und die Klimaanlage des Autos arbeitet auf Hochtouren. Im Camp können wir erst um 14 Uhr einchecken, daher fahren wir den einen oder anderen Loop. Allerdings ist es den Tieren mit Sicherheit auch zu heiß. Bis auf ein Impala, ein Warzenschwein und eine Giraffe sehen wir nicht ein Tier, nur deren Spuren in Form von Kot auf der Straße. Pünktlich um 14 Uhr checken wir im Hilltop-Camp ein - wie der Name schon verrät, ist dieses Camp ganz oben auf dem Berg. Die Aussicht ist phänomenal und man hat auch eine phantastische Fernsicht. Wir beziehen unseren Bungalow Nr. 5. Beim Einparken begrüßt uns ein Rudel Affen - also immer schön alles geschlossen halten, sonst randalieren diese Viecher in der gesamten Bude - ist alles schon vorgekommen. Der Bungalow ist riesig, wir haben einen großen Wohnraum mit integrierter Küche, 2 Schlafzimmer und 2 Bäder. Aber es ist alles alt, riecht ziemlich muffig und die Sauberkeit ist nicht so dolle. Aber für 2 Tage sollte es gehen.
Auf der Terrasse des Restaurants essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und genießen erneut die tolle Aussicht auf den Park. Um 17 Uhr gehen wir auf eigene Faust auf den Game-Drive - hoffentlich bekommen wir nun etwas mehr zu sehen. Die Wege im Park sind eine einzige Katastrophe, erst recht auf den Loops. Den einen Loop, welchen wir fahren wollen, kommen wir nicht weit - ein steiler Anstieg mit wahnsinnigen Löchern, hierfür braucht man einen 4x4 und selbst dann ist es eine echte Herausforderung. Wir rollen also vorsichtig rückwärts und wenden an der nächsten Möglichkeit. Wir ärgern uns, dass so etwas nicht in der Karte eingezeichnet ist. Aber da es ein staatliches Camp ist, wird wohl das ein oder andere nicht so genau genommen. Man merkt schon die andere Mentalität der Schwarzen. Auf einem anderen kleinen Loop kommt uns ein Rudel Paviane entgegen mit einem kräftigen Alpha-Tier und imposanten Hauern. Mir rutscht nun das Herz entgültig in die Hose und ich bin glücklich, dass wir unsere Tour mit Rangern hatten und somit viel gesehen haben - vorallem die Sicherheit habe ich dabei sehr schätzen gelernt. Hier sind wir nun auf eigene Faust unterwegs und fühlen uns nicht wirklich entspannt. Daher beschließen wir, zurück zum Camp zu fahren und morgen nur einen Trip in den Imfolozi auf der Hauptstrasse zu unternehmen.
In unserem Bungalow essen wir zu Abend, heute bleibt die Küche kalt. Wir essen Brot, Käse, Gurke und Tomate und trinken dazu einen leckeren südafrikanischen Weißwein. Nach wie vor finde ich den Bungalow gewöhnungsbedürftig - ich packe daher zum Schlafen mein Moskito-Zelt aus. Beim Aufbau haben wir viel Spaß, da es nicht auf Anhieb funktioniert. Doch dann steht es und ich fühle mich im Bett mit dem Netz über mir deutlich wohler. Nun auf einmal will auch Rolli sein Zelt und wir bauen auch dieses zusammen auf - dieses Mal klappt es deutlich besser und wider Erwarten schlafen wir garnicht so schlecht.
Gefahrene Kilometer inkl. kleinem Game-Drive: ca. 100 km
15. Januar 2013
Dienstag
Gegen 7:30 Uhr werden wir wach, duschen und wollen frühstücken - Toast, Ei, Käse und Wurst mit Tomate und Avocado, Marmelade, Kaffee. Wir haben alles, was das Herz sich wünscht, nur einen leckeren Frühstückssaft haben wir vergessen. Während ich das Geschirr spüle, wäscht Rolli ein wenig Wäsche - mal sehen, ob diese in der Bude überhaupt trocknet.
Um 9:15 Uhr starten wir unseren Trip zum Mpila-Camp im Imfolozi Nationalpark. Es ist bewölkt und deutlich kühler als gestern, dennoch steht das Thermometer bei 28 Grad und es ist feucht. Auf der Fahrt sehen wir eigentlich rein garnichts bis auf ein Impala und eine kleine Schildkröte. Wir sind sehr überrascht, hier sollen laut Info-Tafel im Camp über 2000 Rhinos leben; der Park ist bekannt dafür. Wo sind die Viecher denn... Enttäuschung macht sich breit.
Gegen 10 Uhr rufen wir erst einmal bei Fritz an und gratulieren zum Geburtstag. Vorbeifahrende Autos schauen uns fragend an, alle denken, wir hätten ein Tier gesichtet - nein, wir telefonieren nur.
Vorbei am Main-Gate und hinein in den Imfolozi. Hier sind die Straßen genauso schlecht, das Gebüsch ist allerdings nicht ganz so dicht, empfinden wir. Auf einem gegenüberliegenden Hügel sehen wir eine riesige Herde Büffel - bestimmt 100 Tiere, wow. Leider dann doch zu weit weg für brauchbare Fotos. Weiter geht es zum Mpila-Camp - und plötzlich meine ich, etwas gesehen zu haben. Rolli setzt zurück und siehe da, im Gebüsch ca. 4 - 5 Rhinos. Doch blöderweise ist gerade hier das Buschwerk zu dicht für Fotos. Vielleicht klappt es ja besser auf dem Rückweg.
Im Mpila-Camp angekommen schauen wir uns ein wenig um; es ist deutlich kleiner als das Hilltop und Rolli meint nach einem Toilettenbesuch: "Hier wären wir nicht eine Nacht geblieben." Das sagt wohl alles. Also zurück zu unserem Camp und siehe da, wir sehen die Rhinos wieder, allerdings nur 2 von ihnen, dieses mal aber an einer deutlich besser einzusehenden Stelle und so knipsen wir und filmen, was das Zeug hält. Nun sind wir einigermaßen versöhnt mit dem Park, würden ihn aber nicht wieder besuchen, obwohl er landschaftlich wirklich schön ist.
In unserem Bungalow gibt es heute Lunch - Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Schinken sowie Eiern. Es schmeckt lecker. Beim Blick nach draußen sehen wir wieder unser Rudel Affen, diese toben durch die Bäume und über unser Dach - es ist nicht zu überhören.
Den Rest des Nachmittages chillen wir ein wenig, machen außerdem unseren Check-out, weil wir morgen gegen 6:30 Uhr den Park verlassen wollen. Wir trinken einen Cappuccino auf der Aussichtsterrasse, in der Ferne entdecken wir ein Buschfeuer. Für diese Jahreszeit ist es deutlich zu trocken hier, eigentlich ist ja Regenzeit, was wir glücklicherweise nicht zu spüren bekamen.
Morgen liegt eine sehr lange Etappe vor uns - die längste unserer Reise. Daher heißt es nach dem Abendessen auch frühzeitig "Gute Nacht". Während wir schlafen, fliegen heute Elke und Heinrich durch die Nacht Südafrika entgegen. Wir denken heute doch öfter an sie und hoffen inständig, dass bis zu unserem Aufeinandertreffen alles gut klappt.
Gefahrene Kilometer: ca. 90 Kilometer durch den Hluhluwe - Imfolozi - Nationalpark
16. Januar 2013
Mittwoch
Wir werden ohne Wecker um 5:30 Uhr wach, unter unseren Moskitonetzen haben wir nicht so schlecht geschlafen. Vor allem ich fühlte mich unter dem Netz sicher vor Krabbeltieren. Und irgendwie sind wir nicht unglücklich, dass wir die muffige Bude nun verlassen werden. Also packen wir alles ein und verstauen unser Gepäck im Auto. Anschließend ein schneller Kaffee und dann los. Bei feucht warmen 25 Grad verlassen wir um 6:45 Uhr das Camp, aus den Bergen steigen Frühnebelschwaden und der Anblick ist schon schön. Wir sehen noch 4 Zebras, welche uns ein Stück des Weges begleiten und dann verlassen wir Hluhluwe über das Memorial-Gate. Zielgerichtet fahren wir Richtung N 2 - eine Art Autobahn Richtung Durban. Unsere Gastgeber sowohl in Piet Retief als auch in St. Lucia hatten uns empfohlen, nicht querfeldein über schlechte Straßen zu fahren, sondern die längere Etappe über Durban / Pietermaritzburg zu nehmen. Und so fahren wir zunächst bis Durban, vorbei an Pinien-Wäldern für die Forstwirtschaft, später dann viel Landwirtschaft mit Zuckerrohranbau. Die Autobahn läßt sich wunderbar fahren - ist aber auch eine Toll-Strecke, wobei sich die Gebühren für unsere Begriffe im Rahmen halten. Wir überholen immer wieder LKW´s mit Unmengen Holz oder aber auch Kohle an "Bord". In Durban fahren wir auf die N 3, die Autobahn Richtung Pietermaritzburg und wir kommen schneller voran, als gedacht.
Zwischendurch sind wir immer wieder in Gedanken bei Elke und Heinrich, sie sind heute morgen in Kapstadt zwischengelandet und dann weiter nach Port Elizabeth geflogen. Von dort fahren sie mit ihrem Mietwagen nach Addo, wo wir uns übermorgen treffen werden. Wir freuen uns schon sehr, hoffen aber auch, dass sie bei ihrer ersten großen Reise keine Probleme haben.
In Escourt verlassen wir die N 3 und fahren Richtung Golden Gate Nationalpark - unserem heutigen Ziel Clarens entgegen. Bis auf einen ca. 10 km langen Abschnitt mit eigentlich katastrophalen Straßenverhältnissen ist die Strecke wunderschön, wir blicken auf die Drakensberge und die Grenze zu Lesotho. Hier wird auch Landwirtschaft in großen Stil betrieben - Mais, Soja, Zuckerrohr mit riesigen Beregnungsanlagen und großem Maschinenpark.
Wir fahren ein in den Golden Gate Nationalpark, lassen uns registrieren, müssen aber nichts bezahlen - super. Im Park selbst fühlen wir uns ein wenig wie im Westen der USA, hat echt was vom Grand Canyon. Die Passhöhe, welche wir überqueren, liegt bei 2041 m, das Wetter ist schön, der Himmel blau und die Temperaturen liegen bei 30 Grad. Unser Tagesziel Clarens ist nicht mehr weit.
Gegen 16 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft - das Millpond Guesthouse. Ich habe den Rose-Room gebucht und wir sind hellauf begeistert. Sehr herzlich werden wir von Merry begrüßt und sie zeigt uns alles. Auch Internet ist vorhanden, so dass der Kontakt nach Hause gesichert ist. Der Rose-Room ist ein Garten-Chalet inmitten eines tollen Rosengartens, die Einrichtung sehr liebevoll und individuell; ein Fläschchen Cherry steht für uns zum Empfang bereit. Ursprünglich wollten wir im Ort zu Abend essen, entscheiden uns aber um. Zum einen haben wir noch einiges an Vorräten, welche aufgebraucht werden sollten, zum anderen haben wir eine so tolle Terrasse unter Weinranken - einen schöneren Ort für ein Abendessen kann es eigentlich nicht geben. Und drittens verrät uns ein Blick Richtung Himmel, dass es bald kräftig gewittern wird. Wir sind also glücklich in unserem Cottage und entspannen, telefonieren mit daheim und lassen es uns gut gehen. Selbst das Gewitter ist schön anzuschauen. Auch die beiden Hunde des Hauses fühlen sich sofort wohl bei uns und leisten uns auf der Terrasse Gesellschaft. Später rufen wir noch in Addo an und erkundigen uns, ob Elke und Heinrich gut angekommen sind. Unsere späteren Gastgeber bestätigen deren Ankunft und erzählen uns, dass sie jetzt am Pool liegen. Wir sind beruhigt und zufrieden und wünschen ihnen morgen einen schönen ersten Game-Drive im Addo Park.
Gegen 20:30 Uhr fallen wir ein wenig erschöpft aber sehr zufrieden ins Bett und schlafen bei rauschendem Regen schnell ein.
Gefahrene Kilometer: fast 700 km - genauer gesagt 680 km.
17. Januar 2013
Donnerstag
Um 7:30 Uhr werden wir wach, wir haben gut geschlafen. In der Nacht gab es ein kräftiges Gewitter. Nun heißt es duschen und gemütlich frühstücken. Beim Frühstück treffen wir auf Caroline und Peter aus der Nähe von Graskop, sie machen ein paar Tage Ferien und sind Farmer. Sofort ist ein nettes Gespräch im Gange. Sie bauen Macadamia-Nüsse an und haben Forstplantagen mit Eukalyptus-Bäumen. Das Frühstück ist super, es gibt auf Wunsch jegliche Art von Eiern, Obstsalat, Kaffee oder Tee, Toast und leckere selbstgemachte Marmeladen. Hier könnten wir es durchaus länger aushalten. Der Laura-Ashley-Stil der Einrichtung gefällt uns ausgesprochen gut. Doch leider heißt es - weiter. Wir packen also unsere Sachen, verladen diese und verabschieden uns. Das Wetter ist gut, ein paar Wölckchen am Himmel und angenehme 26 Grad. Vor uns liegt eine Etappe bis nach Gariep Dam. Unsere Gastgeber geben uns noch eine Fahrtempfehlung und los gehts.
Zunächst fahren wir Landstraße an der Landesgrenze zu Lesotho entlang, die hohen Drakensberge liegen allerdings in den Wolken, dennoch genießen wir immer wieder spektakuläre Aussichten. Rechts und links der Straße sehen wir dann riesige Stallungen für Hühnerhaltung und wir sind uns sicher, etwas weiter weg auch eine Biogasanlage zu entdecken. Wenig später fahren wir durch ein Obstanbaugebiet - Kirschen und Pfirsiche, welche man an der Straße auch überall frisch kaufen kann. In Ladybrand verlassen wir die Landstraße und weiter geht es auf der Autobahn N 8 Richtung Bloemfontein. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die Temperaturen klettern aber wieder auf 35 Grad. Bloemfontein passieren wir und wechseln auf die N 1 Richtung Süden - und hier fahren wir durchs Nichts. Graslandschaft, relativ trocken, hin und wieder sieht man ein paar Kühe, aber das war es dann auch schon. Kein Haus soweit das Auge reicht, einfach nichts, völlig trostlos.
Je näher wir unserer nächsten Etappe kommen, um so dunkler wird der Himmel. Uns ist schnell klar, entspannt am Pool den Nachmittag zu verbringen, wird wohl sprichwörtlich ins Wasser fallen. Hier und da zuckt schon ein Blitz und die Gewitter kündigen sich an. Gegen 16 Uhr erreichen wir Gariep Dam - heute haben wir ein tolles modernes Hotel hoch oben auf dem Berg mit fabelhafter Aussicht auf den Stausee. Unser Zimmer ist sehr groß mit zwei sehr bequemen Queensizebetten, die Einrichtung eher schlicht postmodern gehalten, auf uns wirkt es ein wenig kühl. Leider klappt das mit dem Internet so garnicht, wir sind etwas enttäuscht, dass so ein Haus kein wlan anbietet. Wir setzen uns auf die Terrasse und trinken einen Roibuschtee, Rolli gönnt sich dazu Schokoladenkuchen. Und immer wieder gibt es kräftige Schauer mit Blitz und Donner. Regen ist aber in dieser Region ebenfalls nötig, es ist alles schon relativ braun und vertrocknet. Laut Wetterbericht ist aber für die nächsten Tage an unseren nächsten Zielen wieder besseres Wetter in Aussicht, also ärgern wir uns nicht weiter. Die angenehme Begleiterscheinung ist auch eine deutliche Abkühlung auf jetzt ca. 22 Grad - puh, dass ist auch mal angenehm.
Zu Abend essen wir im Hotelrestaurant - wir probieren erstmals ein Springbock-Carpaccio und es schmeckt super lecker.
Gegen 21 Uhr gegen wir ins Bett, morgen wollen wir gegen 9 Uhr hier aufbrechen zu unserem nächsten Ziel - dem Addo Nationalpark, wo wir auf Heinrich und Elke treffen werden. Da wir dort nicht zu spät ankommen wollen, weil wir eben auch mal wieder Pool etc. genießen wollen, heißt es, früh ins Bett und früher los - "nur der frühe Vogel fängt den Wurm". Und dann sind die doch etwas anstrengenden Fahrtetappen auch gemeistert.
Gefahrene Kilometer: ca. 480 km
18. Januar 2013
Freitag
Wir werden gegen 7:30 Uhr wach und sind uns sicher - dies waren bestimmt die besten Betten während unserer gesamten Reise. Also wie gesagt wunderbar geschlafen und der Blick aus dem Fenster verrät Gutes - die Gewitterwolken haben sich verzogen und die Sonne scheint zwischen Wölckchen hervor - tolles Licht über dem Stausee, jedoch volles Gegenlicht, also nicht so gut für Fotos. Auch heute heißt es wieder duschen, Sachen packen und im Auto verstauen, frühstücken, auschecken und los geht´s. Wir fahren noch über den Staudamm, allerdings sind die Mauern so hoch, dass man rein garnichts sieht - man darf natürlich auf dem Damm auch nicht anhalten. Nun ja, eben nicht.
Es geht in Colesberg auf die N 1 Richtung Middelburg, dann weiter Richtung Port Elizabeth auf der N 9. Wer nun denkt, es gibt viel zu berichten, der denkt falsch. Am Anfang haben wir noch den Eindruck, durch "Little Arizona" zu fahren, doch wenig später wird es die wohl langweiligste Etappe unserer Reise. Wir fahren hunderte Kilometer durchs Nirgendwo, man kommt sich vor, wie auf dem Mond, kein Haus, kein Auto, kein Lebewesen, nur braune Grasbüschel und Berge - wirklich seeehr langweilig. Irgendwann erreichen wir Cradock, ein Ort im Nichts, und wir fragen uns, wovon und wie die Leute hier leben. Eine Antwort finden wir nicht, aber einen Supermarkt und Liquör-Shop, wo wir uns für die nächsten Tage mit Ess- und Trinkbarem versorgen. Und schon geht´s weiter...
Wir überqueren die Passhöhe Olifantskloof - es regnet mittlerweile und hat sich von 30 Grad auf 20 Grad abgekühlt. Passhöhen sind wohl in diesem Urlaub nicht so unser Ding, weil wir immer schlechtes Wetter haben. Wenig später erreichen wir Addo und werden herzlich von Conor und Molly - unseren Gastgebern - begrüßt. Sie zeigen uns unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage und wir sind nicht enttäuscht, alles ist wie im Internet beschrieben. Morgen haben wir mit Conor eine Tour in den Addo Nationalpark zur Tiersichtung - wir sind gespannt.
Und dann kommen Elke und Heinrich - wir freuen uns, dass wir uns hier treffen und den Rest der Reise gemeinsam erleben. Wir verbringen den Nachmittag auf der Terrasse, trinken zur Begrüßung eine Flasche Sekt.
Und dann kommt das viel gelobte Dinner von Molly:
Wir beginnen mit einem Springbock-Carpaccio, gefolgt von einem Mango-Sorbet, weiter ein Rinderfilet medium auf den Punkt gebraten mit Kartoffelecken und gemischtem Salat, den Abschluß bildet eine Apfeltarte mit Vanille-Eis. Ich kann nur sagen: einfach lecker ... und wir freuen uns auf morgen.
Zum Schluß serviert Conor noch einen Portwein, es gibt Roibuschtee und wir lassen den Abend auf der Terrasse ausklingen. Um 23 Uhr liegen wir im Bett und freuen uns morgen auf den letzten Game-Drive unserer Reise.
Gefahrene Kilometer: ca. 480 km
19. Januar 2013
Samstag
Um 8 Uhr ist heute Frühstück angesetzt, dass heißt für uns aufstehen um 7:15 Uhr und duschen. Pünktlich sitzen wir am Frühstückstisch und bekommen zunächst frisches Obst mit Naturjoghurt serviert. Dazu gibt es je nach Wunsch Kaffee oder Tee, anschließend Eier nach Wunsch zubereitet sowie Toast und diverse Sorten selbstgemachter Marmeladen. Molly ist echt Spitze in der Küche und bereitet alles immer sehr liebevoll zu - das Auge ißt eben mit.
Gegen 9 Uhr machen wir uns mit Conor auf den Weg in den Addo Nationalpark. Im Ort selbst fahren wir an einer sehr großen Halle vorbei, Conor erklärt uns, dass hier alle Zitrusfrüchte - auch von seiner Farm (Orangen und Zitronen) für den Transport nach Europa verpackt werden. Ca. 80% der Ernte werden exportiert, der Rest wird mit der 2. Wahl in Südafrika verkauft, 3. Wahl wird zu Orangensaft verarbeitet. Da nach Europa exportiert wird, müssen auch hier alle Farmer die europäischen Richtlinien streng einhalten und werden 2x im Jahr kontrolliert und zertifiziert. Was für ein Horror.
Wir passieren das Main Gate und schon fällt auf, dass in diesem Park der Bewuchs deutlich niedriger ist als in anderen besuchten Parks. Letztendlich eigentlich gut für Tiersichtungen. Und wenig später sehen wir die ersten Kudus, Warzenschweine und Zebras. Weiterhin sehen wir erstmals Kuhantilopen. An einer Wasserstelle kommen wir 3 min. zu spät und sehen, wie eine große Elefantenherde nach ihrem morgendlichen Bad den "Pool" gerade verläßt. Wir folgen ihnen und können wenigstens schöne Bilder von ihnen ihm Buschland machen - plötzlich stehen wir mittendrin in der Herde, als sie den Weg überqueren. Die Riesen aber auch die Babys sind sehr relaxt und wir haben nie das Gefühl, dass es eine brenzlige Situation geben könnte. Auf dem Rückweg zur Wasserstelle sieht Conor in der Ferne eine sehr große Löwin, sie hat ein Kudu erlegt und frißt sich gerade satt. Schakale streifen um die Löwin herum in der Hoffnung, von dem dicken Fressen etwas abzubekommen. Als die Löwin Richtung Wasserstelle zum Trinken gehen möchte, versuchen sie ihr Glück. Doch die Löwin macht sofort kehrt und vertreibt die Schakale. Sie legt sich nun neben ihre Beute und beobachtet genau ihre Umgebung. Für Fotos leider sehr weit weg, aber durchs Fernglas ist dieses Schauspiel faszinierend zu beobachten.
Und plötzlich kommen weitere Elefanten zur Wasserstelle - sie sind ein wenig unruhig, weil auch sie die Löwin wahrgenommen haben und so nehmen sie kein Bad, wir können sie aber beim Trinken beobachten. Und somit sind wir schon wieder sehr glücklich mit dem heutigen, dem letzten Game-Drive.
Bei der Weiterfahrt sehen wir noch weitere Elefanten, leider keine Büffel oder Rhinos, aber man soll ja nicht immer alles erwarten. Eigentlich sind unsere Erwartungen, was Tiersichtungen anbelangt, eh längst übererfüllt. Uns freut es für Elke und Heinrich, dass auch sie nun so ein Erlebnis in ihren Reiseerinnerungen haben werden. Zwischendurch besuchen wir noch ein Picknick-Areal und Conor überrascht uns mit Sandwiches, Chips, getrockneten Früchten und einem leckeren Glas Weißwein. Ja so läßt es sich doch leben ...
Gegen 14 Uhr sind wir zurück im Guesthouse und wollen die nachmittägliche Sonne ein wenig genießen. Ich bin sogar sehr mutig und gehe in den Pool - eine herrliche Erfrischung. Mit Reiseführern und Landkarten bewaffnet wird der weitere Reiseverlauf besprochen und festgelegt. Und so vergeht der Nachmittag recht schnell, ein paar Bilder und e-mails nach Hause geschickt und schon ist wieder Dinner-Time.
Molly ist eine wahre Künstlerin in der Küche, anfangs wird uns ein geräucherter Hühnchensalat mit selbstgebackenen Brötchen serviert, immer schmückt eine kleine Blume die süßen Servierschalen, von der sie Unmengen in den verschiedensten Formen hat. Weiter geht es mit einen Passionsfruchsorbet. Als Hauptgang gibt es eine Lammkeule, 8 Stunden in einer Rotweinsauce gegart. Sie zergeht förmlich auf der Zunge. Dazu wird Kartoffelbrei und geschmortes Gemüse gereicht. Den Abschluß bildet ein Beeren-Nuss-Bisquit-Joghurt-Dessert. Es schmeckt alles unglaublich gut. Conor empfiehlt uns einen Cabernet Sauvignon aus Stellenbosch, dieser paßt perfekt zum Essen. Anschließend werden wir auf die Terrasse gebeten zum Tee oder Kaffee. Auch heute bietet uns Conor noch einen Portwein an, doch heute lehnen wir dankend ab.
Wir sind uns sicher, gourmettechnisch gesehen ist dies das Highlight unserer Reise, es kann eigentlich nicht mehr getoppt werden. Und Rolli, Elke und Heinrich bekräftigen, dass ich eine wunderbare Unterkunft für uns gefunden habe.
Morgen geht es weiter ans Meer, für 3 Tage werden wir in Wilderness im "Haus am Strand" Unterkunft beziehen. Mal sehen, was uns dort erwartet. Das Wetter meint es gut mit uns, heute morgen noch etwas bedeckt bei angenehmen 24 Grad, am Nachmittag waren alle Wolken verzogen, der Himmel strahlenblau und sicher wieder 30 Grad. Der Trend soll sich laut Vorhersage so fortsetzen, na was will man denn mehr.
Gefahrene Kilometer: selbst 0 km, Game-Drive mit Conor laut seiner Aussage 80 km.
20. Januar 2013
Sonntag
Leider ist die Zeit in Addo nun auch schon wieder vorbei, heute soll es ans Meer nach Wilderness gehen. Gegen 9 Uhr wollen wir starten. Also stehen wir um 7 Uhr auf, duschen, packen und bringen schon einen Teil des Gepäcks ins Auto. Der Gärtner ist auch hier netterweise damit beschäftigt, unser Auto zu waschen und freut sich über die 10 Rand Trinkgeld sehr - so wird wohl das monatliche Einkommen immer noch aufgebessert. 8 Uhr dürfen wir das letzte Mal das so liebevoll angerichtete Frühstück von Molly genießen. Dann heißt es noch Rechnung begleichen. Conor hat für uns auch eine Art Urkunde vorbereitet: ein Zertifikat, dass wir den Addo-Park besucht haben - eine schöne Idee. Und von Molly bekommen Elke und ich noch Feucht- und Taschentücher für die Reise - eben was Frau so braucht.
Und so rollen wir um 9 Uhr von der Farm und nehmen die direkte Route Richtung Port Elizabeth. Schon die Einfahrt nach PE, wie man hier in Kurzform nur sagt, ist nicht nett anzuschauen; überall Plastik und Müll, Rauchschwaden steigen überall empor. Die Schwarzen an den Straßen haben sich heute jedoch herausgeputzt - es ist Sonntag und da gehen alle in die Kirchen.
Da die N 2 mitten durch PE führt, fahren wir auch noch an schöneren Wohngegenden vorbei, sehen auch das Stadion, wo zur Fußball-WM unsere Mannschaft auch gespielt hat. Kurz ein paar Fotos während der Fahrt aus dem Auto, mal sehen, ob die etwas werden.
Das nächste Ziel ist der Tsitsikamma Nationalpark direkt an der Küste, dort wollen wir zur Hängebrücke Storms River - eine kurze Wanderung durch den Regenwald. Mir hämmert heute der Kopf ein wenig und so beschließe ich, nach Ansicht der Brücke aus dem Wald mir den Abstieg der letzten ca. 70 Stufen zu sparen - schließlich muß man ja auch wieder zurück. Und mittlerweile haben wir wieder blauen Himmel und schätzungsweise 30 Grad. Gott sei Dank weht eine schöne Brise vom Indischen Ozean, so daß die Wärme anders empfunden wird. Und trotzdem sind wir nach dieser Wanderung allemann klatschnaß durchgeschwitzt.
Wir essen heute das erste Mal Biltong, getrocknetes Fleisch verschiedenster Tiere. Eine nationale Spezialität und wir haben uns für Rind und Kudu entschieden - sehr lecker, eigentlich wie ein guter Schinken.
Anschließend kaufen wir in Plettenberg Bay für die nächsten Tage ein - wir können uns in Wilderness selbst versorgen. Heute abend gibt es Rindersteaks mit Bohnen und Kartoffeln, vorweg einen Salat. Da bei Elke und Heinrich keine Kochmöglichkeiten gegeben sind, sitzen wir bei uns in der "Honeymoon-Suite" am geöffneten Balkon und genießen die Aussicht aufs Meer und das Essen. Die Küche erinnert an eine Puppenstube und so habe ich mich allein in der Küche gedreht. Die Hauptsache ist aber, dass es allen schmeckt und alle satt werden. Nebenbei planen wir den morgigen Tag - wir wollen zur Straußenfarm nach Oudtshoorn und in die Tropfsteinhöhlen; außerdem verfolgen wir im Internet das Wahlergebnis von Niedersachsen - ist ja ne enge Kiste!!!
Nach einem leckeren Essen mit guten afrikanischen Weißwein und einem Amarula zur Verdauung gehen wir gegen 22:30 Uhr ins Bett, wir schlafen mit geöffneten Balkontüren, und das Rauschen des Meeres wiegt uns in den Schlaf. Das Bett ist ausgesprochen bequem und so schlafen wir auch schnell ein.
Gefahrene Kilometer: ca. 370 km
21. Januar 2013
Montag
Wir haben ganz gut geschlafen, obwohl die Geräusche des Meeres doch sehr laut waren und wir es ja nicht gewohnt sind. Aber wir haben auch keine Klimaanlage und keinen Ventilator in unserer Suite und so muß man einfach die Balkontüren offen lassen, sonst ist die Wärme schlecht auszuhalten.
Gegen 7:30 Uhr stehen wir auf und ich beginne damit, das Frühstück vorzubereiten. Den Tisch hatte ich noch am Abend zuvor gedeckt. Von Molly waren wir ja sehr verwöhnt, heute gibt es aber auch Speck, Rührei, gekochte Eier, Toast, Müsli, Saft, Tee und Kaffee - also auch hier hat keiner einen Grund zur Beschwerde. 8:30 Uhr frühstücken wir, danach spülen wir schnell das Geschirr. Gegen 9:45 Uhr brechen wir bei strahlendblauem Himmel auf nach Oudtshoorn. Auf der Cango Ostrich Farm buchen wir eine Führung. 2 junge deutsche Mädchen aus Bremen sind mit in unserer Gruppe, sie studieren ein halbes Jahr in Bloemfontein und bereisen nebenbei ein wenig Südafrika. Auf der Führung erfahren wir zunächst viele interessante Sachen über den Vogel Strauß, dann werden wir zu den Brutschränken geführt und sehen ein Ei, wo gerade die Schale aufgepickt wird - sehr süß. Weiterhin wird uns ein zwei Tage alter kleiner Strauß gezeigt, wir dürfen ihn auch in die Hand nehmen. Anschließend gehen wir in die Außengehege, dürfen Strauße füttern und auch reiten. Wir alle miteinander sind entweder zu schwer dafür oder aber haben auch gar kein Interesse daran - ist das wirklich artgerechte Tierhaltung? Die beiden jungen Mädchen machen diesen "Spass" natürlich mit und wir machen auch einige Fotos. Die Tour endet wie üblich im Souveniershop. Wir überlegen, ob wir nicht 2 Straußeneier zur Deko mit nach Hause nehmen, entscheiden uns dann aber zunächst dagegen.
Lunchtime auf der Straußenfarm - Rolli und ich wählen eine Platte verschiedener Straußenfleischspezialitäten (Filet, Kebab und Carpaccio) mit Salat und werden nicht enttäuscht. Alles ist ausgesprochen lecker und auch noch sehr gesund, da das Fleisch keinerlei Fettanteile enthält. Wir werden beide für 100 Rand (10 Euro) satt.
Nach dem wirklich leckeren Lunch geht es nun in die Cango-Caves - Tropfsteinhöhlen. Wir buchen die normale Tour, man kann allerdings dann nicht die ganze Höhle besichtigen. Es gibt auch noch die Adventure-Tour - hier bekommt man die ganze Höhle zu Gesicht, doch wie der Name schon sagt, auf abenteuerliche Weise. An der schmalsten Stelle müßte man durch einen Durchgang, der 27 cm hoch ist. Ja richtig gelesen - 27 cm. Dafür sind wir zu alt und sicher auch zu dick. Heinrich müßten wir bestimmt von der einen Seite ziehen und von der anderen Seite schieben, damit er da durch passen würde.
Und so machen wir also die Standard-Tour und werden durch die Höhle geführt. Immer wieder werden die besonders schönen Stalaktiten angestrahlt und es entsteht wiederholt der Wow-Effekt. Wir sind uns einig - die Straußenfarm war so naja, aber die Cango-Caves haben alles wieder rausgerissen.
Gegen 16 Uhr treten wir die Heimfahrt an, kaufen zwischendurch in George kurz vor Ladenschluß im Likör-Shop noch ein und ich erwerbe beim Power-Shopping noch 2 dünne T-Shirts und eine kurze Hose.
Zum Dinner gehen wir heute zu Fuß ins Städtchen - sind ja nur 200 m und essen beim Italiener zu Abend. Pasta und Pizza sind auch mal wieder lecker. Elke und Heinrich wollen morgen nach Knysna und sich dieses Städtchen mal anschauen - wir klinken uns aus und wollen einen Relaxtag am Strand einlegen; man muß ja nicht immer alles zusammen machen. Bei uns gibt es nach dem Essen noch einen Absacker und gegen 22:30 Uhr gehen wir schlafen - wieder bei offenen Balkontüren.
Gefahrene Kilometer: ca. 130 km
22. Januar 2013
Dienstag
Diese Nacht ist echt nicht meine Nacht - mehrfach werde ich wach und schlafe sehr schlecht wieder ein. Ziemlich gerädert pelle ich mich um 7:30 Uhr aus dem Bett, mache mich frisch und fange an, erneut das Frühstück zuzubereiten - Tee und Kaffee, Rührei, Speck, gegrillte Tomaten, Joghurt, Toast, Saft und Müsli - alles was das Herz begehrt.
Kurz vor dem Frühstück geht Rolli noch zum Auto, um unsere Getränkeflaschen zum Kühlen zu holen. Als er zurück kommt, meint er nur: Also Elke und Heinrich fahren heute nirgendwo hin, heute fährt keiner irgendwo hin.
Was war passiert? An allen Fahrzeugen ist mindestens 1 Reifen aufgeschlitzt - bei Elke und Heinrich sogar 2. Joe, der Manager des Guesthouses, erzählt uns, gestern sei ein Schwarzer bei ihm gewesen und wollte einen Job. Es gibt aber keinen freien Job. Und so meint Joe, dass dieser Typ, wahrscheinlich aus dem Frust heraus, heute Nacht randalliert hat. Die Anlage wird von einer Security-Firma überwacht, leider nicht minutiös. Nun also ist die Aufregung in vollem Gange. Wir sind zunächst froh, dass es heute und nicht morgen passiert ist, denn das würde unseren Fahrplan enorm durcheinander bringen. Gut, wir hätten immer noch das Reserverad zur Verfügung, aber bei Elke und Heinrich sieht das Ganze schon anders aus. Joe kontaktiert eine Reifenfirma aus George, diese sind auch sehr schnell da, bocken alle Autos auf und montieren die ramponierten Reifen ab. Zur Reparatur werden diese mit nach George genommen. Wir haben Kontakt mit Europcar aufgenommen - leider niemanden erreicht. Aber gegen Mittag kommt Joe mit Nachrichten: Die Firma hat Kontakt zu Europcar aufgenommen, nachdem fast alle Reifen repariert waren. Doch hat die Firma mit Europcar keinerlei Verträge und Europcar will somit die Kosten von ca. 7000 Rand auch nicht übernehmen, sondern die gesamten Fahrzeuge tauschen. Doch woher will Europcar in George so schnell 4 Fahrzeuge dieser gemieteten Fahrzeugklassen bekommen? Wir warten einfach ab und harren der Dinge, die da kommen. Joe meint zu dieser ganzen Sache: Thats is Africa! Die ganze Angelegenheit ist ihm unsagbar peinlich, wir bekommen von ihm erst einmal eine Flasche Champagner und tausende Worte der Entschuldigung.
Also frühstücken wir mit etwas Verspätung gegen 10 Uhr und essen Rührei und gegrillte Tomaten sowie den Speck kalt - schmeckt trotzdem lecker. Die für mich schlechte Nacht macht sich in Form starker Kopfschmerzen bemerkbar, also nehme ich eine Tablette und lege mich nach dem Frühstück erst noch mal hin und schlafe eine Stunde. Danach geht es besser und wir gehen an den Strand, legen uns in den Schatten und genießen das schöne Wetter und das Meer. Nebenbei schreibe ich Tagebuch, Rolli und Heinrich gehen immer wieder zu Joe und erfragen News.
Mittags bereite ich gegen 14 Uhr einen schönen frischen Salat zu mit Tomaten, Feta, Gurke und Zwiebel, dazu Champignons und gebratene Speckwürfel. Als Snack zum Lunch völlig ausreichend. Den Rest den Tages verbringen wir ebenso am Strand, machen einen Strandspaziergang und erfrischen uns trotz Quallen im Indischen Ozean. Allerdings gehen wir wegen der sehr starken Brandung und Strömung nur bis zum Knie rein - es macht aber riesig Spaß.
Am frühen Nachmittag dann endlich gute Nachrichten - die Reifenfirma ist sich mit Europcar nun doch einig geworden und bringt uns neue Reifen, uns einen und Heinrich zwei. Die Kosten werden von der Versicherung von Europcar übernommen - alles ist wieder gut und wir hatten einen schönen Relaxtag. Elke und Heinrich fahren nun doch noch nach Knysna zur Stadtbesichtigung; spätnachmittags fährt Rolli noch gegenüber an die Tankstelle zum Luft prüfen oder besser gesagt prüfen lassen, denn hier ist an jeder Tankstelle Servicepersonal zum Tanken, Fenster reinigen und allen möglichen anderen Serviceleistungen - und das für ca. 5 Rand. Nun sind wir also wieder mobil und hoffen, dass die kommende Nacht alles ruhig ist. Joe meint, die Polizei und Security ist informiert und fährt nun noch mehr Streife. Somit dürfte unserem morgigen Quartierwechsel nach Gaansbai/De Kelders in die Whalesong-Lodge nichts im Wege stehen.
Heute abend wollen wir wieder essen gehen. Dieses Mal testen wir "The Girls", ein Restaurant, welches uns schon von Molly und Conor in Addo empfohlen wurde und auch in einem unserer Reiseführer erwähnt wird. Über die kulinarischen Erfahrungen werde ich morgen berichten.
Das Positive dieses Tages - ein toller Relax-Tag am Strand bei azurblauem Himmel und ca. 30 Grad mit angenehmer Meeresbrise!
Gefahrene Kilometer: 0 km (notgedrungen)
23. Januar 2013
Mittwoch
Zunächst noch ein kurzer Nachtrag zum gestrigen Abend: Eigentlich war ja angedacht, das so viel gepriesene und empfohlene Restaurant "The Girls" anzutesten, doch heute möchte Elke gern draußen sitzen und die Sitzmöglichkeiten dieses Lokals sind nicht wirklich der Erwähnung wehrt. Daher laufen wir durch´s Dörfchen und halten Ausschau nach einer anderen Lokalität. Ich persönlich finde es schade, ich hätte gern das urige Stübchen besucht. Nun gut; wir werden fündig und kehren in der "Blue Olive" ein, finden einen Platz draußen und sichten die Speisekarte. Unser Kellner ist ein echt süßer Typ - Jeans und Baseballkappe, lustige Augen und super freundlich. Wir bestellen Straußencarpaccio bzw. Garnelen als Vorspeise und Straußenfilet als Hauptgang und werden auch hier nicht enttäuscht - es schmeckt uns ausgezeichnet. Bei meiner Bitte nach Salz schnappt sich unser Kellner ein tönernes Gefäß auf unserem Tisch und demonstriert uns mit den Worten "Welcome to South Africa" die Funktionalität des Salzstreuers. Ich hätte eher gedacht, dass es sich bei diesem Teil um einen Kerzenständer handelt. Nach Rückkehr in unser Guesthouse gibt es erneut einen Absacker bei uns, schließlich müssen wir die ganzen Reste vernichten, um nicht so viel Schlepperei zu haben. Außerdem ist ja nicht sicher, ob wir in den nächsten Unterkünften einen Kühlschrank haben werden. Gegen 22:30 Uhr gehen wir dann aber zu Bett mit deutlich besserem Schlaf als in der vergangenen Nacht.
Heute ziehen wir weiter, deshalb stehen wir um 7 Uhr auf, duschen und packen in aller Ruhe unsere Sachen. Dann decke ich den Frühstückstisch - ein letztes Mal, denn in den nächsten Unterkünften werden wir wieder versorgt. Heute verzichten wir auf den etwas größeren Aufwand mit Rührei und Speck, es gibt heute nur gekochte Eier, dazu Kaffee und Tee, Müsli, Joghurt, Toast mit Käse und Wurst oder Marmelade - es werden weitestgehend alle Reste vernichtet. Was wir nicht weiter transportieren können, lassen wir im Kühlschrank stehen, vielleicht freuen sich ja die Maids darüber und nehmen es mit nach Hause.
Nach dem Frühstück spülen wir noch das Geschirr, stellen in der Suite alles wieder an seinen Platz, packen unser Auto, verabschieden uns von Joe und rollen gegen 9:30 Uhr bei angenehmen 24 Grad und bewölkten Himmel aus Wilderness.
Es geht weiter auf der N 2 Richtung Kapstadt. Wir fahren über George, Mossel Bay, Swellendam, Heidelberg bis zur Abfahrt Richtung Hermanus. Zwischendurch ein kurzer Tankstop und Kaffeepause. Elke und Heinrich beschließen, nun doch bis zum Cape Agulhas zu fahren - dem südlichsten Punkt Afrikas, der aber laut unseren Reiseführern nicht wirklich lohnenswert sein soll, deshalb entscheiden wir uns dagegen. Für uns geht es also auf direktem Weg nach De Kelders, vorbei an großen abgeernteten Getreidefeldern. Es ist sehr trocken und mit Sicherheit wächst hier auch nicht viel. Hin und wieder sieht man auch ein kreisrundes Maisfeld, welches mit Kreisregnern ständig bewässert wird. Es ist doch eine recht triste Landschaft, einzig die spektakulären Bergformationen im Hintergrund bilden ein tolles Panorama.
Mittlerweile haben wir auch wieder strahlenblauen Himmel und auch die 30 Grad sind wieder locker geknackt. Gegen 14 Uhr erreichen wir De Kelders an der Walkers Bay, eigentlich Tummelplatz für viele Wale, nur leider kommen wir dafür gut einen Monat zu spät. Das wußten wir aber im Voraus, dass wir zum Wale sichten nicht den richtigen Reisezeitraum erwischen - daher auch kein Grund zur Enttäuschung. Wir überlegen kurz, ob wir morgen einen Bootsausflug zum Hai-Watching buchen, entscheiden uns dann aber doch dagegen. Lieber wollen wir noch mal an den Strand und Gaansbai ein wenig erkunden, außerdem sparen wir eine Menge Geld, denn wirklich günstig wäre ein Ausflug zu den Haien auch nicht gewesen und man bekommt zudem keine Sichtungsgarantie.
In unserer neuen Unterkunft - der Whalesong-Lodge - werden wir von Stanley und Laynie ausgesprochen herzlich begrüßt. Man hat irgendwie sofort das Gefühl, man kenne sich schon ewig und gehört zur Familie dazu. Stanley kommt aus Namibia und spricht daher akzentfreies deutsch. Das kommt Elke und Heinrich entgegen, deren Englischkenntnisse sind etwas dürftig.
Wir beziehen unsere Suite in vorderster Front des Hauses und haben aus dem Bett als auch aus der Badewanne heraus den Blick über die gesamte Walker-Bay. Die Fenster sind bodentief, somit ist es ein echtes Erlebnis. Schön, dass wir hier 2 Tage bleiben und genießen können.
Für den Abend hat Stanley uns einen Tisch in einem nahegelegenen Restaurant gebucht, dort soll es sowohl Fleisch- als auch Fischspezialitäten geben. Heute tendiere ich zum Fisch, wo sonst als direkt am Meer bekommt man diesen frischer. Mal sehen, was uns erwartet. Über den Verlauf des restlichen Tages berichte ich morgen.
Gefahrene Kilometer: ca. 370 km
24. Januar 2013
Donnerstag
Der gestrige Abend war ein voller Erfolg. Wir waren bei Kloeck @ home. Dabei handelt es sich nicht um ein richtiges Restaurant, sondern eher um einen privaten Haushalt, die nach Anmeldung für Gäste der umliegenden Gästehäuser ein Dinner präsentieren. Man bringt auch seinen eigenen Wein mit, da die Küche keine Ausschanklizenz hat. Also gibt Stanley uns kleine Flaschenbeutel für unsere gekauften Weine und wir ziehen los. Sofort sind wir angetan von der Atmosphäre in diesem privaten Innenhof. Die Gastgeber selbst sind unheimlich nett und das Speiseangebot nicht übermächtig aber delikat. Wir beginnen allesamt mit einem Springbock-Carpaccio, welches dem von Molly keineswegs nachsteht, dann entscheidet Elke sich für Pasta, Heinrich probiert Muscheln in Weißweinsauce, Rolli ißt leckere Prawns und ich nehme den Fisch des Tages - Seehecht, welcher förmlich auf der Zunge zergeht. Als Nachtisch schlemmen wir noch eine Creme bruleé und der Abend klingt auf der Terrasse unseres Guesthouses aus. Gegen 22:30 Uhr fallen wir ins Bett und schlafen mit dem Rauschen des Meeres ein - allerdings weitaus leiser als in Wilderness, da hier die Brandung nicht so stark ist.
Um 8 Uhr stehen wir auf, es fällt uns schwer, da der Blick aus dem Bett heraus auf die Walker Bay sensationell im Morgenlicht ist. Der Himmel ist blau und man kann bis zum Cape Point unweit von Kapstadt blicken - es gibt wirklich Schlechteres im Leben als solch einen Morgen in dem Ambiente. Um 8:30 Uhr treffen wir uns zum Frühstück, alle Gäste des Hauses sitzen zusammen an einer großen langen Tafel und frühstücken gemeinsam. Auch Stanley und Laynie gesellen sich dazu. Einer der Gäste, insgesamt alles Deutsche, hat heute Geburtstag und bekommt ein Ständchen von allen gesungen und eine Torte überreicht. Diese wird dann sogleich angeschnitten und von allen probiert. So zieht sich das Frühstück, wir sind aber von der Ruhe angetan und wollen den Tag so fortsetzen. Wir schwatzen also eine ganze Weile noch mit Stanley, dieser erkundigt sich nach unserer bisherigen Reise. Und so erfahren wir von ihm, wieviel Glück wir wieder mal hatten. Kurz nach unserer Weiterreise von den privaten Game-Reserves Richtung Süden gab es im Krüger-Park und im gesamten Norden eine richtige Flutkatastrophe mit jeder Menge Regen, teilweise mußten die Leute ausgeflogen werden. Und es sind jetzt noch Straßen und Gates zu den verschiedensten Parks gesperrt. Wir haben dann natürlich gleich noch ein wenig gegoogelt und uns auch auf Youtube entsprechend eingestellte Bilder und Videos angeschaut. Was hatten wir für ein Glück, dass wir zu dieser Zeit schon wieder weitergezogen waren.
Gegen 11:00 Uhr fahren wir nach Gaansbai und bummeln mal durch den Hafen, wo auch die Hai-Watching-Boote ablegen. Es ist eigentlich alles wie ausgestorben, die Ferien sind hier nun gerade vorbei und Touristen sind auch nicht so viele da. Wir fahren weiter zum Pearl Beach - laut Laynie einer der schönsten Strände hier in der Umgebung. Das konnten wir so nicht bestätigen, es war total viel Seegras sowohl im Wasser als auch am gesamten Strand angeschwemmt. Wir verweilen auf unseren mitgebrachten Badetüchern für eine Stunde und tanken ein wenig Sonne, dann geht es zurück in unsere Oase. Den Nachmittag verbringen wir getrennt von Heinrich und Elke. Wir lunchen zunächst auf unserem Balkon mit Weintrauben und Äpfeln, dazu Camembert und ein Rest leckeren Weißwein. Dann erkunden wir noch die Walkers Bay und machen einige Fotos, auch kennen wir mittlerweile jede Straße von De Kelders. Hier stehen viele tolle Häuser, teils auch zum Verkauf, größtenteils wirkt aber eben alles wie ausgestorben. Hier haben wohl viele reiche Kapstädter ihre Feriendomizile, denn Kapstadt liegt nur noch ca. 130 km entfernt.
Am späten Nachmittag nutzen wir unseren Whirlpool - wenn man schon sowas in der Bude hat, dann muß man es mindestens 1x auch testen. Es ist schon toll, wenn man aus der Wanne heraus den Blick aufs Meer hat...
Den Abend verbringen wir aufgrund der gestrigen schönen Erfahrung wieder bei Kloeck @ home - mal sehen, was uns heute an kulinarischen Köstlichkeiten erwartet.
Gefahrene Kilometer: 50 km
25. Januar 2013
Freitag
Kloeck @ home - wie schon gestern auch heute wieder ein Hochgenuß. Elke entscheidet sich heute für Salat und anschließend die Muscheln, Rolli und Heinrich essen erneut Springbock-Carpaccio und probieren erstmals Kudu und ich beginne mit einer leckeren Kartoffel-Lauch-Suppe und nehme dann ein vorzügliches Rinderfilet. Schon beim Lesen des Menüs kann jedem das Wasser im Mund zusammen laufen und es war wirklich einsame Spitze. Den Abend lassen wir mit einem Amarula in unserem Guesthouse ausklingen.
Wir stehen um 8 Uhr auf - 8:30 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch. Es gibt frische leckere Mangos, für mich ein Traum, denn ich liebe diese Früchte und sie schmecken hier reif einfach noch köstlicher, als wenn man sie zu Hause mal kauft. Außerdem werden wieder frische Eier gebraten, es gibt Tee und Kaffee, ganz frische Brötchen und selbstgemachte Marmeladen sowie Käse und Wurst. Über das reichhaltige Angebot kann man sich nicht beschweren - hier findet wirklich jeder was nach seinem Geschmack.
Anschließend packen wir unsere Sachen, bezahlen den Rest und verabschieden uns von Stanley und Laynie sowie ihren beiden Katzen. Dabei kommt schon ein wenig Freude auf zu Hause und unsere beiden "Viecher" auf.
Gegen 10 Uhr starten wir - Stanley hat uns eine Routenempfehlung gegeben, der wir folgen wollen. Zunächst machen wir Station in Hermanus. Es ist angenehm warm, aber immer mal ein Wölckchen am Himmel. Wir schlendern ein wenig durch die Stadt, welche wirklich sehenswert ist und erwerben die ersten afrikanischen Souvenirs. Dann geht es weiter an der Küstenstrasse bis nach Betty´s Bay, wo wir einige Klippenschliefer und ganz viele Pinguine sehen. Einfach süß anzuschauen diese Tierchen. Rolli ist schnell durch auf dem angelegten Weg - ihm stinkt es hier zu sehr.
Nun kommt auch die Sonne wieder richtig raus, 30 Grad und azurblauer Himmel an einer sehr schönen Küstenstrasse, welche uns bis fast nach Somerset West führt. Dort fahren wir auf die N 2 und erklimmen einen tollen Paß mit Blick auf die False Bay - fantastisch. In der Ferne, leider ist es etwas diesig, sieht man schon das Kap der guten Hoffnung. Dann verlassen wir die N 2 und fahren noch zwei weitere, nicht weniger schöne und beeindruckende Passstrassen nach Franschhoek - dem Ziel unserer heutigen Etappe. Heute haben wir für uns das "Franschhoek Manor" gebucht, ein Guesthouse im kapholländischen Baustil und werden von Wolfgang und Christina und ihren beiden Hunden sehr herzlich begrüßt. Das Guesthouse ist der absolute Hammer, ein so schöner gepflegter Garten mit 2 Pools - es gefällt uns auf Anhieb. Wir sind froh, dass wir uns von Elke und Heinrich für des Rest des Tages getrennt haben und hier genießen können ohne jeglichen Zeitdruck einer Verabredung. Also springen wir ins kühle Nass zur Erfrischung, suchen uns dann im Garten eine von vielen kleinen Rückzugsmöglichkeiten und chillen ein wenig. Christina hat uns für den Abend im "Grande Provence" einen Tisch zum Abendessen reserviert. Wir fahren um 18:30 Uhr schon dorthin, um noch in der Winery eine kleine Verkostung zu machen, anschließend essen wir dort zu abend und sind geflasht: Zu Beginn bekommen wir vom Haus eine Auswahl selbstgebackenen Brotes - schon mal sehr lecker. Insgesamt das Ambiente gefällt uns ebenfalls ausgesprochen gut, ich nehme auf einer Couch aus Straußenleder platz. Da wir von unserem Besuch auf der Straußenfarm wissen, wie teuer dieses Leder ist, möchte ich nicht wissen, was dieses Sofa mal gekostet hat.
Wir wählen auf der Karte ein 3-Gänge-Menü: Rolli beginnt mit geräuchertem Lachs, ich mit einer frittierten Crab, als Hauptgang entscheiden wir beide uns für das Rinderfilet und als Nachtisch bestellt Rolli einen Apfel-Crumble und ich eine Käseauswahl. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Grüße aus der Küche, zum einen eine Kartoffel-Steinpilz-Suppe und auch ein Kräuter-Sorbet mit Apfel. Insgesamt sind wir damit bei kleinen 7 Gängen angekommen, aber geschmacklich ein wahrer Genuß. Dagegen kann selbst Molly nicht anstehen. Sehr zufrieden fahren wir nach Hause, ich rufe noch in Dortmund an und schwatze mit Mami, Rolli erreicht leider niemanden mehr. Außerdem gewinnt Dortmund gegen Nürnberg mit 3:0 - also ein rundum völlig genialer Tag.
Für morgen sind wir um 11 Uhr mit Eickes verabredet und wollen dann gemeinsam die eine oder andere Winery besuchen. Wird sicher auch sehr schön und die Wetteraussichten sind weiterhin vielversprechend.
Gefahrene Kilometer: ca. 280 km
26. Januar 2013
Samstag
Wie sollte es anders sein - der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Weines. Wir schlafen ausgesprochen ruhig und gut in unserem Quartier, stehen um 8:30 Uhr auf, machen uns frisch und gehen frühstücken. In diesem paradiesischen Garten sind die Tische gedeckt - auf entsprechenden Abstand zur Wahrung der Privatsphäre wird geachtet. Es gibt Tee und Kaffee, sehr leckere Brötchen, frische Eier in allen Variationen, Käse und Schinken, etwas Marmelade, Müsli und Cornflakes sowie frisches Obst und Joghurt. Das Buffet ist nicht überladen, eher übersichtlich, aber dennoch delikat.
Um 11 Uhr sind wir mit Eickes verabredet. Wir fahren laut Empfehlung zur Winery "Haute Cabriere" und buchen eine Tour mit dem Junior-Chef des Hauses inklusive Verkostung. Leider spricht Herr Achim von Arnim sehr schnell und wir haben hin und wieder Mühe, ihn zu verstehen und seinen Späßen zu folgen. Dennoch ist die Führung amüsant und interessant. Bei der Champagner-Verkostung werden die Flaschen stilsicher mit dem Säbel geköpft. Manche schmecken uns gut, manche Proben sind so garnicht unser Fall.
Weiter geht es zur Winery "Holden Manz". Dort verzichten wir allerdings auf ein Tasting und beschließen, im dortigen Restaurant "Franschhoek Kitchen" zu lunchen. Leckere Pasta wird uns in kleinen Portionen gereicht - völlig ausreichend.
Wir planen nebenbei den Abend und wollen in der Winery "Dieu Donne" den Abend verbringen. Dort ist ein herrlich gelegenes Restaurant "La Roca", wo man den Sonnenuntergang in den Bergen beobachten kann. Wir fahren also dorthin und tätigen eine Reservierung. Anschließend testen wir 4 Weine, um für den heutigen Abend gerüstet zu sein und verzehren dazu eine kleine Käseplatte. Schöne Atmosphäre - wir freuen uns auf den Abend.
Den Nachmittag verbringen wir getrennt; wir machen ein kleines Schläfchen, planschen ein wenig im Pool und tanken noch ein bisschen Sonne. Gegen 18:45 Uhr holen wir Elke und Heinrich ab und fahren auf den Berg zum Lokal. Auf der Außenterrasse genießen wir bei einem Gläschen Prosecco den Sonnenuntergang - herrlich. Zum Essen gehen wir dann ins Lokal, es wird doch frisch, sobald die Sonne verschwunden ist. Elke bestellt sich zur Vorspeise Bruschetta, Rolli ein Straußen- und ich ein Impala-Carpaccio. Als Hauptgang wählt Rolli Impala-Filet, Heinrich entscheidet sich für Straußen-Filet, Elke bestellt Risotto und ich eine Paella. Die Portionen sind allerdings so mächtig, dass wir beim Essen an unsere Grenzen stoßen - zumindest Elke und ich. Wir genehmigen uns noch Espresso bzw. Roibuschtee und fahren zufrieden nach Hause. Für morgen ist 10:30 Uhr Abfahrt aus Franschhoek geplant. Auf dem Weg nach Kapstadt - unserer nun doch schon letzten Etappe - wollen wir noch durch Stellenbosch fahren und 2 weitere Winerys zumindest anschauen.
23 Uhr schlafen wir zufrieden ein - ich muß allerdings ein paar Pillen einwerfen, mir macht meine Magensäure zu schaffen. Erst einmal wohl keinen Alkohol mehr!!!
Gefahrene Kilometer: max. 50 km
27. Januar 2013
Sonntag
Nun ist auch diese Etappe schon vorüber, wir werden das letzte Mal im "Franschhoek Manor" wach und machen uns startklar für das Frühstück. Die letzten Tage fliegen ja nur so und bald sind wir wieder zu Hause. Doch noch sind wir ja hier - also weiter im Text. Heute sind wir die Ersten beim Frühstück, daher können wir zunächst noch mal den wunderschönen Garten bzw. die gesamte Anlage fotografieren. Auch haben wir die freie Platzwahl und entscheiden uns für den Tisch direkt am Pool - hier hat man einen tollen Blick überall hin. Die Frühstücksauswahl ist die Gleiche wie gestern, heute stehen noch Kiwis mit Erdbeeren auf dem Buffet. Dann eben das Übliche und Kaffee sowie Tee. Ja wir schlemmen schon sehr in diesem Urlaub und wenn wir wieder zu Hause sind, müssen wir mal auf die Bremse treten und mein Sport wartet dann auch schon wieder. Aber die letzten Tage genießen wir jetzt auch noch.
Nach einem sehr gemütlichen Frühstück heißt es Sachen packen und im Auto verstauen. Wir plaudern noch ein wenig mit unseren Gastgebern Wolfgang und Christina, bekommen für Kapstadt noch den einen oder anderen wertvollen Tip und sind schon ein wenig traurig, dieses kleine Paradies zu verlassen. Wir sammeln Elke und Heinrich wieder ein und es geht Richtung Kapstadt, doch zunächst erst einmal Richtung Stellenbosch. Dort halten wir bei der Winery "Delaire Graff" - einer der landschaftlich am Schönsten gelegenen Winerys. Der Herr Delaire Graff hat sein Geld mit Diamanten gemacht und dann diese Winery gekauft und aufgehübscht. Muß wohl ausgesprochen gut gelaufen sein das Geschäft mit den Diamanten... Was für ein Anwesen - total beeindruckend. Man steht direkt auf einem Bergpaß mit Blick nach Franschhoek zur einen Seite und Stellenbosch zur anderen, in der Ferne sieht man schon den Tafelberg.
Da es so schön hier ist, beschließen wir, ein Tasting zu machen und kosten jeder 2 Sorten Weißwein. Dazu bestellen wir eine Cheese-Platter und verweilen in dieser so tollen Umgebung. Der Himmel ist wieder strahlendblau und das Thermometer klettert auf 33 Grad. Wie gut das immer mal wieder ein Lüftchen weht, es sollte an dem Tag aber noch ganz anders kommen, doch dazu später mehr.
Wir knipsen auf der Winery schöne Fotos, wenn man sich die Farben anschaut, denkt man, dass kann nicht echt sein, ist es aber - ein Feuerwerk für die Augen.
Weiter geht es durch Stellenbosch, hier ist alles schon größer als in Franschhoek, ist ja immerhin auch eine Universitätsstadt. Im Nachhinein war es aus unserer Sicht die richtige Entscheidung, nach Franschhoek zu gehen. Wir steuern die Winery "Spier" an, hier haben wir gelesen, dass es auf der Farm auch Cheetahs (Geparden) geben soll. Leider werden wir enttäuscht, die Tiere wurden umgesiedelt. Die Winery ist riesig und heute ist Sonntag - Familientag. Überall sitzen unter den Bäumen Menschen und machen Picknick oder Braai (afrikanisches Grillen). Nein, hier ist es uns eindeutig zu viel Trubel und wir beschließen, nach Kapstadt durchzufahren. Elke und Heinrich haben die erste Nacht eine andere Unterkunft und so verabschieden wir uns für heute voneinander.
Richtung Kapstadt wird es immer windiger. Wir fahren auf der Autobahn hinein nach Kapstadt, vorbei am Flughafen und vorbei an zahllosen Townships. Hier leben Tausende von Menschen in Wellblechhütten und es sieht total erbärmlich und dreckig aus. Das diese Klassenunterschiede hier so funktionieren und nicht mehr passiert, ist schon verblüffend. Dennoch sind wir froh, in einer sehr viel angenehmeren Gegend "absteigen" zu können. Auf der Stadtautobahn sehen wir das Stadion der WM und die Waterfront, ebenso den riesigen Hafen. Tolle Kulisse... Der Wind bläst aber auch ganz ordentlich. Als wir in unserem Quartier ankommen, begrüßt uns Brandon, unser netter südafrikanischer Gastgeber mit den Worten: "It´s a little Breeze". Wir stufen das schon als Sturm ein.
Unser Quartier in Camps Bay ist toll mit Blick auf den Strand und im Hintergrund der Tafelberg. Wegen der "little Breeze" ist aber die Seilbahn geschlossen. Wir packen zunächst unsere gesamten Klamotten aus - das erste Mal auf unserer Reise. Hier verbringen wir 4 Tage und müssen dann gut packen für den Flug nach Hause. Anschließend geht es auf zum Pool und ich bin mutig und gehe rein - Rolli fröstelt es durch den Wind ein wenig und er bleibt auf der Liege. Es wird immer stürmischer und irgendwann ergreifen wir die Flucht zurück in unser Zimmer. Auf dem Balkon bläst es noch nicht so stark und so verweilen wir hier, telefonieren nach Hause und checken e-mails.
Zum Abend hat Rolli aus diversen Internetportalen ein Restaurant ausfindig gemacht - ein Italiener in Camps Bay. Also fahren wir runter zum Strand und parken unser Auto. Der Weg zum Lokal ist mittlerweile aufgrund des Windes schon eine kleine Herausforderung - hier direkt am Wasser ist es noch stürmischer und der Sand prasselt einem auf die Beine - hat etwas von einem Peelingeffekt. Hinein ins Restaurant - als wir Platz genommen haben, entdecken wir wenig später Elke und Heinrich an einem anderen Tisch. Wir bleiben aber jetzt sitzen und bestellen einen Rose, Rolli nimmt heute Fisch und ich Spaghetti mit Crayfisch, dazu bestellen wir uns eine Portion Tomate mit Mozarella. Es schmeckt super. Nachtisch für Rolli eine Waffel mit Eis und für mich ein Obstsalat mit Eis. Noch Fragen??? Keine!!!
Nachdem wir bezahlt haben schnattern wir noch kurz mit Elke und Heinrich und verlassen gemeinsam das Lokal. Auf dem Weg zum Auto fliegt mir mein Haarband weg und ich halte alles, was ich an mir trage fest. Das Einsteigen ins Auto gestaltet sich ebenfalls schwierig, der Wind bzw. Sturm kommt von hinten und ich muß mit beiden Händen und ganzer Kraft die Tür festhalten und schließen. Wie gut, dass wir nicht zu Fuß zum Essen sind - jetzt den Berg hinauf bei Gegen-Sturm, ein Ding der Unmöglichkeit. Wieder angekommen in unserem Quartier verrammeln wir alles und gehen ins Bett. Die Nacht ist sehr unruhig, es stürmt wie verrückt. Für morgen ist Besserung angesagt. Mal sehen, ob es uns vergönnt ist und zumindest an einem Tag die Auffahrt zum Tafelberg gelingt.
Gegen 23 Uhr schlafen wir ein und freuen uns auf die nächsten Tage in Kapstadt - morgen kommen dann Elke und Heinrich auch in unsere Unterkunft.
Gefahrene Kilometer: ca. 120 km
28. Januar 2013
Montag
Die Nacht war mehr als nur stürmisch - eigentlich war es ein Orkan, der über Camps Bay hinweg fegte. Selbst unser Gastgeber Brendan sprach von einem "strong storm". Der Poolboy hatte heute einiges zu tun, um die Spuren des nächtlichen Sturms zu beseitigen. Wir wurden also nachts auch immer wieder wach und haben nicht durchschlafen können. Das Bett allerdings ist sehr bequem, nur wissen wir immer nicht, was jeder mit 5 Kissen soll. Mehr als die Hälfte landet bei uns immer im Schrank und mittags liegt alles wieder vom Zimmermädchen drapiert erneut auf dem Bett. Naja, schaut ja ganz nett aus...
Wir stehen um 8 Uhr auf, nach der morgendlichen Toilette schreibe ich auf dem Balkon schnell den gestrigen Reisebericht und gegen 9 Uhr gehen wir in aller Ruhe frühstücken. Sehr frisches Obst mit Mangos und Himbeeren und Blaubeeren u.s.w. Wiederum Kaffee und Tee sowie Eier, Toast und Käse. Es schmeckt sehr gut. Um 10 Uhr erwarten wir Heinrich und Elke, welche heute ihr Quartier wechseln und bei uns nebenan einziehen. Unser anderer Zimmernachbar hält Ausschau Richtung Tafelberg und meint, dass die Gondeln fahren werden. Heute morgen hatte schlagartig der Wind nachgelassen. Also stellen wir von Heinrich und Elke das Gepäck bei uns unter, denn das Zimmer ist um diese Zeit natürlich noch nicht bezugsfertig. Und los geht es Richtung Talstation der Cable Car Mountain Station, welche praktischerweise nur ca. 5 min. entfernt liegt. Da ich im Internet Online-Tickets für uns gebucht hatte, können wir uns an den Anfang der Schlange stellen und sind somit in der ersten Gondel nach oben. Wunderbar. Und oben angekommen ist es ein fabelhafter Ausblick auf Kapstadt. Wir knipsen, was das Zeug hält und wandern die gekennzeichneten Wege entlang. Es ist unbeschreiblich und wir freuen uns, dass es geklappt hat, den Tafelberg zu erkunden. Was wäre ein Besuch in Kapstadt gewesen, ohne auf den Tafelberg zu gelangen. Aber uns ist auch bewußt, dass wir echte Glückskinder sind. Mittags fahren wir wieder hinab, der Wind hat wieder deutlich an Stärke zugenommen und die Bahn ist erneut gesperrt. Man kommt nur noch hinab aber nicht mehr hinauf.
Wir fahren kurz ins Hotel, Elke und Heinrich beziehen ihr Zimmer und packen schnell ihre Klamotten aus. Anschließend fahren wir mit dem Auto zum Bloubergstrand. Von dort hat man den direkten Blick auf Kapstadt und den Tafelberg. Der Strand ist super, jede Menge Kite-Surfer sind im Wasser und zeigen Kunststücke und wir sehen eben den Tafelberg in seiner vollen Schönheit. Das Wasser ist sehr kalt, mit den Füßen traue ich mich rein, zum Baden hätte ich sicher gekniffen.
Kurzer Erfrischungsstop in einem Cafe, es ist sehr warm, ca. 32 Grad und die Sonne brennt, allerdings geht immer ein Lüftchen - und nicht nur ein laues.
Wir fahren zurück nach Kapstadt an die Waterfront und bummeln durch den Komplex mit seinen hunderten Geschäften. Alles ist neu und sicherlich zur WM 2010 neu entstanden bzw. modernisiert worden. Sehr schick... Um nicht noch in Camps Bay ein Restaurant suchen zu müssen, beschließen wir, eines der unzähligen Restaurants direkt an der Waterfront aufzusuchen, um Abendbrot zu essen. Wir bestellen Clipfisch, Heinrich einen Chicken-Burger und Elke ein Wrap. Dazu gibt es seit ewigen Zeiten mal wieder ein Erdinger Weißbier - das zischt.
Nach dem Essen fahren wir zurück in unser Guesthouse, der Mond ist fast voll und wir halten noch einmal an der Cable Car Station und machen Fotos vom nächtlich erleuchteten Kapstadt mit dem fast vollen Mond. Auch dies ist echt ein toller An- und Augenblick.
Auf der Terrasse unseres Guesthouses trinken wir noch ein Bier, telefonieren und schreiben mit der Heimat und gehen 22:30 Uhr nach einem Sprung unter die Dusche ins Bett. Wir sind müde und hoffen, dass der Wind in der kommenden Nacht weniger bläst als in der vergangenen. Morgen ist Stadtrundfahrt mit dem Hop on - Hop off -Bus geplant. Mal sehen, was uns erwartet.
Gefahrene Kilometer: ca. 70 km
29. Januar 2013
Dienstag
Heute gibt es eigentlich nicht sehr viel zu berichten. Wir wachen um 8 Uhr auf, machen uns frisch und gehen gegen 9 Uhr zum Frühstück, wir haben sehr gut geschlafen und das Wetter meint es erneut gut mit uns. Es weht kein Wind mehr und eine Wolke sieht man auch nicht am Himmel. Das Frühstück gleicht dem der letzten Tage.
Um 10 Uhr fahren wir runter nach Camps Bay und stellen unser Auto auf dem bewachten Parkplatz ab. Heute soll es mit dem Hop on - Hop off - Bus zur Kapstadterkundungstour gehen. Wenig später kommt der Bus, wir lösen ein Tagesticket, bekommen Kopfhörer und los geht´s. Vorher natürlich fett Sonnenschutz aufgetragen, denn die Sonne scheint erbarmungslos. Auf deutsch erfahren wir viele interessante Sachen über Kapstadt, seine Geschichte, die Hotspots etc. Das Schöne ist, man kann immer wieder aus- und zusteigen, je nach Bedarf. An der Waterfront verlassen wir zunächst den Bus, schlendern nochmals in aller Ruhe umher, fotografieren und kaufen Souvenirs für die Daheimgebliebenen ein. Mittags gibt es einen kleinen Salat zur Stärkung.
Anschließend setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort. Für Museumsbesuche ist es uns zu heiß. Wir beschließen, mit dem Bus die Tour nach Camps Bay fortzusetzen und dort auch wieder zu beenden, um in unser Quartier zurückzukehren. Den Rest des Nachmittages wollen wir uns im Pool erfrischen und heute auch auf unserem Balkon den Sonnenuntergang genießen.
Zum Abendessen gehen wir heute in eine Pizzeria - Elke, Heinrich und Rolli essen also Pizza mit unterschiedlichen Belägen, ich entscheide mich für Pasta. Alles lecker, nicht zu viel und wir sind zufrieden. Wir lassen den Abend auf dem Balkon unseres Guesthouses mit einem kühlen Rose ausklingen. Um 23:30 Uhr gehen wir zu Bett. Morgen wollen wir früher starten - wir wollen zum Kap der Guten Hoffnung.
Gefahrene Kilometer: selbst vielleicht 2 km zum Parkplatz Camps Bay, den Rest lassen wir fahren
30. Januar 2013
Mittwoch
Um 7:30 Uhr stehen wir auf - die Nacht war ruhig und wir haben ganz gut geschlafen. Heute wollen wir zum Kap der Guten Hoffnung fahren. Der Blick aus dem Fenster verrät heute leider nicht das beste Wetter. Es ist bedeckt und deutlich kühler als in den letzten Tagen. Das Frühstück gleicht dem der vorherigen Tage und gegen 9:3o Uhr starten wir Richtung Kap.
Die Fahrt ist entspannt. In Simonstown machen wir einen Stop, bummeln etwas durch die Geschäfte und suchen für mich eine Apotheke - leider stellt sich bei mir eine Migräne ein und weder ich noch Elke haben Tabletten dabei - dumm gelaufen. Also irgendwelche Medikamente gekauft und eingeworfen, die Wirkung läßt auf sich warten...
Einen weiteren Stop legen wir am Boulders Beach ein - hier gibt es Pinguine. Alles wird aber sehr kommerziell betrieben und gefällt uns weniger gut als in Bettys Bay. Stanley hatte uns das ja bereits vorausgesagt und er hat Recht gehabt.
Am Kap angekommen sehen wir am Cape Point erstmals in dieser Gegend einen Pavian. Ein Ranger vertreibt diesen aber konsequent - mit diesen Viechern ist hier nicht zu spaßen, überall stehen Warnschilder und Hinweistafeln, wo auf die Gefahr mit den Affen aufmerksam gemacht wird.
Wir steigen zum Leuchtturm des Cape Points hinauf und haben einen tollen Blick auf die Klippen des Kaps der Guten Hoffnung und auf den südlichsten Punkt Afrikas. Auch der Himmel reißt zwischendurch immer wieder mal auf und die Sonne läßt sich blicken. Wir machen einige schöne Aufnahmen, entscheiden uns aber, den Aussichtspunkt des Kaps der Guten Hoffnung nicht mehr anzusteuern - nur wegen dem Schild brauchen wir den Abstieg nicht machen; gesehen haben wir das Kap aber schon.
Zurück geht es wieder an der Küste entlang über den Chapmans Peak Drive - eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Und man muß wirklich sagen - es ist eine tolle Strecke. Überall sind kleine Parkbuchten, wo man für kurze Fotostops anhalten kann. Wir entscheiden dann auch, weil sich bei jedem etwas Hunger einstellt, in Hout Bay ein frühes Dinner abzuhalten. Hier ist der Fischereihafen, welcher auch Kapstadt mit frischem Fisch versorgt. Und so essen wir alle Fisch - alle Kingklip, hmmmm sehr lecker. Gegen 19 Uhr sind wir wieder in unserem Guesthouse, ich nehme noch eine Tablette und lege mich erstmal ab, ein Stündchen Schlaf kann nicht schaden. Rolli, Elke und Heinrich fahren zum Sonnenuntergang auf den Signal Hill und verspeisen anschließend in Camps Bay noch ein Eis.
Später am Abend geht es mir auch besser und es ist Kofferpacken angesagt - die vier Wochen Südafrika sind fast vorüber und morgen abend sitzen wir im Flieger nach Hause.
Gefahrene Kilometer: ca. 150 km
31. Januar 2013
Donnerstag
Wir stehen um 8 Uhr auf - 8:30 Uhr sitzen wir zum letzten Mal am Frühstückstisch und genießen die tolle Aussicht aufs Meer. Heute ist wieder Kaiserwetter und ziemlich klare Sicht. Bis 11 Uhr müssen wir das Zimmer räumen, Brendan hat uns aber netterweise angeboten, unsere Sachen in seinem Büro zu lagern und nachmittags das Gästebad zum Duschen nutzen zu können. Den Tag wollen wir ruhig ausklingen lassen, immerhin liegt eine lange Reise mit wenig Schlaf vor uns.
Also packen wir unsere letzten Klamotten ein, stellen alles wie abgesprochen ins Büro von Brendan und fahren nochmals auf den Signal Hill. Von hier aus hat man wirklich einen tollen Blick auf Kapstadt, die Waterfront und den Tafelberg. Erneut knipsen wir, was das Zeug hält. Anschließend bummeln wir noch am Strand von Camps Bay entlang und halten unsere Beine ins kalte Wasser des Atlantischen Ozeans. Gegen 13 Uhr fahren wir zurück ins Guesthouse und springen nochmal in den Pool zur Abkühlung. Es ist strahlendblauer Himmel und ca. 33 Grad und die Erfrischung tut echt gut. Wir duschen alle nochmal und machen uns startklar, verstauen unsere "Sieben Sachen" in den Autos und verabschieden uns von Brendan. Den Rest des Tages wollen wir auf einer Winery völlig streßfrei ausklingen lassen. Also fahren wir wieder Richtung Stellenbosch und steuern "Hidden Valley" an - wie der Name schon verrät liegt diese Winery oben am Hang und wir haben eine fantastische Aussicht auf das Tal - in der Ferne sieht man den Tafelberg und Kapstadt. Wir genießen zu einer Flasche Sauvignon Blanc eine Cheese-Platter und ziehen ein Resümee - ein toller Urlaub mit einem perfekten Abschluß geht zu Ende.
Gegen 18 Uhr starten wir wieder zurück Richtung Kapstadt - der Internationale Flughafen liegt direkt an der Einfahrtsstrasse N 2, und so müssen wir nicht mehr in die Stadt rein fahren. Wir fahren zum Parkplatz der Autovermietung und geben ohne Probleme das Auto ab. Auf dem Tacho stehen jetzt 12597 km, d.h. wir sind in diesem Urlaub 5220 km gefahren - eine stolze Leistung.
Der Check-In klappt schnell und wir sind froh, das Gepäck los zu sein. Bis zum Abflug vertreiben wir uns die Zeit und bummeln noch durch die Duty-free-Zone. Pünktlich um 22:15 Uhr hebt der Flieger Richtung London ab.
Gefahrene Kilometer: ca. 140 km - die letzten km des diesjährigen Urlaubs