ALBANYAlbany ist eine Stadt tief unten im Südwesten des australischen Bundesstaates Western Australia mit etwa 38.000 Einwohnern. Sie liegt in der Region Great Southern, an der Großen Australischen Bucht, 408 Kilometer von Perth und etwa 53 Kilometer von Denmark entfernt und verfügt über einen Naturhafen, welcher größer als Sydney ist. Albany - 1826 die erste europäische Siedlung Westaustraliens zwei Jahre vor der Gründung von Perth, Strafkolonie, 1851 - 1880 eine boomende Hafenstadt und anschließend das Walfangzentrum der Welt. Heute ist die Stadt Mekka für Foodies, der landwirtschaftliche Reichtum in der Region verhalf der Stadt zu einer neuen Rolle und Küchenchefs aus Singapur ordern hier fangfrische Schalentiere und Austern. An der Spitze der Halbinsel, welche die Bucht gen Westen einrahmt, verraten erodierte Felsen in Gneis und Granit, was hier vor rund 47 Millionen Jahren geschah: genau hier brachen Australien und die Antarktis auseinander; bis zum Südpol sind es noch 6125 km. 02.01. + 03.01.2024
G´Day from Australia! Das Flughafenhotel in Perth war ok - natürlich nicht vergleichbar mit dem in Singapur. Es war zweckmäßig und sauber und erfüllte seinen Zweck für ein paar Stunden Schlaf. Gut war außerdem der kostenlose Shuttle und ein nicht zu verachtendes inkludiertes Frühstück mit Egg Benedikt und frischen Avocados. Um 10 Uhr stehen wir bei der Avis Autovermietung am Flughafen und übernehmen einen weißen Toyota Prado mit ca. 113000km auf der Uhr und deutlichen Spuren des Outbacks. Wir sind vollkaskoversichert und nun kann die Reise beginnen. Die erste Fahrt führt in den nahegelegenen Woolworth-Supermarkt, wo wir uns mit den nötigen Lebensmitteln versorgen; eine Kühltasche haben wir von zu Hause mitgebracht und diese kommt sogleich zum Einsatz. Gut gerüstet geben wir unser Tagesziel Albany ein und die Fahrt wird mit 4,5 Stunden kalkuliert. Vor uns liegt eine Strecke von etwa 400 km und führt über den Albany Highway, wobei Highway hier eine andere Definition erhält. Die Strasse ist zweispurig, man darf 110 kmh fahren und immer wieder mal gibt es sogenannte „Overtaking Lanes“, wo für etwa 1km überholt werden kann. Der Verkehr rollt und es sind auch eine Menge Roadtrains unterwegs. Roadtrains sind LKW mit max. Länge von 36,5m - im Vergleich dazu darf ein LKW in Deutschland maximal 18 Meter lang sein. Es sind hier wirklich richtige Geschosse mit teilweise 16 Achsen. So ein Überholvorgang dauert schon etwas, zumal die Roadtrains mit gleicher Geschwindigkeit unterwegs sind. Die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, sobald wir ins Hinterland kommen. Ich empfinde die Wärme als unheimlich angenehm und hoffe, bald gesund zu werden. Die landwirtschaftlich geprägte Umgebung erscheint uns sehr trocken, die Ernte ist durch und hier und da sieht man Spuren von Buschbränden. Auf den Feldern zwischen den Stoppeln weiden Schafe. Die Strecke zieht sich und wir rasten zwischendurch für einen kurzen Powernap - die Zeitumstellung ist uns noch nicht komplett gelungen. Gegen 18 Uhr erreichen wir Albany und wir erblicken auf den umliegenden Wiesen unzählige Kängurus - auf Nachtfahrten werden wir auf jeden Fall verzichten, da die nachtaktiven Tiere dann auch gern mal auf die Strassen hüpfen. Aber niedlich anzuschauen sind die Beuteltiere allemal. Unsere Unterkunft liegt am Stadtrand von Albany etwas höher gelegen und wir haben eine schöne Sicht auf die Bay. Das Haus beherbergt unten zwei Schlafzimmer mit jeweils einem Badezimmer, upstairs ist ein großer offener Wohnbereich mit Küche und Essbereich. Die Einrichtung ist modern und clean, einziger Wermutstropfen - es gibt keine Spülmaschine. Aber 4 Tage werden wir auch mal von Hand abwaschen können. Wir füllen unseren Kühlschrank, packen aus und fahren noch schnell in den nahegelegenen Bottleshop, um etwas Trinkbares käuflich zu erwerben. Der Shop ist eine große alte Lagerhalle und bestens ausgestattet. Hier lagern Weine und Spirituosen aus der ganzen Welt in jeder Preislage. Wir sind begeistert von dem Angebot und kaufen etwas australischen Wein und lokales Bier aus Albany ein. Zum Abendessen bereite ich uns schnell ein paar Bratkartoffeln und ein australisches Steak zu - leider ist es zum Grillen zu kalt und zu windig. Das lokale Bier dazu mundet. Gegen 22:30 Uhr - wir sind schon ein erstes Mal vor dem Fernseher auf dem Sofa eingenickert - begeben wir uns in die Waagerechte und schlafen schnell tief und fest ein. Wir schlafen gut und lang - wollen wir doch erst einmal richtig ankommen. Eine heiße Dusche am Morgen weckt unsere Lebensgeister wieder und wir frühstücken gemütlich. Nebenbei planen wir unseren Tag und entscheiden uns erst einmal für einen kleinen Stadtbummel. Albany ist wirklich ein hübsches sauberes Städtchen mit einer zauberhaften Main-Street. In der Tourist-Information versorgen wir uns mit Info- und Kartenmaterial, fahren auf den Mount Melville Lookout und in den Torndirrup Nationalpark. Dieser bietet unzählige Routen für Wanderungen - das geht aber mit dem Rolli leider nicht so und ich bin auch noch nicht so richtig wieder auf dem Damm. Aber um eines vorweg zu nehmen: aufgrund der angenehmeren Temperaturen bewegt sich mein Mann ganz gut und hat auch deutlich weniger Schmerzen als bei unserem Trip durch Skandinavien im September vergangenen Jahres. Wir erfreuen uns an der Aussicht auf das Meer und seine Wellen, auf schöne Strände und tolle Gesteinsformationen. Es ist sehr windig und wir sind froh über unsere langärmlige Kleidung. Kaum sitzen wir wieder im Auto prasselt Starkregen auf das Autodach. Und so schnell wie dieser kam, ist er auch wieder verschwunden. Wir fahren auf dem Heimweg noch in der lokalen Brauerei vorbei und genehmigen uns ein kleines Tasting - schräge Typen um uns herum inklusive. Die Aussies sind schon irgendwie ein spezielles Volk und an den Slang muss man sich auch erst einmal gewöhnen. Für das Abendessen haben wir uns fangfrische Prawns eingekauft und werden diese mit einem kühlen Rose aus der Margaret River Region geniessen. Mal sehen, was die kommenden Tage für uns bereit halten. 04.01. - 05.01.2024
G´Day from Australia! Wir sitzen in unserer Unterkunft und es ist bereits der letzte Abend hier in Albany; eine Waschmaschine läuft und wir fassen die letzten beiden Tage kurz zusammen. Am gestrigen Tag erkunden wir nach einem gemütlichen Frühstück die nähere Umgebung von Albany - ob Emu Point oder Middleton Beach - hier finden sich wunderschöne Strände und laden eigentlich zum Sonnen, Baden, Surfen oder sonstigen Wassersportaktivitäten ein. Leider ist es recht maikühl und sehr windig. Damit haben wir nicht gerechnet; ich hab gar nur eine lange Hose dabei, welche ich auf dem Hinflug an hatte; also erst mal eine neue Hose geshoppt… Die Wettervorhersage für die kommende Zeit ist deutlich besser, so dass wir entspannt dabei sind. Anschließend statten wir dem örtlichen Golfclub einen Besuch ab. Die Anlage ist gepflegt, aber recht monoton inmitten der Dünen gelegen. Bei dem Sturm sollte man den Ball also schon gut und platziert treffen. Wir trinken im Clubhaus einen leckeren Cappuccino und beobachten die Leute - alles durchweg Frauen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren, welche heute ein Turnier gespielt haben. Es herrscht lautes Gegacker und Gekicher und selbstverständlich stehen überall schon Weinflaschen auf den Tischen. Wir dürfen die Siegerehrung mitverfolgen - die Gewinnerin geht mit einer 71-er Runde auf 18 Loch nach Hause - Respekt bei dem Wetter und auch sonst!!! Wir besuchen den Albany Heritage Park mit dem Mount Clarens Summit - von dort hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und deren Umgebung. Es befindet sich außerdem ein Denkmal dort oben - gewidmet der australischen Marine des 1. und 2. Weltkrieges. Über 30.000 Soldaten stachen von hier aus in See - die meisten von ihnen betraten nie wieder australisches Festland… Am Abend wird uns ein schöner Sonnenuntergang vergönnt - diesen erleben wir an einem kleinen Pier unweit unserer Unterkunft. Heute sind wir in Denmark unterwegs gewesen; Denmark ist ein kleines Örtchen ca. 50km westlich von Albany und 2019 unser Etappenziel. Damals hat es uns schon sehr dort gefallen, so dass wir unbedingt noch einmal durch dieses nette Örtchen bummeln wollten. In unmittelbarer Umgebung liegen wunderschöne Winerys und wir genehmigen uns ein Premiumwein-Tasting bei Singlefile mit wirklich fantastischen Weinen. Einen kleinen Lunch legen wir im Lakehouse ein und verzehren eine Cheeseplatter zu einem herrlichen Riesling. Und jetzt kommt auch endlich die Sonne wieder raus und es ist gleich noch mal so schön. Am Nachmittag relaxten wir am GreenPool und am Elephant Rock - die Küstenlinie ist so phänomenal - wir können uns kaum lösen von dieser Traumkulisse. Letztlich fahren wir aber gegen 17:30 Uhr wieder zurück - wir wollen unbedingt vermeiden, in die Dunkelheit zu fahren, da schon im Hellen unzählige Kängurus rechts und links der Strasse zu sehen sind. Auf den Wiesen sind sie ja niedlich anzuschauen, aber einer näheren Begegnung auf der Strasse wollen wir tunlichst aus dem Weg gehen. So sind wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder in unserer schönen Herberge und nutzen die Zeit eben für Wäsche und vervollständigen unser Reisetagebuch. Die Sachen sind morgen dann schnell im Auto verstaut - Platz haben wir ja genug, so dass wir kein Tetris spielen müssen. Die Reise führt uns weiter für 6 Tage in die Margaret River Wein Region und wir sind uns sicher, dass wir hier kulinarische Höhepunkte erleben werden. Wir nehmen euch virtuell gern weiter unter entsprechender Rubrik mit und wünschen ein schönes Wochenende nach Deutschland! Bilder vom heutigen wunderschönen Tag müssen wir euch leider schuldig bleiben - das Upload im Internet ist hier eine Katastrophe. Wir reichen diese umgehend nach - versprochen!
Nun die nachgereichten versprochenen Bilder von unserem letzten Tag in Albany bzw. Denmark - es war ein wirklich toller Tag, aber seht selbst... |