Balis OstküsteBalis Osten spiegelt die Geschichte der Insel von den Anfängen bis zur heutigen Zeit - in Geographie, Geologie und Geschichte. Hier kann man in pittoresken Reisfeldern staunen, Wasserpaläste besichtigen oder gänzlich abtauchen. Der Gunung Agung, der heiligste Berg der balinesischen Hindus, überragt mit seinen 3142m Höhe den gesamten östlichen Teil Balis und ist von fast jedem Punkt aus zu sehen. An seinem Südwesthang befindet sich das größte Heiligtum der Insel - der Muttertempel Besakih. Weitere 6 Tage verbringen wir hier in sehr komfortablem Ambiente und wollen die näheren Sehenwürdigkeiten kennenlernen. |
22.01. - 26.01.2023
Die Zeit im Norden Balis ist vorüber und die Karawane zieht weiter… Ich hatte im Vorfeld Kontakt mit der nächsten Unterkunft im Osten von Bali bezüglich eines Transfers und mir wurden die Kontaktdaten des Fahrers mit einer Pick up time von 11 Uhr zugeschickt. Der Hinweis meinerseits auf 4 Erwachsene inklusive Gepäck wurde geflissentlich ignoriert - zumindest entstand bei mir der Eindruck, als unserer Fahrer Komang am Abreisetag pünktlich um 10:30 Uhr an der Villa einparkte. Ich hatte es schon fast befürchtet und alle Tetrisversuche des Gepäckverladens scheiterten kläglich. Also riefen wir schnell unseren Fahrer Gede - welcher ja Gott sei Dank nur ein paar Meter entfernt wohnt - an, und so fuhren wir mit 2 Autos nach Amlapura; Ort unserer nächsten Unterkunft. Komang erwies sich als sehr sportlicher Fahrer, jedoch hatten wir nie das Gefühl einer Unsicherheit auf der 3,5 stündigen Fahrt. Da wir die Villa erst um 15 Uhr beziehen konnten, stoppten wir für einen Lunch im „Bali Asli“, wo man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf den Gunung Agung hat. Der Gunung Agung ist mit knapp über 3000 Meter die höchste Erhebung auf Bali; er ist ein aktiver Schichtvulkan und zum letzten Mal im Juni 2019 ausgebrochen. Uns bleibt die erste Aussicht auf ihn an diesem Tag leider verborgen. Und so lunchen wir und blicken lediglich auf sattgrüne Reisfelder und Urwald. Pünktlich zum Check-In erreichen wir die neue Unterkunft und verabschieden uns ein letztes Mal von „unserem“ Gede aus Lovina - er war uns in den letzten zwei Wochen ein sehr angenehmer Begleiter und Guide. Die Villa Coconutdream - unser Heim für kommende 6 Tage - steht mit weiteren 7 Villen und einer kleinen Bungalow-Hotel-Anlage unter holländischer Leitung. Alles ist tippitoppi gepflegt und wir werden mit einer duftenden Frangipani-Blumenkette, kalten Tüchern und einem Eistee empfangen. Die Formalitäten sind schnell erledigt und unsere Hausdame Wayan wird uns vorgestellt; sie begleitet uns zu unserer Villa, zeigt und erklärt uns alles und sie wird uns in den kommenden Tagen kulinarisch verwöhnen. Die Villa ist der Hammer und so geniessen wir am Montag erst einmal alle Annehmlichkeiten der Unterkunft. Ein kurzer Trip in die „Stadt“ Amlapura für einen Besuch auf dem lokalen Markt findet aufgrund von Hitze und Schwüle ein schnelles Ende. Dienstag haben wir einen Fahrer für einen Besuch des Besakih-Tempels gebucht. Pura Besakih ist der Muttertempel aller balinesischen Tempel und gilt als bedeutendstes hinduistisches Heiligtum. Er liegt am Südwesthang des Gungung Agung auf etwa 950 Meter Höhe und wurde vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet. Aufgrund der Lage des Pura Besakih ist man hier den Göttern am nächsten, denn nach balinesisch-hinduistischem Glauben gilt der Gunung Agung als Wohnsitz der Götter. Der Besakih ist der grösste Tempel aller balinesischen Tempel und ist den drei hinduistischen Göttern Brahma, Shiva und Wishnu gewidmet. Jeder Hindu auf Bali sucht diesen Ort mindestens 3x im Jahr für Opfergaben und Gebete auf; täglich finden hier Zeremonien statt. Die Entfernung von unserer Unterkunft beträgt lediglich 36km, die Fahrt dauert aber etwa 1,5 Stunden - so kann man erahnen, wie sich die Strassenführung und die -verhältnisse darstellen. Entgegen unserer Befürchtungen sind sehr wenige Touristen da, dafür umso mehr balinesische Familien, welche mit unzähligen Opfergaben zu Zeremonien in die einzelnen Tempelabschnitte strömen. Alle sind unglaublich freundlich und gefühlt grüßt eigentlich jeder. Der Tempel ist prachtvoll und riesig, der Zutritt ins Innere der Tempel bleibt allerdings den Hindus für ihr Gebet vorbehalten.
Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug zum nahegelegenen Taman Tirta Gangga Wasserpalast. Der letzte Raja von Karangasem Anak baute diesen Palast 1946. Bei einer schweren Eruption des Gunung Agung 1963, wo über 1600 Menschen ihr Leben verloren, wurde dieser Palast nahezu vollständig zerstört und danach wieder aufgebaut. Im eigentlichen Sinn handelt es sich hier jedoch nicht um einen Palast sondern eher um einen Park mit Teichen, Wasserspielen, einem öffentlichen Schwimmbad und einem Tempel. Sämtliche Wasserbecken und -spiele werden aus einer heiligen Quelle gespeist, welcher der Palast auch seinen Namen verdankt. Taman Tirta Gangga bedeutet so viel wie „Heiliges Wasser des Ganges“. Von einem Bad nehmen wir Abstand, obwohl die sengende Hitze nahezu einladen würde für eine Abkühlung; wir beschränken uns auf die Fütterung der Fische in den Teichen.
Im Anschluss starten wir einer Schokoladen-Factory noch einem Besuch ab, verkosten einiges und erwerben ein paar Süßigkeiten. Zwei Tafeln schenken wir unserer Hausdame Wayan am Abend, welche ihr Glück kaum fassen kann. Sie bedankt sich überschwänglich und scheint wirklich happy. Wir dagegen sind happy über ihre Kochkünste, welche sie uns jeden Abend in Form einen leckeren Dinners immer wieder beweist. Dabei ist sie so zurückhaltend und still im Hintergrund, aber dennoch präsent. Und wir staunen ebenfalls über ihre Budgetorganisation; am 1. Abend gaben wir ihr 2 Millionen Rupiah - das entspricht etwa 65€ - und sie zaubert uns morgens, mittags und abends immer die leckersten Sachen auf den Tisch und richtet diese auch noch für das Auge sehr ansprechend an. Am Liebsten würden wir sie mit nach Hause nehmen… Für die kommenden zwei Tage gibt es keine Pläne; die für uns wichtigsten Stops hier in der Umgebung haben wir bereits besichtigt und so können wir uns treiben lassen. Vielleicht gönnen wir uns noch eine Massage und werden die gemeinsame Zeit mit Jelka und Dieter schön ausklingen lassen. Am Samstag trennen sich dann unsere Wege wieder; schnell verging die Zeit. Die beiden ziehen weiter nach Lombok und wir steuern bereits auf die Zielgerade unserer Reise. Die letzten 5 Tage verbringen wir im Süden von Bali auf Nusa Dua und wollen uns im „Samabe“ noch mal richtig verwöhnen lassen.
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